Wer sich als IFBB Pro der offenen Klasse noch in diesem Jahr die Qualifikation für den Mr. Olympia 2020 holen und damit für Planungssicherheit sorgen möchte, der hat nicht mehr allzu viele Möglichkeiten in Aussicht. Außer dem Romania Muscle Fest und der Japan Pro im November war die Monsterzym Pro am vergangenen Wochenende die letzte Option, sich das Ticket nach Las Vegas frühzeitig zu sichern. Dementsprechend hätte man eigentliche regen Teilnehmerdrang erwartet, doch um ihre Chance wahrzunehmen, haben sich am Ende nur zwei der ganz großen Namen auf den Weg nach Korea gemacht.
Vorab: Auch wenn es schier unglaublich scheint, hat Lukas Osladil in der Tat auf einen Start im südkoreanischen Seoul verzichtet. Der gebürtige Tscheche arbeitete seit ungefähr einem Jahr daran, dem Begriff „Wettkampfmarathon“ gefühlt eine neue Bedeutung zu geben. Inklusive Mr. Olympia 2019 nahm der 39-Jährige nämlich an sage und schreibe acht Events teil. Ein Sieg, der ihm eine direkte Qualifikation ermöglicht hätte, sprang dabei allerdings nicht heraus, weshalb es nun wohl an der Zeit war, den nächsten Anlauf zu planen und ein wenig durchzuatmen.
Von insgesamt elf Bodybuildern der offenen Klasse, die bei der Monsterzym Pro antraten, waren schlussendlich mit Nathan De Asha und Juan Morel lediglich zwei Athleten mit von der Partie, die als hochkarätig bezeichnet werden können. Nach einem 14. Platz beim Mr. Olympia 2019 beziehungsweise einer Nicht-Teilnahme, die aufgrund eines ungünstig gelegenen Gerichtstermins zustande kam, ist es jedoch trotzdem fraglich, sie zur absoluten Creme de la Creme des Sports zu zählen. Wie dem auch sei, die beiden IFBB Pros machten den Wettkampf in Südkoreas Hauptstadt in jedem Fall zu einer Art Kopf-an-Kopf-Rennen, das es so sicherlich nicht oft zu sehen gibt.
Dass die Kampfrichter sich nicht ganz einig waren, wen sie auf dem Siegertreppchen oben sehen wollten, zeigt die offizielle Scorecard deutlich. Während die Judges in der Vorwahl noch Juan Morel auf dem ersten Platz sahen, wendete sich das Blatt im Finale zugunsten von Nathan De Asha. Unter dem Strich bekamen jedoch sowohl der Brite als auch der US-Amerikaner zehn Punkte in der Gesamtwertung, weshalb sich neben Laien sogar ausgewiesene Bodybuilding-Experten die Frage stellten, wer bei einem solchen Szenario laut Reglement den Zuschlag erhält.
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Allem Anschein nach ist es so, dass der Head Judge bei einer derartigen Konstellation die Entscheidung trifft, welcher der Athleten auf dem ersten und welcher auf dem zweiten Platz landet. Alternativ scheint als Vorgehensweise auch im Gespräch zu sein, dass derjenige Teilnehmer mit den meisten „First-Place-Votes“ nach Abzug der höchsten und niedrigsten Wertung zum Sieger gekrönt wird. Wie das Ergebnis letztlich auch zustande kam, mit der Goldmedaille ging zumindest Nathan De Asha von der Bühne. Hinter Juan Diesel Morel fand sich An Nguyen auf Rang drei wieder.
Für Nathan De Asha war es definitiv wichtig, die Qualifikation für den Mr. Olympia 2020 so früh wie nur möglich zu sichern. In der Zeit, in der andere Athleten ab sofort um ihre Startberechtigung kämpfen, kann der gebürtige Brite sich über die amerikanische Botschaft um seine Einreisegenehmigung in die USA kümmern. Wegen seiner Vorstrafe nach dem Handel mit Steroiden dürfte die Beantragung eines herkömmlichen Visums über den ESTA-Antrag aller Voraussicht nach zum Scheitern verurteilt sein, weshalb ein alternativer und länger währender Weg gegangen werden muss.
Monsterzym Pro 2019 – Top 3 Open Bodybuilding
- Nathan De Asha
- Juan Morel
- An Nguyen