Das Flex Weekend Pro am 10.09.2023 versprach für deutsche Bodybuildingfans ein Erlebnis zu werden, wie sie es schon lange nicht mehr geboten bekamen. Mit Roman Fritz, Tim Budesheim, Dennis Reinhold und Maik Ciesla hatten sich gleich vier Athleten im Schwergewicht angemeldet, ums sich der hochkarätigen internationalen Konkurrenz zu stellen. Während Roman Fritz bereits die Olympia-Qualifikation hatte, sollte es für Dennis Reinhold das Pro Debüt darstellen. Nach Abschluss der Vorwahl ist klar, wen die Judges vorn sahen.
Vier deutschen Schwergewichte in Mailand
Die goldene Zeit des deutschen Schwergewichtsbodybuildings liegt inzwischen viele Jahre zurück. Die letzten großen Einzelerfolge feierte Dennis Wolf 2013 mit dem dritten Platz beim Mr. Olympia sowie dem anschließenden Gewinn der Arnold Classic. Einige Jahre zuvor standen zudem beim Mr. Olympia 2009 letztmals vier deutsche Schwergewichtsathleten auf der ganz großen Bodybuildingbühne. Diese Glanzzeiten sind derzeit keinesfalls greifbar, doch mit Roman Fritz hat zumindest ein deutscher Athlet bereits das Olympia-Ticket für die offene Klasse.
Dennoch entschloss sich der 35-Jährige zu einem Start in Mailand und kündigte auch bereits an, die weiteren europäischen Wettkämpfe der Herbstsaison 2023 ebenfalls mitzumachen. Damit würde es die nächsten Wochen zu mehreren Aufeinandertreffen mit Tim Budesheim kommen, der unter Anleitung seines neuen Betreuers Manuel Bauer ebenfalls die Teilnahmen in Europa geplant hat.
Ob die anderen beiden Deutschen ebenfalls mitziehen werden, machten diese bereits im Vorfeld vom Abschneiden bei den ersten beiden Starts abhängig. Für Maik Ciesla ist es die zweite Profisaison. Der 29-Jährige arbeitet derzeit noch Vollzeit bei der Bundeswehr und konnte dennoch in den vergangenen Monaten deutlich an Muskelmasse aufbauen. Bei seinem Profi-Debüt auf der Prag Pro kam Maik Ciesla auf den fünften Rang sogar vor Enrico Hoffmann und hoffte im Vorfeld in Italien hieran anknüpfen zu können.
Komplettiert wurde das deutsche Starterfeld im Schwergewicht von Dennis Reinhold. Der in der Vergangenheit oftmals von Verletzungen geplagte Athlet gewann 2021 noch die Pro Card unter der Betreuung von Roland Cziurlok. Für seine erste Profisaison ließ er sich nun jedoch von Dennis Wolf vorbereiten, dessen Körper ähnlich funktioniere, wie der Schwabe in der Vorbereitung mehrfach betonte.
Die Vorwahl des Flex Weekend Pro 2023
Insgesamt 20 Profis waren in der offenen Klasse auf der Bühne, nachdem Good Vito aufgrund von Visa-Problemen die Teilnahme absagen musste. Die deutschen Fans kamen dennoch gleich zu Beginn des Wettkampfs auf ihre Kosten. Bei den Profis werden die Startnummern in der Reihenfolge der Nachnamen vergeben.
Da der Wettkampf mit den nummerischen Aufrufen startete, waren Andre Bolzoni, Tim Budesheim, Maik Ciesla, Nathan De Asha und Roman Fritz zu Beginn des Wettkampfs nebeneinander auf der Bühne. Gleichzeitig bedeutete dies für Dennis Reinhold, dass er einen Vergleich später auf die Bühne gerufen wurde und sich unter anderem mit Regan Grimes in einer Reihe befand.
Auffallend war in jedem Fall, dass die deutschen Athleten sich nicht vor der namhaften Konkurrenz verstecken mussten. Weder Nathan des Asha noch Regan Grimes oder Blessing Awodibu spielten in der Vorwahl in einer gänzlich eigenen Liga und insbesondere Roman Fritz und Tim Budesheim wussten zu überzeugen.
