Dass leistungssteigernde Substanzen zum Bodybuilding und generell zum Kraftsport schon mehr oder weniger dazugehören, ist nicht zu leugnen. Möchte man Steroide oder derartige Hilfsmittel legal erwerben, benötigt man dafür ein Rezept eines Mediziners, da man sich ansonsten strafbar macht. Deshalb ist der Schwarzmarkt für viele Athleten der einzige Weg zur Beschaffung solcher Substanzen und trotz der hohen Strafen, die mit dem Handel einhergehen, riskieren Dealer immer wieder erwischt zu werden. Wie auch neulich am Flughafen in Frankfurt, als Beamte über eine halbe Tonne Dopingmittel sicherstellen konnten.
In den letzten Monaten berichteten wir euch über einige kriminelle Gruppierungen, die infolge von Fehlern oder unglücklichen Zufällen mit ihren Doping-Geschäften aufgeflogen sind. Als Beispiel ist hier die weltweit größte Steroid-Schmuggelbande namens Alpha-Pharma zu nennen, die aus fünf Personen bestand und aufgrund ihres Transportes von 16 Tonnen leistungssteigernden Substanzen erwischt wurde. Das Gerüst des 38-jährigen Pharmaunternehmers und Gründers Jacob Sporon-Fiedler brach zusammen, als er nach einer vierjährigen Überwachung der National Crime Agency im Jahr 2018 verhaftet wurde.
Nicht ganz so extrem, aber mit einer ziemlich einfallsreichen Idee ist vor wenigen Monaten ein 38-jähriger Mann aus Deutschland aufgeflogen, da er ein Untergrundlabor im Kreis Recklinghausen, im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, betrieben hat. Ein paar Punkte für Kreativität kann man ihm ebenfalls zuschreiben, denn er hat Dopingmittel für die Produktion anaboler Steroide als Backmischungen aus China importiert. Laut dem Zollfahndungsamt Essen hätten die verantwortlichen Beamten in der gemeinsamen Wohnung des Mannes und seiner Mutter eine komplette Laborausrüstung zur Herstellung von Steroiden gefunden. Dabei wurde die Wohnung der 69-jährigen Mutter ohne jegliche Kenntnisse ihrerseits zweckentfremdet und nicht nur als Lager, sondern als richtiges Labor genutzt.
Als wohl größter Doping-Übeltäter aller Zeiten ging Russland unrühmlich in die Geschichte des Sports ein. Im Zuge der Aufklärungsarbeiten förderten die zuständigen Ermittler zutage, dass die systematischen Betrügereien sogar seitens des Staats toleriert und unterstützt worden sein sollen. Eine der Konsequenzen war, dass viele russische Athleten, die unter anderem an den Olympischen Spielen und anderen […]
Harte Sanktionen: WADA bestraft Russland mit heftigster Doping-Sperre aller Zeiten!
Unser heutiger Fall erscheint dagegen ziemlich einfallslos, doch von großen Mengen kann man trotzdem sprechen. Wie der Frankfurter Hauptzoll erst gestern mitteilte, ist bereits im September letzten Jahres mit zwei aus Hongkong stammenden Sammelsendungen ein großer Schlag gegen den illegalen Handel mit Arznei- und Dopingwirkstoffen gelungen. Wegen ermittlungstaktischen Gründen sei der Fall jedoch erst kürzlich an die Öffentlichkeit getragen worden. Fahnder der Zollbehörde Frankfurt stellten etwa 600 Kilogramm Arzneimittel sowie 1,3 Liter flüssige Dopingmittel sicher. Des Weiteren konnten 8.756 Ampullen und 1.200 Tabletten konfisziert werden.
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Diese Sendungen sollten über eine Spedition im Rhein-Main-Gebiet an unterschiedliche Empfänger sowohl in Deutschland als auch in 16 weitere europäische Länder versendet werden. Durch diese Vorgehensweise wäre ein inneneuropäischer Warenverkehr vorgetäuscht worden, um so weitere Zollkontrollen in den Bestimmungsländern zu umgehen. Unter der Sachleistung der Frankfurter Staatsanwaltschaft leitete das Zollfahndungsamt 27 Ermittlungsverfahren gegen deutsche Tatverdächtige und 98 gegen ausländische Beschuldigte ein. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse während der Ermittlung wurden neben den Dopingmitteln in Frankfurt drei illegale Untergrundlabore in Marl in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Göppingen ausgehoben.
Sogenannte Sammelsendungen, um die es sich hier handelt, enthalten mehrere Postsendungen, die vorerst an eine einzige Lieferadresse verschickt werden. Der Empfänger sendet die einzelnen Sendungen anschließend als Dienstleistung an die eigentlichen Abnehmer. In diesem Fall waren die Pakete aus Hongkong bereits mit deutschen Absendeaufklebern der Spedition versehen. Des Weiteren wurden die Ermittlungen gegen die ausländischen Beschuldigten an die Strafverfolgungsbehörden der jeweiligen Länder übergeben.