Eigentlich kennt man Kevin Wolter als stets gut gelaunte und humorvolle Frohnatur, die besonders im letzten Jahr aufgrund seiner Trennung von der Hardgainer Crew enorm viel Aufmerksamkeit generiert hat und dadurch von der Fitnessszene in den Mainstream gerutscht ist. Das Sprichwort „Es ist nicht alles so, wie es scheint“ beschreibt auch das Leben des Berliners ziemlich gut, zumal man nicht vermuten würde, welche Erlebnisse der 31-Jährige durchmachen musste, um dort zu stehen, wo er heute ist. Im August 2017 erzählte der Smilodox-Athlet seine bewegende Story auf dem GODMODE YouTube-Kanal, doch nun wird sie neu aufgerollt und es werden mehr Details denn je preisgegeben.
Aufgrund der Psychosen seiner Mutter sei es dem damals 10-Jährigen und seiner Schwester ziemlich schlecht ergangen, zumal sie beispielsweise mitten in der Nacht aus dem Bett gerissen und geschlagen worden seien, erklärt er in seinem Video. Als sein Vater dieses Verhalten mitbekommen habe, sei die Scheidung eingereicht worden. Da sich seine Mutter aber nicht an gemeinsame Abmachungen gehalten habe, sei sie gerichtlich vorgegangen, was den Vater in den Ruin getrieben habe. Er habe daraufhin seinen Job verloren und alle Ersparnisse seien an seine Frau gegangen. Kevin sagt, in dieser Zeit sehr gelitten zu haben und sich nicht anders zu helfen gewusst als mit Essen. Das führte schlussendlich dazu, dass der heutige Bodybuilder bis zu 100 Kilogramm auf die Waage gebracht habe, allerdings nicht in einer trainierten Form.
Da sein Vater damals ein eigenes Fitnessstudio besaß und beschlossen habe, dem ungesunden Lebensstil seines Sohnes entgegenzuwirken, habe Kevin ab dem Alter von 13 Jahren mit dem regelmäßigen Training begonnen. Noch in der Grundschule sei mithilfe einer zweitägigen Untersuchung festgestellt worden, dass der Berliner an einer starken Ausprägung von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom/Hyperaktivitätssyndrom) leide. Die Lebensphase des Berliners sei keinesfalls nur von positiven Dingen geprägt worden, zumal sie in erster Linie nur aus Kriminalität und Drogen bestanden habe. So habe er sich selbst um sein Geld „gekümmert“, denn es sei ihm bereits in diesem Alter klar gewesen, dass sein Vater keine finanziellen Mittel aufweisen konnte. Dadurch konnte er eigenen Angaben zufolge bereits im Jugendalter 120 Anzeigen vorweisen, was beinahe im Jugendknast gemündet hätte.
Um dies zu verhindern und seinen Sohn wieder in die richtige Bahn zu lenken, schrieb sein Vater einen Brief an den damaligen Bundesverteidigungsminister und bat diesen, Kevin frühzeitig in die Bundeswehr aufzunehmen. Die Zeit beim Bund habe ihn definitiv vor zahlreichen Straftaten bewahrt und sein Potenzial hätten auch die zuständigen Chefs erkannt, weshalb der junge Mann an vielen Auslandseinsätzen teilgenommen habe. Der letzte habe sich in Afghanistan abgespielt, wo der heutige Neosupps-Athlet acht Monate am Stück gedient habe. Die Bundeswehr habe das einstige Hardgainer Crew Mitglied nicht nur diszipliniert und geprägt, sondern ihn zu dem Mann gemacht, der er heute sei. Trotz des ganzen Vertrauens, der unbeschreiblichen Freundschaft und der kompromisslosen Liebe zu seinen Kameraden, habe Kevin tiefe seelische Narben und eine starke posttraumatische Belastungsstörung davongetragen, die er lange Zeit versucht habe, selbst zu verdrängen, bevor er sich vor einigen Jahren therapeutische Hilfe gesucht habe.
