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„Gay for Pay“ im Bodybuilding

Bodybuilding und die Schwulen-Community sind seit den Anfängen der Körperkultur eng miteinander verbunden. Schon lange bevor die Supplement-Industrie als größter Geldgeber der Bodybuilding-Szene auftrat, finanzierten Homosexuelle den Lebensstil von Bodybuildern. Im aktuellen Generation Iron Podcast sprach Victor Martinez über das Thema „Gay for Pay“ im Bodybuilding.

Rolf Putziger förderte Bodybuilding in Deutschland

Rolf Putziger verlegte zu Beginn der 1950er verschiedene Homosexuellen-Zeitschriften und setzte sich für die Abschaffung des § 175 StGB ein. Als er Bodybuilding-Zeitschriften aus den USA mitgebracht hatte und das große Interesse innerhalb der deutschen Homosexuellenszene wahrnahm, gründete er 1956 das erste deutsche Bodybuilding-Magazin „Herkules“.

Sieben Jahre später war Putziger als Verleger und Herausgeber für die Zeitschrift Kraftsportrevue verantwortlich, die später als Sportrevue bekannt wurde. Doch Putziger engagierte sich nicht nur im Printbereich.

Nachdem er als Wettkampfrichter den jungen Arnold Schwarzenegger auf der Bühne gesehen hatte, holte er diesen nach München. Schwarzenegger erhielt ein Angebot, in seinem Studio als Trainer zu arbeiten.

In dieser Zeit soll Putziger den Österreicher auch zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben, was Schwarzenegger jedoch stets abgelehnt habe. Das Beispiel zeigt jedoch, dass Bodybuilding und die Homosexuellenszene nicht erst seit dem 21. Jahrhundert eng miteinander verknüpft sind.

„Gay for Pay“ als Einnahmequelle

Auch wenn die enge Verbindung der Schwulen- und Bodybuilding-Szene lange ein Tabuthema war, etablierte sich spätestens mit der Verbreitung des Internets auch das sogenannte „Gay for Pay“. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass eigentlich heterosexuelle Männer homoerotische Handlungen ausführen und sich hierfür bezahlen lassen.

Victor Martinez beschreibt im Generation Iron Podcast, dass er selbst mehrfach angeschrieben wurde, um gegen Bezahlung für schwule Männer zu posieren. Er selbst habe diese Angebote nie wahrgenommen, jedoch sei „Gay for Pay“ in der Szene keinesfalls ungewöhnlich. Plattformen wie Instagram oder OnlyFans sowie die Tatsache, dass es heutzutage noch viel mehr Bodybuilding-Klassen gibt, hätten das Phänomen sogar noch stärker verbreitet.

Kai Greene und die Grapefruit

Eines der international bekanntesten Beispiele dürfte das Grapefruit-Video von Kai Greene sein. Als dieser zu Beginn der 2000er als Profi-Bodybuilder die ersten Erfolge feierte, ging das sogenannte Grapefruit-Video für damalige Verhältnisse viral. In diesem ist der Profi-Bodybuilder bei einem homoerotischen Tanz zu sehen, der schließlich in sexuellen Handlungen mit der Frucht mündet.

Jahre später brach Kai Greene sein Schweigen zur Entstehung der Aufnahmen. So habe er damals ein lukratives Angebot für das Vorführen einer Tanzperformance bekommen. Der Kunde habe besonders viel Geld dafür gezahlt, die Einlage filmen zu dürfen, so dass der spätere Profi sich dazu hinreißen ließ.

Ob der Film Kai Greene rückblickend den ein oder anderen Olympia-Titel gekostet hat, wird sich nie klären lassen. Entsprechende Vermutungen wurden jedoch immer wieder innerhalb der Fanszene diskutiert.

Aus Steve Benthin wurde Hans Hoffmann

Ein deutscher Profi, der sich selbst auch schon zu derartigen Einnahmemöglichkeit äußerte, ist Steve Benthin. Im Podcast mit Ben Huellen sprach der 212er-Profi zu Beginn des Jahres über sein Zusammentreffen mit Ulrich Oehmen. Dieser trat an den damals 20-Jährigen auf der FIBO 2005 heran und machte ihm ein Angebot für ein Fotoshooting in den USA.

Für eine Gage von 1500 US-Dollar zusätzlich zu Flug- und Unterkunftskosten reiste der Norddeutsche damals erstmals in die USA und machte dort die geforderten Aufnahmen. Als der Fotograf dem heutigen Profi weitere 5000 US-Dollar dafür anbot, explizitere Aufnahmen anfertigen zu lassen, willigte der Bodybuilder ein.

Nachdem Steve Benthin ein Jahr später die Deutsche Meisterschaft beim DBFV gewonnen hatte, wurden die Bilder erstmals veröffentlicht. Ulrich Oehmen gab dem Deutschen den Künstlernamen „Hans Hoffmann„, der bis auf die einmalige Zahlung keine weiteren finanziellen Vorteile von den Aufnahmen hatte. Die Veröffentlichung führte allerdings zu unmittelbaren Schwierigkeiten. Der damalige Sponsor Weider beendete von einem Tag auf den anderen die Zusammenarbeit mit dem heutigen Profi-Bodybuilder.

Während Steve Benthin die ganze Geschichte heutzutage mit Humor nimmt, verdeutlicht dies nochmals die langanhaltende Tabuisierung von „Gay for Pay“ im Bodybuilding. Ob die Fanszene heutzutage liberaler damit umgehen würde, wenn ihre Favoriten mit expliziten Fotos oder Videoaufnahmen in Erscheinung treten, ist schwer zu beurteilen.

(fha) | Titelbild: Instagram
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