Der Feldzug der modernen Technik macht auch vor dem Fitnessstudio nicht halt. Während der Hype um EMS-Training und Geräte, die die Wiederholungen automatisch mitzählen, schon fast wieder vorüber ist, scheint Virtual Reality Fitness das nächste große Ding zu sein. Mitte März machte in San Francisco das erste VR-Gym der Welt auf, welches die neuesten Errungenschaften der Gaming-Welt mit Fitnesstraining kombiniert.
Virtual Reality, kurz VR, ist eine Technologie, die den Nutzer in eine künstliche Welt entführt. Durch spezielle Brillen, die Bewegungen erkennen und dementsprechend die gezeigten Bilder so verändern, dass der Nutzer denkt, er bewege sich an einem völlig anderen Ort, stehen der Unterhaltungsindustrie völlig neue Möglichkeiten offen. In der Gaming- und Pornoszene ist VR bereits vollkommen etabliert und angesagt.
Gerade in den Vereinigten Staaten, wo die Schere zwischen extremen Übergewicht und Fitnesshype stark auseinandergeht, ist das Bewusstsein um einen gesunden Lebensstil enorm. Doch vielen fällt es schwer, sich zum Sport zu motivieren, da es in den Augen der meisten als notwendiges Übel angesehen wird, sich körperlich zu betätigen. Was wäre jedoch, wenn man neueste Technik und Training so miteinander verbinden könnte, dass auch Sportmuffel gefallen daran finden? Das dachten sich wohl auch Ryan DeLuca und Preston Lewis, als sie 2016 das Unternehmen Black Box gründeten.
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Das Gym ist minimalistisch ausgestattet und besteht aus kleinen Räumen, in denen man mit Hilfe eines Seilzugs den gesamten Körper trainieren kann. Neben einem Ventilator, einem Bildschirm und dem Allerwichtigsten, dem VR-Headset, gibt es keine besondere Ausstattung.
Training für echte Gamer
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie man das Training so gestaltet, dass es selbst eingefleischten Zockern, wie zum Beispiel dem hierzulande bekannten Exsl95, Spaß machen könnte zum Sport zu gehen. Nun, bei jeder Wiederholung feuert man mit einer Waffe auf die Kristalle seiner imaginären Gegner, um diese zu zerstören. Der Clou? Durch Cardiotraining lassen sich zusätzliche Soldaten rekrutieren, die einem bei der Mission unter die Arme greifen.
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Wie bei jedem Spiel ist Beständigkeit der Schlüssel zum Erfolg, genau wie beim Sport. Mit jeder Einheit schaltet man neue Arenen frei und steigt im Vergleich zu seinen Mitstreitern auf. So soll die Langzeitmotivation oben gehalten werden, wie es auch bei echten Computerspielen der Fall ist.
Wer jetzt glaubt, das Konzept sei aufgrund der Schweißproduktion unter den Ausleih-Brillen unhygienisch, dem sei versichert, dass die Masken mittels ultraviolettem Licht von Bakterien befreit und gereinigt werden. Auch für die Hände stehen entsprechende Desinfektionsmittel bereit. Doch die Technik hat ihren Preis. Eine Standardmitgliedschaft im ersten VR-Gym kostet rund 200 Dollar pro Monat.
Zwar ist das erste Virtual Reality Fitnessstudio der Welt mit einem Seilzug und ein paar Cardiogeräten im Vergleich zu einem herkömmlichen Gym etwas spärlich ausgestattet, doch steht hier vor allem der Spaß im Vordergrund und wenn es das ist, was faule Zocker zum Sport bewegt, dann ist es eine großartige Idee. Sicherlich wird man durch diese Art des Trainings keine enormen Muskelmassen aufbauen, aber besser, als vorm heimischen PC zu hocken, ist das Konzept allemal.
Primärquelle:
sfgate.com/technology/article/worlds-first-virtual-reality-gym-vr-black-box-13701230.php#photo-6665270