Aufgrund der zahlreichen Anpassungen, die wir der Corona-Krise zur Folge treffen müssen, gestalten sich nicht gerade wenige Dinge ein bisschen anders, als wir es aus der Vergangenheit kennen. Die New York Pro 2020 zum Beispiel wurde nicht nur zweimal auf ein anderes Datum verschoben, sondern sogar aus dem Big Apple nach Tampa, Florida verlegt, da der renommierte Wettkampf sonst wegen der hohen Infektionszahlen gar nicht hätte stattfinden können. Dieses Desaster ließ sich glücklicherweise vermeiden und so wurde das seit Mai erwartete Spektakel am gestrigen Samstag nun doch erfolgreich über die Bühne gebracht.
Die New York Pro 2020 brachte in der offenen Klasse ein bunt gemischtes und zugleich durchaus hochkarätiges Feld an Teilnehmern zusammen. Umkämpft war neben dem ersten Platz an sich natürlich insbesondere die damit einhergehende Qualifikation für den Mr. Olympia, der dieses Jahr auf Dezember gelegt wurde. Zumindest auf den allerersten Blick war noch nicht wirklich zu erkennen, welcher Athlet sich unter dem Strich die Goldmedaille würde sichern können und auch die finale Scorecard zeigt deutlich, dass es den Kampfrichtern alles andere als leicht fiel, einen Sieger auszumachen.
Letzten Endes erfolgreich war Iain Valliere, den die Judges in der Vorwahl auf Rang eins sahen und im Finale dann dennoch nicht einstimmig zum Gewinner kürten. An seinem Triumph und der direkten Olympia-Startberechtigung änderte dies jedoch nichts. Das Line-up hinter dem Kanadier war nämlich derart dicht beieinander, dass man wohl wild hätte tauschen können. Nutznießer dieser Verworrenheit war Justin Rodriguez, der sich Stück für Stück weiter in die Mitte arbeitete und dadurch den zweiten Platz dingfest machte. Direkt hinter ihm landeten Jon Delarosa, inzwischen in Florida und nicht mehr in New York ansässig, und Hassan Mostafa, ägyptischer Landsmann von Big Ramy.
Nicht unbedingt wie erhofft verlief die New York Pro 2020 für einen eigentlichen Lokalmatador. Maxx Charles, im Big Apple beheimatet, bekleidete letztlich trotz guter Form nur Rang fünf. Der von Milos Sarcev trainierte IFBB Pro wird es jetzt selbst nach Punkten schwer haben, sich für den Mr. Olympia zu qualifizieren. Ähnlich ernüchtert wird wahrscheinlich auch Patrick Moore gewesen sein, den viele mit als Favoriten gehandelt hatten. Der US-Amerikaner aus Texas musste sich allerdings mit dem sechsten Platz zufriedengeben und diesen zugleich vehement vor seinem unmittelbaren Konkurrenten Antoine Vaillant verteidigen.
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Selbstverständlich wurden bei der New York Pro 2020 auch noch andere Klasse abgehalten. So gewann beispielsweise Logan Franklin die Classic Physique, während Bo Lewis, Zweitplatzierter bei der Tampa Pro 2020, die 212 Division für sich entschied. Die ganz großen Namen suchte man gerade im Frauenbereich aber vergeblich. Nichtsdestotrotz wurde das Event in Tampa vorbildlich organisiert, vor allem wenn man die Spontanität berücksichtigt, mit der die Verantwortlichen rund um Steve Weinberger hatten handeln müssen.
Summa summarum haben sich sieben Teilnehmer aus sieben verschiedenen Klassen das Teilnahmerecht für den Mr. Olympia 2020 gesichert. Einer von ihnen ist Iain Valliere, der in der offenen Klasse triumphierte und im Zuge dessen sein Abschneiden bei der Tampa Pro vor einigen Wochen vergessen machen konnte. Anfang August noch musste der kanadische Bodybuilder schließlich eine herbe und unerwartete Niederlage gegen Rookie Hunter Labrada einstecken, nun wurde er aber für seine Hartnäckigkeit belohnt.
Die Bildergalerie zur New York Pro 2020 findet ihr hier!
New York Pro 2020 – Men’s Open
- Iain Valliere
- Justin Rodriguez
- Jon Delarosa
- Hassan Mostafa
- Maxx Charles
- Patrick Moore
- Antoine Vaillant
- Quinton Eriya
- Dwayne Walker
- Phil Clahar
- Dobromir Dimchev Delev
- Kenneth Jackson
- Dorian Haywood
- Camilo Andres Diaz Garzon
- Jorge Trejo Reyes