Vegetarier gibt es nicht erst seit gestern, vielfältige vegetarische Fleischalternativen hingegen zumindest in Deutschland noch nicht einmal so lange. Parallel zur steigenden Anzahl an Vegetariern nimmt auch das Angebot von Ersatzprodukten zu, die zwar wie Fleisch aussehen, jedoch keines sind. Der Wursthersteller Rügenwalder Mühle erwirtschaftete bereits vor vier Jahren rund ein Viertel seiner Erlöse mit derartigen Produkten. Studien zufolge könne der Markanteil pflanzlicher Alternativen bis ins Jahr 2040 sogar 60 Prozent von der klassischen Fleischindustrie darstellen. Doch wie gesund sind die Lebensmittel aus Soja, Jackfruit und Co. wirklich?
Obwohl eingefleischte Vegetarier meistens der Überzeugung sind, dass es sich bei Veggie-Würstchen und Seitan-Burger um die gesunde Mahlzeit schlechthin handelt, gab es schon in der Vergangenheit Tests, bei denen ein zu hoher Salzgehalt, zahlreiche Geschmacksverstärker oder Mineralölrückstände in den Produkten festgestellt werden konnten. Nichtsdestotrotz scheint die Nachfrage nach derartigen Lebensmitteln weiter zu steigen.
Stiftung Warentest hat deshalb 18 fleischlose Buletten unter die Lupe genommen, worin zwar die Hälfte gut abgeschnitten hat, fünf der gewählten Produkte jedoch im Qualitätstest negativ aufgefallen sind. Vor allem der renommierte Hersteller „Iglo“, der mittlerweile schon nachgebessert haben will, konnte mit seinem Burger Patty nicht überzeugen und hat die Note 5,5 verliehen bekommen. Grund dafür sei die Anzahl von vier entdeckten Schadstoffen. Auch der „Black-Bean-Cashew-Burger“ vom Bio-Lebensmittel-Hersteller „Alnatura“ wurde auf Herz und Nieren geprüft und hat aufgrund eines Schadstoffs lediglich die Note 3,5 erzielt. Neben den gesundheitskritischen Schadstoffen wie Glycidyl-Ester, 3-MCPD-Ester und Mineralölkohlenwasserstoffe konnten bei zwei Herstellern auch Spuren genmanipulierter Organismen festgestellt werden.
Auch wenn keiner der getesteten Bratlinge die Note sehr gut verliehen bekommen hat, konnten drei auf Grundlage von Erbsenprotein sowie Soja-und Weizeneiweiß hergestellte Alternativen überzeugen. Die beste Qualität liefern demnach die Produkte der Marke „Beyond Meat“ mit einer Bewertung von 1,8. Den zweiten Platz teilen sich „Edeka“ und „The Vegetarian Butcher“ mit einer Benotung von 2,1.
Neben dem Gehalt von Schadstoffen wurde auch die Fettqualität sowie der Energiegehalt als Bewertungskriterium herangezogen, um festzustellen, inwiefern die Produkte im Vergleich zum herkömmlichen Fleisch einen Beitrag zur Gesundheit leisten. Und auch hier erstreckte sich die Bewertung auf ein Spektrum zwischen „gut“ und „ausreichend“. Große Unterschiede konnten hier vor allem hinsichtlich der Kalorien sowie der Omega-3-Fettsäuren verzeichnet werden. Während sich der Fettgehalt der Fleischersatzprodukte abhängig vom Hersteller unterscheidet, hat der Testsieger durch die durch Rapsöl zugesetzten Fettsäuren gegenüber gewöhnlichem Rindfleisch die Nase vorn. Beim Thema Eisen allerdings konnten die Fleischalternativen nicht mit dem Original mithalten. Dieses ließe sich den Angaben der Tester zufolge schlechter aufnehmen und verwerten.
Die Preisspanne der geprüften Fleischersatzprodukte erstreckt sich von 87 Cent bis 2,22 Euro pro 100 Gramm, allerdings bietet der Preis auch hier wie so oft keine Garantie für gute Qualität. Das Produkt des Herstellers mit den größten Kosten wurde lediglich mit der Note „befriedigend“ ausgezeichnet, wohingegen sich die günstigen vegetarischen Buletten von Edeka auf Platz zwei befinden und im Vergleich zum Testsieger rund die Hälfte kosten. Auch das Bio-Siegel scheint dabei kein ausschlaggebender Faktor zu sein, denn lediglich drei von sieben Produkte dieses Segments haben sich als „gut“ erwiesen.
Man kann über diese neue „fleischlose“ Bewegung denken wie man will…
Was bleibt? – Diese Produkte sind mit zum Teil großem technischen Aufwand hergestellt und chemisch/physikalisch aufgerüstet, denn die Grundstoffe im Original zu sehen und zu verköstigen würde in ein großes Kotzen übergehen. Es sind Kunstprodukte die, schaut man auf die Zutatenliste, sich selbst enttarnen und weit weg von natürlichen Lebensmitteln stehen – wohlgemerkt Lebensmitteln!
Die Zutatenliste ist voll von allerlei Chemie und die Herstellung dieser, sagen wir mal, „Plastik – und Laborkost mit dem Anspruch gesund zu sein“, kann man als alles andere bezeichnen, nur nicht als natürlich! Ein Ersatz ist immer ein Ersatz und wird niemals an das gute Original heranreichen können.Diese „Kost“ entsteht im Labor und sonst nirgendwo. Wer es allerdings liebt, seine Nahrung durch Lebensmitteltechniker und Chemielaboranten herstellen zu lassen, als sich bei „Mutter Natur“ umzusehen und diese dann seinem Körper zur Verfügung zu stellen, dem kann man nur einen „Guten Appetit“ wünschen!