Von Vornherein bestand keinerlei Zweifel darüber, dass Flex Lewis beim Mr. Olympia 2018 seinen siebten Titel in Folge holen würde. Der gebürtige Waliser ist bekannt dafür, seine Hausaufgaben zu machen, und dementsprechend kam der erste Platz in der 212er Klasse alles andere als überraschend. Die Ränge hinter dem amtierenden Champion schienen aber verhältnismäßig offen. Unter anderem Kamal Elgargni reiste mit Rückenwind nach Las Vegas, hatte er doch im vergangenen März erst die Arnold Classic gewinnen können und sich zu einem der größten Herausforderer gemausert. Kurz vor dem prestigeträchtigen Wettkampf sollte ihn jedoch eine Verletzung auf die Probe stellen!
Die Resultate beim Mr. Olympia 2018 waren auch in der 212er Klasse durchaus diskutabel. Lassen wir Flex Lewis, der außer Konkurrenz erneut siegreich von der Bühne ging, einmal außen vor, tauchen spätestens beim Zweitplatzierten Derek Lunsford erste Fragen auf. Der US-Amerikaner konnte zwar in der Rückansicht eine sehr gute Härte vorweisen, war aber speziell von vorne vergleichsweise weich. In jeglicher Position hart präsentierte sich hingegen Kamal Elgargni. Der in Großbritannien lebende IFBB Pro, der für sein Geburtsland Libyen an den Start ging, zeigte sich zum wiederholten Mal in phänomenaler Form. Sowohl das Publikum vor Ort als auch die Zuschauer zu Hause fragten sich zu Recht, warum für ihn nur der dritte Platz heraussprang. Für den Bodybuilding Veteranen ein noch immer hervorragendes Ergebnis, vor allem bei Betrachtung seines Unglücks kurz vor dem Event.
Wie Chris Aceto, Coach des Arnold Classic Champions, nämlich in einem Instagram Beitrag offenbart, habe sich sein Schützling fünf Tage vor dem Mr. Olympia den Wadenmuskel gerissen. Man sieht dies auf diversen Bildern, auf denen das rechte Unterbein klobig wirkt und sämtliche Details vermissen lässt. Scheinbar habe es während dem Posing im Hotelzimmer einen lauten Knall gegeben und Kamal Elgargni sei zu Boden gesunken. Die Wade sei daraufhin so geschwollen, dass der IFBB Pro weder stehen noch laufen konnte. Manuelle Therapie, gepaart mit regelmäßigem Kühlen und Ibuprofen, habe zumindest dazu geführt, dass der gebürtige Libyer letztlich am Wettkampf teilnehmen konnte. Speziell die Schmerzmittel wollte der spätere Drittplatzierte aber nicht direkt einnehmen. Seinem Trainer zufolge habe er zunächst gefragt, ob diese sich negativ auf die Form auswirken oder Wasser ziehen würden, denn mit der Konditionierung sei er zu diesem Zeitpunkt überaus zufrieden gewesen.
Laut Chris Aceto habe die Wade von Kamal Elgargni schon am Tag nach dem Mr. Olympia ausgesehen, als würde sie nicht zu einem Menschen, sondern eher zu einem Babyelefanten gehören. In der Zwischenzeit wurde der Muskelabriss auch von einem Mediziner bestätigt. Der Arnold Classic Sieger gibt allerdings Entwarnung und erklärt, dass glücklicherweise keine Operation nötig sei, um den Missstand zu beheben. Die notwendige Behandlung, die bereits begonnen habe, werde circa sechs Wochen dauern!