Bodybuilding respektive der dahinterstehende Kraftsport ist unter dem Strich eine Sportart wie jede andere. Stellt man es aber clever an und bringt zudem die zweifellos notwendige Genetik mit, kann man auf Wettkampfebene sicherlich länger am Eisen sein als beispielsweise Fußball in der Champions League spielen. Nichtsdestotrotz ist es natürlich kein Muss, sich bis ins hohe Alter kompetitiv auf den Bühnen dieser Welt zu präsentieren. Das untermauert allem Anschein nach auch Hadi Choopan, der sich wohl in der Tat für ein frühzeitiges Karriereende entschieden haben soll.
Zugegebenermaßen haben wir nicht schlecht dreingeschaut, als uns die Meldung einer iranischen Nachrichtenagentur, datiert auf den heutigen Mittwoch, angezeigt wurde. Laut der Tasnim News Agency aus Teheran soll nämlich Hadi Choopan angeblich den Posingslip endgültig an den Nagel gehängt haben. Diese News kommt definitiv überraschend, hat der „persische Wolf“ doch eigentlich gerade erst den internationalen Durchbruch geschafft. Darüber hinaus kann man ebenfalls nicht behaupten, dass der Iraner mit seinen 33 Jahren im typischen Alter ist, um seine Bodybuilding-Laufbahn zu beenden, auch wenn uns die Hintergründe fehlen, um das genauer zu beurteilen.
Die Tasnim News Agency beruft sich jedenfalls unter anderem auf einen Instagram-Beitrag von Hadi Choopan, den wir selbstverständlich ausfindig machen konnte. Bedauerlicherweise ist der besagte Post in persischer Sprache verfasst, weshalb wir neben dem Google Translator auch den einen oder anderen Iraner in unserem Umfeld bemühen mussten, um die Kernaussage des Statements validieren zu lassen. Wie es aussieht, scheint Choopan sich tatsächlich aus dem professionellen Sport zurückziehen wollen und bittet in diesem Zusammenhang um Verständnis für seine Entscheidung. Trotzdem geben wir keine Gewähr auf die Richtigkeit der Aussage.
Das zum Beitrag gewählte Bild könnte durchaus zu einer vermeintlichen Rücktrittsbotschaft passen, das steht außer Frage. Einen Grund liefert allerdings weder Choopan noch Tasnim News, obwohl die Nachrichtenagentur zumindest von potenziellen Geldproblemen spricht, die der 33-Jährige Pro in der Vergangenheit bereits kundgetan haben soll. Ob das im Kontext zum kolportierten Karriereende steht, bleibt jedoch offen. Ungeachtet der Preisgelder, die man als IFBB Pro mit guten Platzierungen auf Wettkämpfen verdienen kann, ist Bodybuilding auf Spitzenniveau definitiv kein günstiger Sport, wenn man Nahrung, Supplements und Medikamentenmissbrauch berücksichtigt.
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Nach immer wiederkehrenden Problemen mit der Visa-Beschaffung, um in die USA einreisen zu dürfen, hat es Hadi Choopan sowohl 2019 als auch 2020 zum Mr. Olympia geschafft und im Zuge seiner Teilnahme einmal den vierten und einmal den dritten Platz belegt. Bei seinem ersten Start sprang zusätzlich sogar der People’s Champ Award heraus. Zuvor hatte der gebürtige Iraner seit 2018 drei Pro-Shows für sich entscheiden können. Die Pro Card konnte er sich beim Mr. Olympia Amateur 2017 sichern.
Wie gesagt, wir können und wollen an dieser Stelle nicht unsere Hände dafür ins Feuer legen, dass es sich hier um ein unwiderrufliches Karriereende handelt. Die Meldung der Tasnim News Agency deutet in Kombination mit einem Instagram-Beitrag Choopans allerdings darauf hin. Sportlich gesehen wäre es in jedem Fall schade, denn der zweimalige Mr. Olympia Teilnehmer hätte zweifelsohne das Zeug dazu, sich in den nächsten Jahren weiter unter den weltweit besten Bodybuildern zu etablieren.
Nachtrag: Anderen Interpretationen zufolge könnte es auch sein, dass Hadi Choopan weiter Bodybuilding betreibt, dafür aber beispielsweise in die USA übersiedelt, da er von der iranischen Regierungen und den Verbänden in seinem Heimatland keine Unterstützung bekomme.
So wie es aussieht verlässt er den Iran und macht in Amerika weiter. Eine sehr kluge Entscheidung. Wollen wir hoffen, dass die Mullahs ihn in Ruhe lassen und nicht wie sehr viele andere iranische Sportler ihn direkt oder indirekt „vernichten“.