Um den ohnehin bereits entstandenen Spekulationen etwas Einhalt zu gebieten, meldete sich Flex Wheeler nur wenige Tage nach seiner Beinamputation selbst zu Wort. Der US-Amerikaner ließ über Instagram verlauten, dass alle nicht von ihm verbreiteten Informationen ausschließlich Mutmaßungen seien und er seine Follower zukünftig persönlich über seine eigenen Profile in den sozialen Medien auf dem neusten Stand halten werde. Klare und deutliche Worte, die im Vergleich zu einem Video, das der 54-Jährige kurz vor der Operation aufnahm, verhältnismäßig emotionslos klingen.
Ungefähr zwei Stunden, bevor die Amputation stattfand, nahm Flex Wheeler vom Krankenbett noch ein sechsminütiges Video auf. Darin erklärt der Bodybuilder, dass er nicht unbedingt nervös sei, die Nacht zuvor aber kaum habe schlafen können, weshalb man ihm ein Sedativum verabreicht habe. Der vierfache Arnold Classic Champion berichtet, dass er ohne zu übertreiben bislang über 50 Operationen mitgemacht habe, es dieses Mal jedoch etwas völlig anderes sei, was schlichtweg daran liege, dass man ihm etwas wegnehme, nämlich sein Bein. Dieser Eingriff werde sein Leben für immer verändern, auch wenn man nicht genau sagen könne, wie es sich anfühle.
Gefasst, aber dennoch irgendwie mitgenommen gibt Flex Wheeler zu verstehen, dass er mental vorbereitet sei. Die größte Herausforderung werde wohl sein, nach dem Aufwachen aus der Narkose zu realisieren, dass sein rechter Unterschenkel nicht mehr da ist. Diese Situation stelle den Beginn seines Kampfes dar, der sehr hart und vor allem im Kopf ausgefochten werde. Auf die Zeit nach der Amputation vorbereitet habe sich der 54-Jährige nicht, wie es andere eventuell über das Schauen von Videos machen würden. Die Ärzte hätten ihm lediglich gesagt, wie schmerzhaft das Ganze während der ersten Tage sein könne.
Anfang dieser Woche erst verbreitete sich die Nachricht über die tragische Notoperation von Flex Wheeler in rasantem Tempo. Aufgrund von Komplikationen, die sich nach einem Venenkollaps ergeben haben sollen, hatten die behandelnden Ärzte scheinbar keine andere Möglichkeit, als dem US-Amerikaner sein Bein unterhalb des rechten Knies zu amputieren. In der Zwischenzeit gab es zahlreiche Reaktionen […]
Nach Beinamputation: Flex Wheeler äußert sich erstmals öffentlich!
Der Schmerz an sich sei jedoch nicht das Problem, denn davon habe er in seinem Leben bereits viel verspürt, wie Flex Wheeler weiter ausführt. Bedeutend war scheinbar insbesondere die letzte Dusche, die der IFBB Pro am Tag vor der Amputation genommen hat. An sich herunterzuschauen, den eigenen Fuß zu sehen und ihn zu berühren, sich gleichzeitig aber vor Augen zu führen, dass es diesbezüglich kein nächstes Mal geben wird, hat den gebürtigen Kalifornier spürbar mitgenommen.
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Am Ende seines Monologs schwindet dann die Gefasstheit mehr oder weniger, das zeigen die abschließenden Sätze, die Flex Wheeler in die Kamera spricht:
„Ich weiß nicht, was mich erwartet, aber jetzt werde ich langsam nervös. Ich bin nicht besorgt, Gott hat jetzt die Kontrolle. Ich sollte nicht nervös sein, denn Gott hat die Kontrolle, aber ich bin auch bloß ein Mensch. Ich bin nervös.“
Unmittelbar nach dem nachfolgend verlinkten Video drückt der Familienvater erneut den Aufnahmeknopf und rekapituliert über eineinhalb Minuten ein Gespräch mit seiner Tochter Pearl, die ihn angerufen habe, als sie von der Beinamputation erfuhr. Der mehrmalige Mr. Olympia Teilnehmer scheint gerade in diesen Momenten den Tränen nah zu sein, bringt aber auch den zweiten Clip beherrscht zu Ende. Seine Follower noch im Nachhinein an seinen Gefühlen vor der Operation teilhaben zu lassen, ist definitiv ein Schritt, der keineswegs einfach ist und demnach Respekt gebührt. Wir wünschen Flex Wheeler weiterhin viel Kraft und alles Gute für die Zukunft!