Dass Wettkampfbodybuilding ein Sport ist, bei dem die meisten Profis keinesfalls von den Preisgeldern leben können, ist den meisten Fans bekannt. Insbesondere im Open Bodybuilding sind die Athleten auf Sponsorenverträge und Einnahmen durch Coachings oder ein eigenes Fitnessstudio angewiesen. Auch wenn die geplante Preisgeld-Erhöhung durch die IFBB diesen Umstand nicht aus der Welt schaffen wird, soll die Maßnahme zumindest einen Anreiz schaffen, dass die Athleten an mehr Bodybuilding-Wettkämpfen teilnehmen.
IFBB erhöht Preisgeld im Schwergewichtsbodybuilding für die Sieger
Mit der Arnold Classic 2024 wird das diesjährige Wettkampfjahr auch im Open Bodybuilding eröffnet. Auf die Schwergewichtsprofis warten fast 20 Möglichkeiten, sich für den Mr. Olympia 2024 zu qualifizieren. Allein sechs Wettkämpfe hiervon werden zwischen März und September auf europäischem Boden ausgetragen.
Die erweiterte Anzahl an Qualifikationsmöglichkeiten droht jedoch, ein in den vergangenen Jahren gewachsenes Problem weiter zu verstärken. Die meisten Top-Athleten gingen sich in der Vergangenheit auf den Wettkämpfen tendenziell aus dem Weg. Hatte ein Profi die Olympia-Quali geholt, so nahm dieser in der Regel an keinen weiteren Wettkämpfen bis zum Jahreshighlight mehr teil. Athleten wie Roman Fritz oder Nathan De Asha waren die große Ausnahme.
IFBB-Wettkampfkalender 2024 mit zwei deutschen Events
Auch wenn die Qualifikationsphase für den Mr. Olympia 2024 längst begonnen hat, warteten schon viele Fans ungeduldig auf den Wettkampfkalender der IFBB für das Jahr 2024. Zwei Wochen vor Jahresende wurde dieser nun veröffentlicht und beinhaltet einige Überraschungen. Deutsche Fans können sich gleich auf zwei Wettkämpfe hierzulande freuen. Qualifikationssystem für den Mr. Olympia 2024 angepasst […]
Damit diese Entwicklung in Zukunft nicht nur aufgehalten, sondern möglicherweise sogar umgekehrt werden kann, erhöhte die IFBB ab diesem Jahr das Preisgeld im Open Bodybuilding. Der Erstplatzierte soll in Zukunft mindestens 15.000 US-Dollar erhalten. Bisher lag die Untergrenze bei 10.000 US-Dollar. Für den Zweitplatzierten sollen es in Zukunft mindestens 9.000 statt 4.000 US-Dollar sein.
Arnold Classic und Mr. Olympia locken mit höchstem Preisgeld im Bodybuilding
Die Erhöhung der Preisgelder wirkt sich insbesondere auf kleinere Shows aus, die bisher die Mindestpreisgelder vergaben. Im Vergleich zu den großen Highlights im Bodybuilding wirken die ausgelobten Summen jedoch nicht sonderlich verlockend.
Auf der Arnold Classic in Ohio erhält der Sieger nach der Aufstockung im letzten Jahr 300.000 US-Dollar. Beim Mr. Olympia sind für den Titelgewinner sogar 400.000 US-Dollar im Open Bodybuilding ausgelobt. Wer um diese Summen kämpft, wird sich kaum für die möglichen Gewinne bei kleineren Shows interessieren. Aus diesem Grund darf man skeptisch bleiben, ob die angekündigte Veränderung tatsächlich einen Einfluss auf die Teilnehmerzahlen haben wird.
Kaum Preisgelder: Wie verdienen Profi-Bodybuilder ihr Geld?
Es gibt im Bodybuilding viele verschiedene Verbände. Im Laufe der Zeit hat sich die IFBB als führender Verband herauskristallisiert und gilt in den Augen der meisten Zuschauer und Athleten als der Top-Verband. Obwohl die IFBB Pro Card (die Profilizenz) einem Athleten in der öffentlichen Wahrnehmung – zumindest in der Bodybuildingszene – jede Menge Prestige verleiht, […]
Open Bodybuilding ist ein teurer und für den Körper riskanter Sport. Es ist kaum zu erwarten, dass ein Top-Athlet für zusätzlich 5.000 US-Dollar, die er im Anschluss noch versteuern muss, seine bisherigen Pläne gänzlich über Bord werfen wird. Dennoch ist die Erhöhung des Preisgeldes ein wichtiges Signal an die Schwergewichtsprofis, dass die IFBB diese Kategorie weiterhin als Kernelement des Wettkampfbodybuildings versteht.
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