Auch wenn sich beim Mr. Olympia die meiste Aufmerksamkeit auf die offene Klasse richtet, ist die 212er Klasse ebenfalls sehr stark umkämpft. Seit 2008 haben Bodybuilder mit geringerer Körpergröße die Chance, sich untereinander zu messen mit der Bedingung, dass sie das Gewichtslimit von 212 Pfund bzw. etwa 96,4 Kilo einhalten. Dementsprechend hart treten die meisten von ihnen dort an. In den ersten vier Jahren betrug das Gewichtslimit noch 202 Pfund (ca. 91 Kilo), doch seit der Anhebung um zehn Pfund im Jahr 2012 hieß der Gewinner Jahr für Jahr James „Flex“ Lewis.
Bereits zu Zeiten der 202 Klasse konnte sich der Waliser stets eine gute Platzierung auf dem Mr. Olympia sichern, doch erst mit der Anhebung dieses Grenzwertes konnte Lewis sein ganzes genetisches Potential zum Vorschein bringen. Dennoch gab er Anfang Juli dieses Jahres bekannt, dass es in diesem Jahr sein letzter Start beim 212 Mr. Olympia sein wird. Jahr für Jahr sei es ihm immer schwerer gefallen, sich in dieses Gewichtslimit zu drücken. Nichtsdestotrotz machte er es sich zum Ziel, sich auch in diesem Jahr den Titel zu sichern und mit sieben Mal in Folge einen Rekord aufzustellen, der so schnell nicht zu schlagen sein wird.
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Dieses Vorhaben gelang dem 34-Jährigen an diesem Wochenende in gewohnt dominanter Weise. In den vergangenen Jahren gab es kaum ein Jahr, in dem sein Sieg beim Mr. Olympia zur Debatte stand. Zwar gab es auf den Plätzen 2 bis 6 immer viele Wechsel, doch Flex Lewis blieb bis zuletzt die unangefochtene Nummer eins. Sicher konnte ihn Hadi Choopan beim Asia Grand Prix 2017 deutlich in Bedrängnis bringen, doch leider erteilte man dem Iraner in diesem Jahr erneut kein Visum, um zum Mr. Olympia in die USA reisen zu können.
Mit dem Rücktritt von Flex Lewis ist nun im nächsten Jahr alles offen. Als wohl schärfster Anwärter für den Titel dürfte 2019 Derek Lunsford gelten. Der US-Amerikaner legte 2017 einen beeindruckende Saison hin, in der er sich zunächst den Titel des Mr. USA schnappte und sich kurz darauf bei seinem Profi-Debüt durch einen Sieg die Qualifikation für den Mr. Olympia holte. Im Vorjahr konnte er sich dort als Rookie bereits den fünften Platz sichern. Aufgrund stetiger Verbesserungen schaffte es der amerikanische IFBB Pro in diesem Jahr bereits auf Platz 2.
Den dritten Platz erreichte der 46-jährige Brite Kamal Elgargni, der in diesem Jahr überraschend die 212 Klasse auf der Arnold Classic gewann. Die Plätze 4 bis 6 teilten sich Ahmad Ashkanani sowie die Bodybuilding-Veteranen Jose Raymond und David Henry auf. Für Raymond war dies der letzte Wettkampf seiner Karriere und mit einem 5. Platz, der unter dem Strich ein wenig zu gut ausfiel, kann er die Bühne guten Gewissens verlassen.
Mr. Olympia 2018 – Top 6 212 Divison
- James „Flex“ Lewis
- Derek Lunsford
- Kamal Elgargni
- Ahmad Ashkanani
- Jose Raymond
- David Henry
Bilder: NPC News Online