„Die Taliban haben sich als Polizei verkleidet, sind in unser Lager eingedrungen damals, haben da die Wachposten weggeschossen. Wir haben andauernd Raketenbeschuss im Lager gehabt, nachts, tags. Maschinengewehrfeuer. Du bist halt immer angespannt, du bist immer auf 180.“
Nach der Bundeswehr habe das heutige Stofftier-Mitglied begonnen, als Türsteher zu arbeiten und nebenbei den Kontakt zu „privaten Sicherheitsunternehmen“ aufgenommen sowie als Söldner angefangen erneut im Ausland, das heißt, im Irak, in Pakistan, im Kongo und in Afghanistan, Einsätze durchzuführen. Sechs bis zwölf Wochen habe die Arbeit in den genannten Ländern gedauert, dann sei er für sechs bis zwölf Wochen wieder nach Deutschland zurückgekehrt und das stets im Wechsel. „Und da ist dann noch viel mehr Scheiße passiert, noch viel, viel mehr Scheiße.“ In Berlin sei der aktuell von Smilodox gesponserte Athlet ins Rocker- und ins Rotlicht-Milieu gerutscht und habe dort einige Jahre seines Lebens verbracht und so sein Einkommen gesichert.
Die posttraumatische Belastungsstörung habe der ambitionierte Kraftsportler nicht überwunden, bis heute nicht, weshalb er sieben Jahre lang mit einer Menge Schlafmittel, Antidepressiva und Beruhigungsmittel versorgt worden sei. Die Schlafmittelmedikation sei aufgrund seiner Toleranz, die sich in den Jahren aufgebaut habe, so hoch gewesen, dass ein ebenfalls 120 Kilogramm schwerer Mann daran gestorben wäre, erläutert der Bodybuilder. Vor rund eineinhalb Jahren wurde Kevin einem psychologischen Gutachten unterzogen, da ihn das Gericht entmündigen und für unzurechnungsfähig erklären wollte. Dabei habe die zuständige Psychologin herausgefunden, dass der 31-Jährige Jahre lang falsch behandelt worden sei, weshalb die Entscheidung auf therapeutische Behandlung und auf den legalen Konsum von Cannabis umzusteigen, getroffen worden sei.
Nach einiger Zeit habe der Bartträger beschlossen, sich aus dem „Rocker-Leben“ zurückzuziehen. Bis dato sei Kevin Wolter aufgrund seiner psychischen Probleme als arbeitsunfähig eingestuft, was ein herkömmliches Angestelltenverhältnis angehe. Durch die Kombination von PTBS und ADHS wisse er seine Motivation endlich richtig einzusetzen, beispielsweise in seine YouTube-Videos, worauf er mehr als nur stolz sei. Nach der Trennung der Hardgainer Crew, die er wegen einigen unüberwindbaren Differenzen verlassen habe, gründete er seinen einen Kanal und habe somit gelernt, richtig zu arbeiten. Seit Januar dieses Jahres laufe es für das Stofftier-Mitglied zum ersten Mal im Leben wirklich gut, zumal er sich nicht ständig Gedanken darüber machen müsse, wo er das Geld zum Überleben herbekomme. Manchmal könne es der Bodybuilder immer noch nicht glauben, dass ihn seine Fans als Vorbild sehen, doch umso dankbarer, zufriedener und glücklicher wäre die Frohnatur.
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https://www.youtube.com/watch?v=EIyroW7XZMo&feature=em-uploademail
Man kann echt nicht stolz sein für private Sicherheitsdienstleister im Krieg in anderen Ländern gewesen zu sein.
Ein Name der oft genannt wird ist beispielsweise Blackwater. Die Vorwürfe gegen diese Söldner reichen von ungerechtfertigten Tötungen bis Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkerrechtsverletzungen. Der Ruf von Blackwater war so zerstört,dass sie sich schließlich umbenannt haben. Der Wikipedia-Artikel dazu gibt noch mehr Aufschluss.
Sehr mutig sich dazu zu bekommen sich privaten Kriegssöldnern angeschlossen zu haben.
Spricht aber nicht unbedingt für einen guten Charakter
Ich glaube bei dem Machwerk musste sich gannikus gut zusammenreißen um das Pamphlet positiv zu bewerten :D
Kevin Wolter war bei den United Tribuns