Zu Corona gibt es viele Meinungen: Die einen machen Jugendliche für die rasche Ausbreitung verantwortlich, die anderen meinen, man solle bei den Tatsachen bleiben und nicht direkt jeder neuen Theorie eines Mediziners Glauben schenken. Die Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht, das die Freiheit schützt, Meinungen zu äußern und zu verbreiten. Zumindest hier bei uns. Im Iran sieht das wiederum anders aus, denn wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte angibt, gebe es im Iran weder Presse- noch Meinungsfreiheit. Journalisten und Blogger, die sich dort trauen, offen zu schreiben und ihre Meinung zu sagen, würden sich in Lebensgefahr begeben. So ähnlich spielt es sich derzeit auch im Fall des iranischen Rollstuhl-Bodybuilders Reza Tabrizi ab.
Einem Rollstuhl-Bodybuilder aus dem Iran könnte bald die Todesstrafe drohen, da fragend die Richtigkeit bezweifelt habe, weshalb Fitness-Studios schließen müssen, religiöse Gebetshäuser hingegen geöffnet bleiben dürfen. Reza Tabrizi, ein Bodybuilder, der 2011 bei den Paralympics in Neuseeland die Silbermedaille im Powerlifting mit nach Hause nahm, äußerte auf Instagram, dass es „heuchlerisch“ sei, Sportstätten in der heiligen Stadt Maschhad dichtzumachen, Pilgern den Besuch des Imām-Reza-Schreins jedoch zu gewähren.
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Die iranische Journalistin und politische Aktivistin Masih Alinejad teilte mit ihren 4,3 Millionen Abonnenten auf Twitter ein Video, das zeigt, wie Beamte den Sportler aus einem Gebäude ins Polizeiauto führen, der eigentlich auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
„Ich habe dieses schockierende Video aus dem Iran bekommen. Reza Tabrizi, ein körperlich behinderter Athlet, wurde gewaltsam in ein Polizeiauto gezwungen und von Agenten in Zivil belästigt, als er sich bemühte, zu Fuß zu gehen. Er wurde verhaftet, weil er gefragt hatte, warum religiöse Gebetshäuser geöffnet, während Sporthallen während Covid geschlossen sind. Ihm steht der Tod bevor.“
Der Kopf der mächtigen iranischen Basij-Miliz Morteza Mustafazadeh schrieb auf Instagram:
„Dieser Typ hat eine bedrohliche Beleidigung auf seinem Instagram-Account gepostet und dachte, dass er in diesem von unseren religiösen Überzeugungen regierten Land alles Verdammte machen könnte, was er will. Gott sei Dank, ist er jetzt hinter Gittern.“
Während seiner Festnahme gab Reza Tabrizi eine Erklärung ab, in der er sich für jedes seiner Vergehen entschuldigt, das durch seine Meinung verursacht wurde. Darin gibt der Bodybuilder an, dass er jeden Freund und Fan um Verzeihung bitte und die Liebe ihrer religiösen Heiligen im Blut seiner Familie liege. Falls er infolge eines Augenblicks der Nachlässigkeit jemandes Gefühle verletzt habe, entschuldige er sich hierfür aufrichtig und bittet um Vergebung.
Es ist ungewiss, ob diese Entschuldigung den iranischen Bodybuilder Reza Tabrizi vor der Todesstrafe bewahren kann, zumal sich solche Ereignisse nicht zum ersten Mal abspielen. Im September 2020 wurde bereits der Wrestler Navid Afkari von der Regierung hingerichtet. Iranische Beamte veröffentlichten ein elfminütiges Video, in dem Afkari das Verbrechen, einen Sicherheitsbeamten bei einer Demonstration niedergestochen und getötet zu haben, gestand. In den sozialen Medien argumentierte er seine Unschuld jedoch bis zu seinem Tod. Auch das Geständnis soll durch Folter erpresst worden sein.
Kann man denn gar nichts gegen so etwas machen? Gibt es keine Petition an irgendeine Hilfsorganisation oder sowas?
Warum sind Menschen solche Monster?
Die Bundesregierung ist ein großer Befürworter der Mullahs. Die öffentlich rechtliche Presse verliert kein Wort über die Verletzung der Menschenrechte im Iran. Danke an das Gannikus-Team, dass Ihr über das Thema berichtet habt.