Der Mr. Olympia ist seit vielen Jahren der wichtigste Wettkampf im Bodybuilding. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder kleinere Veränderungen des Qualifikationssystems. Was stets eine Konstante blieb, war die Tatsache, dass bisherige Olympia-Sieger eine lebenslange Qualifikation genossen. Dieses Sonderrecht wurde jetzt offiziell abgeschafft.
Das einzigartige Beispiel des Arnold Schwarzeneggers
Mit Derek Lunsford wurde beim Mr. Olympia 2023 der 18. Titelträger im Open Bodybuilding gekürt. Jeder dieser Sieger hatte bisher den Anspruch darauf, jederzeit auf die Olympia-Bühne zurückzukehren, um sich der Konkurrenz zu stellen. Während einige Titelträger ungeschlagen dem Wettkampfsport den Rücken zukehrten, unternahmen andere nach der sportlichen Niederlage weitere Anläufe.
So wurde Phil Heath beispielsweise 2018 von Shawn Rhoden als amtierender Champ geschlagen und versuchte nach einer einjährigen Pause 2020 nochmals, den Titel zurückzuerobern, was ihm mit dem dritten Rang jedoch nicht gelang. Das zweite Beispiel für einen Olympia-Sieger, der nach einer Wettkampfpause auf die ganz große Bühne zurückkehrte, ist Arnold Schwarzenegger.
Winnie Puuh Connection: Shawn Rhoden mit Seitenhieb gegen Phil Heath?
Es ist definitiv kein leichtes Unterfangen, den amtierenden Mr. Olympia vom Thron zu stoßen. Das zeigt allein ein kurzer Schwenker in die Vergangenheit des professionellen Bodybuildings. Nicht nur aus Zufall gab es mit Arnold Schwarzenegger, Lee Haney, Dorian Yates und Ronnie Coleman gleich mehrere Athleten, die ihren Titel sechs und mehr Jahre erfolgreich verteidigen konnten. […]
Nachdem dieser von 1970 bis 1975 jedes Jahr den Olympia gewinnen konnte, engagierte er sich in der Zeit von 1975 bis 1979 als Veranstalter. Im Jahr 1980 kam der Österreicher überraschend zurück und holte sich nicht unumstritten seinen letzten Titel.
Mit diesem PR-Stunt fügte Arnold Schwarzenegger seiner sportlichen Biografie ein weiteres Kapitel hinzu, welches im Männerbodybuilding einzigartig bleiben sollte. In Zukunft könnte eine ähnliche Wiederholung schwierig werden. Die IFBB schaffte die pauschale lebenslange Qualifikation für Olympia-Sieger ab.
Lebenslange Qualifikation für Sieger wird auf fünf Jahre reduziert
Dass es für den Mr. Olympia 2024 Anpassungen bei den Qualifikationsregularien geben würde, war bereits vor einiger Zeit bekannt geworden. Nachdem im Vorjahr bereits die Qualifikation über Punkte abgeschafft worden war, entschied die IFBB in diesem Jahr, dass auch im Schwergewicht lediglich die Top 5 für das Folgejahr qualifiziert wäre. Da beim Mr. Olympia 2022 mit Brandon Curry und Big Ramy zwei ehemalige Titelträger auf den Plätzen vier und fünf gelandet waren, hätte diese Anpassung für den diesjährigen Olympia keine Konsequenzen gehabt.
Qualifikationssystem für Mr. Olympia 2024 angepasst
Der diesjährige Mr. Olympia wurde noch nicht ausgetragen und schon gibt es die nächsten Regeländerung für das kommende Jahr. Während in der Men’s Physique nach dem Mr. Olympia 2023 ein Gewichtslimit gelten wird, müssen auch die Schwergewichtsbodybuilder mit Anpassungen leben. Ab dem Mr. Olympia 2024 werden sich die Modalitäten für die Qualifikation ändern. Vorerst keine […]
Das mag ein Grund sein, dass man sich bei der IFBB noch einmal für eine Anpassung der Vorgaben entschied. Auf der Seite IFBBPro.com wurden die Regularien für den Mr. Olympia 2024 veröffentlicht, die soweit bekannt waren. Neu war jedoch eine ergänzende Anmerkung zum Ende. Dort steht:
„Jeder ehemalige Olympia-Sieger hat eine lebenslange Teilnahmeberechtigung. Allerdings ist diese Berechtigung nicht automatisch gegeben. Wenn seit dem letzten Olympia-Sieg mehr als fünf (5) Jahre vergangen sind, ist eine Genehmigung der IFBB Professional League erforderlich.“
Diese Olympia-Sieger sind von der Neuregelung betroffen
Diese neuen Regeln sind keinesfalls ohne Konsequenzen. Ein eher theoretisches Szenario wäre die Rückkehr eines Phil Heath, der seinen letzten Titel 2017 gewann und immer mal wieder mit einer Rückkehr kokettierte. Sonderlich realistisch ist dieses Szenario jedoch inzwischen längst nicht mehr, auch wenn Phil Heath weiterhin eine sehr vorzeigbare Form präsentieren kann. In anderen Klassen gibt es allerdings aktive Athleten, die tatsächlich hiervon betroffen sind.
Kamal Elgargni gewann 2019 den Olympia in der 212 und wäre somit nur noch für den Mr. Olympia 2024 automatisch startberechtigt. Breon Ansley aus der Classic Physique holte seinen letzten Titel 2018. Da er in diesem Jahr nur auf dem vierten Rang landete, wäre der US-Amerikaner bereits auf das Wohlwollen der IFBB angewiesen oder müsste sich wie jeder andere Kontrahent sportlich qualifizieren, um am Mr. Olympia 2024 teilnehmen zu dürfen.
Jeremy Buendia kündigt bereits Wettkampfteilnahme an
In der Men’s Physique hat der vierfache Titelträger Jeremy Buendia kürzlich bereits angekündigt, Letzteres tatsächlich machen zu wollen. In seiner Ankündigung, in dieser Saison weitere Wettkämpfe zu bestreiten, erklärte er zwar, lebenslang qualifiziert zu sein, doch er wolle beweisen, auch Shows gewinnen zu können. Ob dies ganz der Wahrheit entspricht, oder Tyler Manion dem Men’s Physique Athleten bereits zu verstehen gab, dass dieser keine Genehmigung erhalten würde, ist unklar. Da der letzte Titel im Jahr 2017 gewonnen wurde, wäre diese jedoch in jedem Fall notwendig gewesen.
Vierfacher Mr. Olympia Champ Jeremy Buendia plant Olympia-Comeback
Jeremy Buendia ist gerade einmal Anfang 30 und prägte dennoch eine kurze Phase des modernen Bodybuildings. Der in Kalifornien geborene Bodybuilder gewann 2014 bis 2017 viermal hintereinander die Men’s Physique beim Mr. Olympia und ist damit Rekordhalter dieser Klasse. Nachdem er im Jahr 2018 nur Vierter wurde, zog sich der US-Amerikaner lange Zeit vom Wettkampfsport […]
In der Bikini-Klasse ist als aktive Athletin Ashley Kaltwasser von der Regelung betroffen, die 2015 zuletzt beim Mr. Olympia siegen konnte. Oksana Grishina konnte hingegen aufgrund ihres überraschenden Titelgewinns in diesem Jahr die Frist in der Fitness-Klasse erneut ausbauen, nachdem sie zuvor 2017 das letzte Mal den Olympia-Titel geholt hatte.
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