Mit viel Spannung wurde die offene Klasse auf der IFBB European Pro am vergangenen Wochenende erwartet. Grund dafür war, dass es in den Männerklassen gleich drei Eintrittskarten für die Bühne des Mr. Olympia 2020 zu gewinnen gab. Während es zunächst als sicher galt, dass Big Ramy als haushoher Favorit die Show dominieren wird, musste er nur wenige Tage zuvor aufgrund eines positiven Corona-Tests das Handtuch werfen. Doch auch ohne ihn blieb es eine mit Spannung erwartete Veranstaltung, die am Ende der Brite James Hollingshead für sich entscheiden konnte!
Die IFBB European Pro wurde vor allem deshalb von vielen mit Vorfreude erwartet, da diejenigen Athleten, die neben Big Ramy als Favoriten gehandelt wurde, sehr aktiv auf Instagram und YouTube gezeigt haben, welche Fortschritte sie seit ihrer vergangenen Wettkampfteilnahme gemacht haben. Der junge Kanadier Regan Grimes beispielsweise gilt aufgrund seiner ästhetischen Linie und seines starken Rückens als jemand, der sehr viel Potenzial im Bodybuilding besitzt. Nach seinem Exkurs in die Classic Physique im Jahr 2018 schaffte er es, deutlich an Muskelmasse zuzulegen. Leider reichte es bei ihm nur für Rang vier vor Samson Dauda.
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Der junge Brite mit nigerianischen Wurzeln ließ in diesem Jahr keine Möglichkeit aus, um sich unter Federführung seiner eigenen Freundin Marlene für den Mr. Olympia zu qualifizieren. So unterzog er sich sogar den Strapazen einer zweiwöchigen Quarantäne in einem Hotelzimmer in Südkorea, um anschließend an der Monsterzym Pro, teilzunehmen, die unter Geheimhaltung von der Öffentlichkeit mit zwei Wochen Verspätung stattgefunden hat. Da „The Nigerian Lion“ dort nur Rang zwei belegte, entschied Samson Dauda sich kurzerhand, auch in Alicante an den Start zu gehen und Rang fünf zu belegen.
Mit Rafael Brandao erreichte ein weiterer Hoffnungsträger des Bodybuildings den dritten Platz. Aufgrund seiner ästhetischen Linie bei gleichzeitig ausladenden Oberschenkeln und Schultern zählt der von Chris Aceto vorbereitete Brasilianer knapp 900.000 Fans auf Instagram. Mit seinen jungen 27 Jahren konnte sich Brandao im Vergleich zu seinem zweiten Rang auf der Arnold Classic Südamerika 2019 deutlich verbessern und sich so in Alicante erstmalig die Qualifikation für den Mr. Olympia sichern.
Der einzige Athlet aus der Top-5, der bereits Olympia-Luft schnuppern durfte, ist der Tscheche Lukas Osladil. Mit seinen 40 Jahren und davon 24 Jahren Wettkampferfahrung gehört er sicherlich zu den Veteranen des Sports und überzeugt häufig nicht etwa mit einer ästhetischen Linie oder enormen Muskelmasse, sondern durch seine extreme Härte und den „Freak-Faktor“, den er auf die Bühne bringt. Beobachtern zufolge sei er in Spanien nicht in gewohnter Form angetreten, doch konnte er mit einem zweiten Rang dennoch das Mr. Olympia Ticket lösen.
Gewonnen hat am vergangenen Sonntag der Brite James Hollingshead, der in den Wochen vor der Show auf Instagram und YouTube bereits täglich sämtliche Einblicke in die Zusammenarbeit mit Coach Patrick Tuor und die Veränderung seiner Form gegeben hat. Seit rund sechs Monaten arbeitet der ehemalige Trainingspartner des verstorbenen Luke Sandoe mit dem Schweizer Erfolgscoach zusammen und konnte in dieser Zeit eine beeindruckende Entwicklung hinlegen.
Deutlich massiver und trockener als zuvor bei sichtlich verbesserten Schwachstellen zeigte sich der 31-jährige James Hollingshead in Spanien und könnte in dieser Verfassung auch bei seinem Einstand auf dem Mr. Olympia 2020 eine Top-10 Platzierung erreichen. Emotional wurde es für viele Fans, als „The Shed“ zu Beginn seiner Posing-Kür mit einem Shirt seines im Mai verstorbenen Freundes und Trainingspartners Luke Sandoe auf die Bühne trat und ihn bei seiner Sieges-Ansprache ehrte. Wir sind gespannt, welche Form James Hollingshead mit Coach Tuor im Dezember auf die Bühne bringen wird.
Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern der IFBB Europa Pro 2020.
„Schon ein extrem starkes teilnehmerfeld“
Aha! Sorry, aber von den jungs hat keiner auch nur den hauch einer chance unter die top 6 oder ehr top 8 beim mr. olympia zukommen. Wäre der ramy nicht out gewesen, hätte die allesamt in seinem schatten unterkommen können…