Die ersten drei Call Outs der Flex Weekend Pro 2023
Der erste Aufruf ist der wichtigste bei einem Wettkampf. Nachdem die Judges sich in den nummerischen Vergleichen einen Überblick verschafften, werden in den First Call Out die besten Athleten des Abends gerufen, die den Sieg unter sich ausmachen werden. Während in den nummerischen Vergleichen nur ein Teil des Posen durchgegangen wird, rufen die Judges in diesem ersten Vergleich alle Pflichtposen ab und geben ihre Wertung ab.
Auf dem Flex Weekend Pro 2023 wurden
- Blessing Awodibu,
- Nathan De Asha,
- Roman Fritz und
- Regan Grimes
als Erstes auf die Bühne herausgerufen. Regan und Nathan ließ man in die Mitte.
Tim Budesheim und Maik Ciesla wurden in den zweiten Call Out gerufen, bei dem Liang Yan in der Mitte stand. Der Chinese hatte sich im letzten Jahr in Rumänien die Pro Card geholt und konnte bereits in Osteuropa mit brachialen Armen und Beinen beeindrucken. Beim anschließenden Profi-Debüt wurde der Asiat noch vor Roman Fritz auf Platz 7 gesetzt. In diesem Jahr sah es in Italien anders aus.
Dennis Reinhold wurde schließlich in den dritten Call Out gerufen, in dem die Judges ihn zunächst neben Andrea Muzi stellten und schließlich in die Mitte holten. Andrea Muzi, der im letzten Jahr bereits über die Punkteregelung zum Mr. Olympia gefahren war, war vor dem Heimpublikum aber keinesfalls in Form.
Final Call Out im Schwergewicht
Nach einem vierten, fünften und sechsten Vergleich folgte schließlich der Final Call Out. Zum Abschluss wurden noch einmal Regan Grimes und Nathan De Asha auf die Bühne geholt, die den Sieg unter sich ausmachen sollten. Roman Fritz hatte gute Chancen auf den dritten Platz vor Blessing Awodibu.
Lisa Reith holt Olympia-Qualifikation in Mailand! Roman Fritz Dritter!
Das Flex Weekend Pro 2023 läutete einen heißen Wettkampfherbst 2023 ein. In drei Klassen kämpften Profi-Athletinnen und -Athleten um den Titel. Im Schwergewicht traten zudem vier deutsche Athleten gegen eine namhafte Konkurrenz an. Am Ende sollte Nathan De Asha den Sieg davontragen. In der Bikini-Klasse holte hingegen Lisa Reith in Mailand die Olympia-Quali. Olympia-Teilnehmer enttäuschen […]
Lisa Reith und Kristina Brunauer bei den Bikinis im First Call Out
In der Bikini-Klasse waren erneut zwei Damen am Start, die schon in den vergangen europäischen Show häufig ganz vorn mitkämpfen. Die Deutsche Lisa Reith und die Österreicherin Kristina Brunauer wurden beiden in den ersten Call Out gerufen und standen hier zuletzt in der Mitte. Es sah somit nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Athletinnen aus.
Doch dann wurden Kristina Brunauer und Valerya Fedorenko von den Judges einzeln in einen Vergleich gerufen, um Lisa Reith und Ottavia Mazza schließlich in den finalen Call Out zu holen. In diesem machte die Deutsche sich eher klein im Schulterbereich, wobei dies eine bewusste Entscheidung nach den letzten Ankündigungen von Tyler Manion gewesen sein könnte. Der IFBB-Vize-Präsident sagte, man wolle in der Bikini-Klasse keine Extreme. Sollte dies in Italien befolgt werden, hat Lisa Reith realistische Chancen auf die Olympia-Quali!
Titelbild: Flex Weekend
Gratuliere Roman!! Ein verdienter 3 Platz obwohl ich dich auf dem zweiten gesehen habe