Was zahlreiche andere Veranstalter nicht auf die Reihe zu bekommen scheinen, lief bei der EVLS Prague Pro 2021 um einiges besser: Sowohl der 19 Euro teure Livestream, der von Fouad Abiad und Melissa Bumstead kommentiert wurde, als auch die Beleuchtung auf der Bühne blieb keineswegs etwas schuldig.
Mit dabei beim Wettkampf in der tschechischen Hauptstadt waren auch dieses Mal wieder einige deutsche Teilnehmer, auf die hierzulande natürlich besonderes Augenmerk gelegt wurde.
Jennifer Zienert bei der Prague Pro 2021
Für Jennifer Zienert war der Wettkampf in Prag in diesem Jahr einer von mehreren. Die Figur-Athletin holte sich erst im vergangenen Mai in England ihre Pro Card, um daraufhin bei der Mr. Big Evolution Pro in Portugal den dritten und bei der Europa Pro in Spanien den fünften Platz zu sichern.
Vor Kurzem sprang im Rahmen der Fitparade Pro in Ungarn noch Rang zwei für die deutsche Bodybuilderin heraus. An dieses Resultat sollte in Prag selbstverständlich angeknüpft werden, was Jennifer in der Tat gelingen sollte
Bedauerlicherweise schrammte die Vayu-Athletin jedoch knapp an ihrem ersten Sieg bei den Profis vorbei. Zur Buche stand unter dem Strich die Silbermedaille hinter der Lokalmatadorin Tereza Linhartova, genau wie in Ungarn. Zusätzlich dazu gab es 1500 US-Dollar Preisgeld.
Ergebnisse Figure
- Tereza Linhartova
- Jennifer Zienert
- Anna Gasior
- Veronica Gallego Garcia
- Gabriela Linhartova
- Karolina Wojcik
Classic Physique mit Aldin Alijagic
Sein Profi-Debüt feierte Aldin Alijagic erst vor zwei Wochen bei der Poland Pro Supershow in Warschau, wo der Vayu-Athlet den zehnten Platz markieren konnte, während Mike Sommerfeld durch einen Sieg die direkte Qualifikation für den Mr. Olympia 2022 realisierte.
Auch bei diesem Wettkampf hatte der Berliner aber erneut Probleme mit der Farbe, was sicher dazu beitrug, dass das im Vergleich zum Event in Polen geringfügig verbesserte Gesamtpaket ein wenig unterging.
Zum jetzigen Zeitpunkt stehen die genauen Ergebnisse zwar noch aus, doch es scheint so, als hätte Aldin immerhin Rang neun erkämpfen können.
Als Sieger ging Ruben Lopez Reyes von der Bühne, dicht gefolgt von Hubert Kulczynski und Jesus Rodriguez Sendra.
Ergebnisse Classic Physique
- Ruben Lopez Reyes
- Hubert Kulczynski
- Jesus Rodriguez Sendra
- Roberto Martinez Pizana
- Pavel Szotkowski
- Mikhail Timoshin
Steve Benthin mit Rückenwind bei der EVLS Prague Pro 2021
Vor etwas mehr als einer Woche hatte es für wenige Stunden Mutmaßungen gegeben, dass Steve Benthin womöglich spontan bei der KO Egypt Pro an den Start gehen könnte.
Daraus wurde allerdings nichts. Der Hamburger konzentrierte sich stattdessen voll und ganz auf den Wettkampf in der Tschechischen Republik und damit auf seinen ersten Auftritt nach dem Mr. Olympia 2021.
Alles in allem präsentierte der IFBB Pro aus der Hansestadt unmittelbar nach seinem Wechsel zu Neosupps ein durchaus solides Paket mit schönen Details in der Frontansicht, vor allem nach der inzwischen gefühlt ewig langen Wettkampfsaison.
Am Ende sollte es aber leider nur Platz sechs werden, also knapp vorbei an wertvollen Punkten für die Olympia-Qualifikation im kommenden Jahr. Es lässt sich darüber streiten, ob eventuell nicht etwas mehr hätte drin sein können.
Die Goldmedaille nahm an diesem Abend Ahmad Ashkanani mit nach Hause. Knapp hinter ihm reihte sich Oleh Kryvyi ein. Beide Teilnehmer hätte man auch munter tauschen können, ohne dass sich jemand beschwert hätte.
Ergebnisse 212 Division
- Ahmad Ashkanani
- Oleh Kryvyi
- Radoslav Angelov
- Abdulrahman Al Kashti
- Peter Kovac
- Steve Benthin
Emir Omeragic und Kevin Gebhardt in der offenen Klasse
Die beiden Deutschen Kevin Gebhardt und Emir Omeragic verkauften sich in Prag definitiv gut. Während Emir offenbar der siebte Platz zuteilwurde, lief es für Kevin mit Rang zehn geringfügig schlechter.
Insbesondere Emir konnte bei seinem Profi-Debüt sowohl Zuschauer als auch Judges überzeugen. Es fehlt lediglich noch an qualitativer Masse, um vollends konkurrenzfähig zu sein.
Auch Kevin schaffte es in jedem Fall, sich von Event zu Event zu verbessern. Speziell in der Rückansicht weiß der unter anderem von Climaqx gesponserte Athlet zu überzeugen. Summa summarum eine anständige erste Saison bei den Profis.
Etwas kurios wurde es im Rennen um die ersten vier Plätze. Lange erweckte es den Eindruck, als würde Nathan De Asha einen weiteren Sieg einfahren können. Dass der Brite nur auf Platz vier rangieren würde, kam für viele überraschend, ebenso wie die Bronzemedaille von Regan Grimes, der letzte Woche noch die Pro Show in Ägypten hatte für sich entscheiden können.
Verdrängt wurde der Kanadier von Rafael Brandao. Der gebürtige Brasilianer brachte nach längerer Auszeit ein sehr stimmiges und schönes Paket auf die Bühne, doch dass ihm im Vergleich zur Konkurrenz noch einige Kilos fehlen, wurde ebenfalls deutlich. Genauso wurde aber ersichtlich, dass Bodybuilding ein Sport ist, in dem es um da Kreieren einer Illusion geht.
In Prag triumphieren konnte Samson Dauda, der sich nach mehreren Wettkampfteilnahmen endlich belohnt und nächstes Jahr beim Mr. Olympia starten darf. Keineswegs unverdient, wenn auch nicht eindeutig vorhersehbar.
Roelly Winklaar blieb zum wiederholten Mal weit entfernt von seiner Bestform. Platz fünf schien eher geschenkt als verdient.
EVLS Prague Pro 2021 – Ergebnisse Men’s Open
- Samson Dauda
- Rafael Brandao
- Regan Grimes
- Nathan De Asha
- Roelly Winklaar
- Jan Turek