Während sich mittlerweile viele Länder dazu entschieden haben, Regelungen, die aufgrund des Coronavirus‘ getroffen wurden, zu lockern, steht Deutschland vor einer Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen. Des Weiteren scheinen nur wenige Informationen zu Wiedereröffnungen der Fitnessstudios seitens der Politiker an die Öffentlichkeit getragen zu werden, weshalb es bereits einige Petitionen und Schreiben an die Regierung gab. Doch nicht nur Hobbysportler trauern ihrer alltäglichen Beschäftigung nach, vielmehr betrifft es nämlich auch Wettkampf- und Kaderathleten, die ihrem gewohnten Training nicht nachgehen können. Jetzt müssen sie sich Methoden überlegen, um auch nach der weltweiten Krise mit dem gleichen Leistungsniveau an Meisterschaften teilnehmen zu können. Steroide und Co. sind dabei definitiv eine Überlegung, um die körperlichen Fortschritte zu wahren. Genau aus diesem Grund sollen künftig Dopingkontrollen per Videoanruf durchgeführt werden!
Die Sportwelt steht gerade still, doch wie bereits erwähnt, heißt das nicht, dass hinter den Kulissen alle die Füße still halten. Viele Sportler trainieren mit erhöhten Vorsichtsmaßnahmen weiter, um sich auf den Moment vorzubereiten, wenn der Lockdown gestoppt wird. Viele Experten befürchten jedoch, dass sich der eine oder andere die derzeitige Krise zunutze macht, um unbeobachtet und ungetestet leistungssteigernde Hilfsmittelchen zu konsumieren und sich so einen illegalen Vorteil für den kommenden „Restart“ verschafft. Um es diesen „Betrügern“ trotz des COVID-19 schwer zu machen, arbeiten Dopingfahnder derzeit an einer neuen Methode virtueller Dopingkontrollen via Videoanruf.
In den USA haben diese kontaktlosen Tests bereits einen Vorlauf gehabt. Die Kontrolleure verrichten ihre Arbeit dabei wie folgt: Zuerst bekommen die ausgewählten Sportler ein Testset per Post, das sie ab sofort stets bereithalten müssen. Trotz des Coronavirus‘ und den Ausgangsbeschränkungen müssen die Athleten angeben, wann und wo sie täglich für Tests erreichbar sind. Innerhalb dieses Zeitfensters kontaktiert sie ein Dopingfahnder unangekündigt per Videoanruf. Nachdem sich die Athleten identifiziert haben, müssen sie dem Beamten ihr Badezimmer per Kamera zeigen, um sicherzustellen, dass sich dort keine anderen Personen befinden.
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Das Thema Doping beherrscht sogar in den Zeiten des Coronavirus‘ die Medien. Täglich machen die illegalen Substanzen und Dopingkontrollen Schlagzeilen, und das, obwohl gerade jegliche Großveranstaltungen gestrichen oder auf ein späteres Datum verlegt werden. Dass das Thema für so große Nachfrage sorgt, ist verständlich, da der Durchschnittsbürger, im Gegensatz zu Elitesportlern, wohl nie mit derartigen […]
Danach geben sie ihre Urinprobe ab, wobei dieser Schritt natürlich nicht per Video festgehalten wird. Um sicherzugehen, dass es sich um frischen Urin handelt, wird ein Temperaturteststreifen in die Probe getaucht, die anschließend vor den Augen des Dopingfahnders versiegelt wird. Des Weiteren gibt es noch Bluttests, für die ebenfalls eine neue Vorgehensweise angewendet wird: Die Analyse von getrocknetem Blut wird mithilfe von hochempfindlichen chromatographisch-massenspektrometrischen Verfahren ausgewertet. Dafür müssen Athleten unter Videoaufsicht einen kleinen Tropfen Blut auf Millimeterpapier tropfen lassen, der darauf eintrocknet. Diese Probe wird ebenfalls versiegelt und gemeinsam mit der Urinprobe per Post an die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) gesendet.
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Die Variante der virtuellen Dopingkontrollen via Videoanruf wurde nicht etwa wegen der Coronakrise entwickelt, denn laut eigenen Angaben würden Anti-Doping-Agenturen schon seit mehreren Monaten daran arbeiten. USADA-Chef Travis Tygart erklärt: „COVID-19 hat das Ganze nun beschleunigt und es uns möglich gemacht, mit diesen Tests zu starten.“ Auch die für Deutschland zuständige Anti-Doping-Agentur NADA wendet das neue Verfahren der Tests von getrocknetem Blut seit einigen Tagen mit Kaderathleten an. „Hier gibt es ganz enorme Analysemöglichkeiten für die Labore. Damit können wir das Gap schließen helfen und geben auch sauberen Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit, sich vor unberechtigten Dopingvorwürfen zu schützen“, erklärt Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der NADA, gegenüber der Tageszeitung TAZ.
Über die Wirksamkeit dieser Vorgehensweise, um auch in der Breite die Dopingsünder zu erwischen, lässt sich mit Sicherheit streiten. Das gewohnte Kontrollsystem ist jetzt seit über einem Monat nahezu komplett stillgelegt, um direkte Kontakte zu minimieren und sowohl Tester als auch Sportler keinem Risiko auszusetzen. Letztlich werde es bei den virtuellen Dopingkontrollen, wie auch bei den meisten anderen Anti-Doping-Maßnahmen, vor allem darum gehen, es potenziellen Übeltätern im Schatten des Coronachaos‘ nicht allzu leicht zu machen.
Da haben ja die Doping-Fahnder sich was tolles einfallen lassen um ihre Existenzberechtigung auch in solchen Zeiten zu beweisen. Einfach nur traurig, dass diese Ressourcen aktuell nicht für die Bewältigung wichtigerer Herausforderungen eingesetzt werden. Z.B. für die Unterstützung von Sportlern, die krisenbedingt massive Einkommensverluste erleiden.