2020 schreiben wir mittlerweile das fünfte Jahr, in dem die Classic Physique Division auf dem prestigeträchtigsten Wettkampf im Bodybuilding stattfindet. Von einer fast schon nebensächlich behandelten Klasse, die auf einer Bühne in den Messehallen ausgetragen wurde, stellt sie nun neben dem Superschwergewicht das Zugpferd der gesamten Show dar. Genauso steil verlief auch die Entwicklung der Qualität des Teilnehmerfeldes. Jahr für Jahr sehen wir einen engeren Kampf um die Krone von immer besser werdenden Athleten. Doch am gestrigen Abend des Mr. Olympia 2020 konnte Chris Bumstead, dem Titelverteidiger der Classic Physique, niemand das Wasser reichen.
Nachdem der junge Kanadier 2018 aufgrund einer schweren Autoimmun-Nierenerkrankung mit großen Problemen zu kämpfen hatte, bekam er sie inzwischen mithilfe seiner Ärzte sowie seines Wettkampfvorbereiters und gleichzeitig Schwagers Iain Valliere unter Kontrolle. Bereits 2019 triumphierte er mit seinen damals lediglich 24 Jahren erstmals über einen starken Breon Ansley, der in den beiden Jahren zuvor den Titel für sich reklamiert hatte. Daraufhin wurden Diskussionen darüber laut, welche Kriterien in der neuen Klasse über Sieg und Niederlage entscheiden. Zwar könne Ansley ein sehr komplettes Paket mit wenigen Schwächen vorweisen, doch sei Chris Bumstead wegen seiner Körperstruktur trotz vermeintlicher Schwächen im Rücken- und Armbereich als Prototyp der Classic Physique Division geboren, so die Experten.
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Am vergangenen Abend ließ Chris Bumstead dann keinen Zweifel daran, dass er der rechtmäßige Champion der Klasse ist. Mit einem deutlich schwereren und verbesserten Paket sowie messerscharfer Härte war für viele Beobachter schon nach der Vorwahl klar, dass 2020 kein Weg an ihm vorbeiführen wird. Lassen wir seine Nierenerkrankung für den Moment beiseite, könnte sich der 25-Jährige wohl kaum ein besseres Umfeld wünschen. Schließlich lebt er gemeinsam mit drei weiteren Weltklasse-Athleten in einem Haushalt, die alle bereits erfolgreich auf dem Mr. Olympia standen. Darunter Schwester Melissa, ihr Ehemann Iain Valliere sowie seine eigene Lebensgefährtin Courtney King.
Doch auch Breon Ansley ließ keinen Stein auf dem anderen, um den Titel zurückzuerobern, den er im vergangenen Jahr verloren hatte. Durch die Hilfe von niemand Geringerem als Chris „The Real Deal“ Cormier, bei dem er in den letzten Wochen vor der großen Show zu Gast war, schaffte es der frühere Schauspieler, sein Gewichtslimit für die Klasse nicht nur auszufüllen, sondern zeitgleich auch seine Bestform zu präsentieren. Trotz allen Anstrengungen reichte es für ihn in diesem Jahr jedoch nur für Rang drei.
Die Silbermedaille ging am vergangenen Abend an Terrence Ruffin, der noch auf der Arnold Classic im Frühjahr den zweiten Platz belegte. Als begnadeter Poser bekannt, schaffte er es mithilfe von Coach John Meadows und Trainer Joe Benett, der auch als „Hypertrophy Coach“ bekannt ist, seine Schwachstellen zu verbessern und so Ansley von seinem Platz auf dem Podium zu verdrängen. Während auf der Arnold Classic Alex Cambronero noch vor Ruffin platziert wurde, belegte der Costa-Ricaner gemeinsam mit Coach Hill den vierten Rang in einer hart umkämpften Klasse. Der fünfte Platz ging an Bryan Jones, der das erste Mal am Mr. Olympia teilnahm.
Ungeachtet der bisherigen Bestform schaffte es David Hoffmann in diesem Jahr erneut nicht unter die besten Zehn. Nach zwei elften Plätzen in den Jahren 2018 und 2019 erreichte der ehemalige Superschwergewichts-Bodybuilder einen soliden zwölften Rang. Zwar dürfte er sich genau wie viele seiner Fans eine bessere Platzierung gewünscht haben, doch war das Teilnehmerfeld aus insgesamt 22 Athleten dieses Mal besonders stark und hart umkämpft. Bereits im Vorfeld gab Hoffmann an, zufrieden zu sein, wenn er seine Bestleistung abrufen könne. Dieses Ziel hat er auf der diesjährigen Olympia-Bühne definitiv erreicht.
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Cremig, kräftig, lecker
Mr. Olympia 2020 – Top 5 Classic Physique
- Chris Bumstead
- Terrence Ruffin
- Breon Ansley
- Alex Cambronero
- Bryan Jones