Das Ende der Marke VAYU war ein Gerücht, das sich die vergangenen Monate hartnäckig innerhalb der Bodybuildingszene gehalten hatte. Die Supplement-Brand trat mit dem Ziel an, sich an Wettkampfbodybuilder mit höchsten Ansprüchen zu richten. Vor zwei Jahren wechselte VAYU zum Fitmart-Konzern, zu dem damals bereits die Marke ESN gehörte. Nach außen wurde dies als der nächste wichtige Schritt für das Unternehmen kommuniziert. Unmittelbar vor Jahresende gibt es jetzt allerdings Gewissheit, dass VAYU als Supplementlinie eingestellt wird. Einer der Gründer hat bereits eine neue Firma.
Die Marke des Strength Wars Gründers
Das ursprüngliche Unternehmen hinter VAYU ist die Firma New Breed Nutrition UG. Diese wurde im Juni 2019 durch Kevin Torquati und Konrad Wolff gegründet. Letztgenannter tauchte zwar nie als offizieller Geschäftsführer in den Firmendaten auf, tat dies aber auch nie bei seiner eigenen Videoproduktionsfirma. Mit dieser hatte er bereits im August 2012 den YouTube-Kanal BodybuildingRev ins Leben gerufen, auf dem schließlich das zwischenzeitlich extrem populäre Format Strength Wars entstand.
Nach Strength Wars Battle: Krankenwagen für Leonidas Arkona?!
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In der Öffentlichkeit ist Konrad Wolff kaum zu sehen. Gleiches gilt für Kevin Torquati, der jedoch im Februar 2020 zumindest ein Interview zur damals noch jungen Marke gab. Kurz zuvor war Tobias Hahne von GN zu VAYU gewechselt. Der Firmengründer verdeutlichte damals, dass es das Ziel gewesen sei, Nahrungsergänzungsmittel für Elite-Athleten herzustellen. Aus diesem Grund habe man beispielsweise auch früh begonnen, mit einem Manuel Bauer zusammenzuarbeiten.
Neben ambitionierten Produkten war auch das Schaffen eines Ökosystems für die gesponserten Athleten das Ziel gewesen. Diese sollten die Chance bekommen, einen Sponsor zu haben, bei dem die Konditionen einen vollen Fokus auf den Sport ermöglicht hätten.
Stefan Kienzl bezeichnete Wechsel von VAYU zu ESN als wichtigen Schritt
Ein Gesicht, das den Großteil der Zeit ebenfalls mit VAYU in Verbindung gebracht wurde, ist Stefan Kienzl. Der Österreicher ist ein international anerkannter Wettkampfvorbereiter, der sein Mitwirken an der Marke damit begründete, dass die Produkte den höchsten Ansprüchen im Bodybuilding gerecht werden würden. Dies entspräche ebenso seiner Philosophie als ein Mensch, der Bodybuilding mit jeder Faser leben würde.
Am 01.03.2021 veröffentlichte der Österreicher auf seinem YouTube-Kanal ein Video mit dem Titel „Ich bin jetzt bei ESN (und warum das für VAYU gut ist)“, in dem der Coach seinen Besuch in der Abfüllanlage in Norddeutschland zeigte. Stefan Kienzl bezeichnete es damals als eine Herausforderung, als ambitionierte Marke einen Abfüller zu finden, der dieselben Werte teilen würde. Er sei daher froh gewesen, dass ESN diese Rolle in Zukunft für VAYU übernehmen würde.
ESN verkauft über die Hälfte der Firma an Investor!
„Vor etwa anderthalb Jahren jetzt knapp haben wir die gemeinsame Struktur mit ESN aufgebaut“ – So startete Christian Wolf, der Initiator von More Nutrition, vor vier Tagen eine Sequenz in seiner Instagram-Story. Dabei sprach er über den Zusammenschluss mit dem Unternehmen Fitmart, welcher vor etwa elf Monaten für Verwirrung bei zahlreichen Followern sorgte. Die Fusion […]
Innerhalb der Szene gab es damals jedoch bereits das Gerücht, dass ESN die Marke VAYU insbesondere aufgrund der Person Konrad Wolff abgeworben habe. Dieser war zuvor noch eng mit Medienproduktion vieler GN-Athleten verbunden. Auch die Marke VAYU wurde ganz ursprünglich über GN verkauft. Die Möglichkeit, das Projekt VAYU auf ein neues Level zu hieven, wie Stefan Kienzl es im Video aus dem Jahr 2021 noch angekündigte, erfüllte sich in jedem Fall durch die Kooperation mit ESN nicht.
Ende der Marke VAYU von mehreren Seiten bestätigt
Dass es nun noch vor Jahresende zum Ende der Marke VAYU kam, wurde von mehreren Seiten bestätigt. Nachdem Tobias Hahne im Rahmen einer Fragerunde diese Entwicklung nur kurz bejaht hatte, wies der IFBB Pro Michael Schneider ausführlicher auf das Ende hin. Demnach würden einige der VAYU-Produkte in Zukunft durch ESN neu aufgelegt werden. Der IFBB Pro gehe jedoch davon aus, dass die einzigartige Zusammensetzung nicht fortgeführt werden würde.
Zoll führt Razzia bei More und ESN durch
Mit der Führungsetage von More Nutrition möchte in diesen Tagen wirklich niemand tauschen. Nach dem großen Skandal um den Firmengründer Christian Wolf haben sich nicht nur zahlreiche Influencer aus den Nischen des Web 2.0 kritisch zu Wort gemeldet – durch die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Medienstars Jan Böhmermann sind die düsteren Seiten der Supplement-Marke deutschlandweit bekannt […]
Michael Schneider formulierte es nicht in dieser Klarheit. Es ist aber anzunehmen, dass aus den einstigen Premium-Produkten für Wettkampfsportler reguläre Supplemente gemacht werden. Diese müssen letztlich eine gewisse Gewinnmarge erreichen. Für den Rice Pudding, welcher durch VAYU im deutschen Bodybuilding populär gemacht wurde, ist bereits klar, dass dieser zukünftig unter dem ESN-Label vertrieben werden wird.
Kevin Torquati hat indes bereits eine neue Firma gegründet. Am 09.11.2023 ließ er die Firma 99 Ways eintragen. Diesmal handelt es sich im Gegensatz zur verantwortlichen Firma der Marke VAYU um keine UG, sondern eine GmbH. Gegenstand des Unternehmens ist die „Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Lebensmitteln, im besonderen Nahrungsergänzungsmitteln, und alle damit zusammenhängenden Geschäfte, jeweils soweit dies keiner öffentlich-rechtlichen Genehmigung bedarf. Beteiligung an Unternehmen im eigenen Namen und auf eigene Rechnung.“ Der Firmensitz ist dieselbe Anschrift wie der PR-Agentur von Konrad Wolff.
Titelbild: ModusX.de
Sehr Schade, ESN macht echt alles kaputt. Werde bei denen auf jeden Fall in Zukunft nichts mehr kaufen.
Dann musst du es den Vetriebspartnern mitteilen 🙃 hier liest sicherlich edeka nicht mit
Konrad Wolf hat damals seine Seele verkauft an Fitmart für gutes Geld. Er hatte sich exklusiv an ESN & MORE gebunden, um VAYU oder „echtes Bodybuilding“ ging und geht es bei ESN & MORE nicht. VAYU war einfach nur ein Mittel zum Zweck und Konrad hat wusste es auch. Aber Geld war wichtiger als Bodybuilding!