Verbotene Substanzen sind immer wieder ein gern diskutiertes Thema in der Bodybuilding Szene. Neben den üblich bekannten Steroiden, ist auch häufig Synthol zentraler Gegenstand der Debatten. Wenn bei einem Athleten ein Körperteil besonders hervorragt oder für manche aus welchem Grund auch immer unnatürlich erscheint, ist der Synthol-Vorwurf nicht mehr weit entfernt. Häufig wird damit argumentiert, die Muskelfasern seien nicht mehr zu sehen oder der betroffene Muskel würde nicht mehr kontrahieren.
Weltklasse-Athleten stehen in Verdacht
Men’s Open Top Athlet Hadi Choopan sieht sich schon seit längerer Zeit diesen Gerüchten ausgesetzt. Experten und Kritiker mutmaßen, der Iraner hätte insbesondere in seiner Schulter davon Gebrauch gemacht.
Und selbst beim zweifachen Mr. Olympia Sieger und derzeitigen Titelträger Big Ramy lassen die Diskussionen nach dem jüngsten Form Update nicht ab.
Ebenso wie bei Choopan stachen die Schulterköpfe zuletzt stark hervor und wurden dementsprechend viel diskutiert.
Chris Cormier spricht über Synthol
Der IFBB Pro und frühere Mr. Olympia Teilnehmer Chris Cormier hat schon vor 15 Jahren die Posinghose an den Nagel gehangen, ist in den Bodybuilding Medien aber immer noch ein gern gesehener Gast.
Vor wenigen Tagen war der 55-Jährige gemeinsam mit Kampfrichter Terrick El Guindy auf dem YouTube-Kanal von „Muscle & Fitness“ zu sehen und sprach dort über die brisante Synthol-Thematik.
Seiner Meinung nach seien viele Injektionen, unabhängig vom Synthol, unnötig und würden den Muskel anders erscheinen lassen, als es anatomisch korrekt wäre. Gewisse Muskeln wären normalerweise flach und würden bei manchen Athleten aber in 3D-Form erscheinen.
Er denke, dass es das körperliche Erscheinungsbild verzerre und man besser aussehen könne. Es sei zwar vermutlich nicht möglich, Synthol aus dem Sport zu verbannen, die Athleten sollten jedoch lieber stolz darauf sein, Muskeln im Gym anstatt im Badezimmer aufzubauen, erklärte Cormier.
Finger weg vom Synthol!
Er selbst hätte es eingesetzt, um seine Waden größer erscheinen zu lassen:
„Ja, ich habe es früher in meinen Waden benutzt, deshalb weiß ich, dass der Schaden echt ist. Und nicht nur das, wenn man älter wird, braucht man die Durchblutung. Stell dir vor, was du den Muskeln antust. Du schädigst alle Nerven. Du hast keine Durchblutung mehr. Dein Nervensystem wird total durcheinander sein.“
Aus seiner Sicht sind die Waden jedoch mit die schlechteste Wahl, wenn es um die richtige Stelle für den Gebrauch von Synthol geht. Der Muskel würde dadurch langsam zerstört werden und langfristige Schäden davontragen.
Auch El Guindy riet allen Wettkampfsportlern eindringlichst dazu, die Finger vom Synthol zu lassen und verdeutlichte seine Aussage am Beispiel von Milos Sarcev:
„Welches bessere Beispiel könnten wir den jungen Sportlern geben? Einer der besten Bodybuilder aller Zeiten, der zugibt, einen Fehler gemacht zu haben. Die Athleten haben die Anweisung, ins Fitnessstudio zu gehen, Gewichte zu heben und den perfekten menschlichen Körper zu erschaffen.“