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Justin Shier gewinnt beim Pro-Debüt die Chicago Pro 2023

Die Chicago Pro 2023 gehörte in dieser Saison zu den größeren Qualifikationswettkämpfen. Bis auf die Wheelchair-Klasse wurden alle Kategorien des Mr. Olympias angeboten, sodass einige Athleten auf ihr Ticket hofften. Im Schwergewicht wollte Blessing Awodibu an seine zwei Erfolge in der offenen Klasse anschließen, wurde von den Kampfrichtern aber deutlich abgestraft. Den Sieg im Schwergewicht holte der Newcomer Justin Shier. Sein Coach hat damit für weitere hauseigene Konkurrenz beim Wettkampf im November gesorgt.

Matt Jansen beweist erneut seine Qualität

Wenn man über den Sieg von Justin Shier sprechen möchte, muss zunächst ein anderer Name genannt werden. Matt Jansen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem absoluten Star-Vorbereiter gemausert. Der US-Amerikaner begann selbst mit 12 Jahren das Training mit Gewichten und gab acht Jahre später sein Bodybuildingdebüt. Für die großen Erfolge fehlte Matt Jansen das sportliche Talent. Ein dritter Platz bei der NPC USA Championships sollte als Athlet seine beste Platzierung bleiben. Als Coach verhält es sich dagegen ganz anders.

Justin Shier mit seinem Coach Matt Jansen – Bild: Instagram

Den großen Durchbruch erlangte Matt Jansen mit der Betreuung des inzwischen verstorbenen Dallas McCarver. Die gemeinsame Olympia-Vorbereitung im Jahr 2015 wurde ausführlich dokumentiert, was Coach und Athlet, die damals beide noch in den 20ern waren, zu großer Aufmerksamkeit verhalf. Auch wenn McCarver vor seinem Vize-Titel auf der Arnold Classic 2017 zu Chad Nichols gewechselt war und erst unmittelbar danach zu Matt Jansen zurückkehrte, sind beide Namen eng miteinander verbunden.

Nach dem überraschenden Tod von Dallas McCarver eröffnete Matt Jansen seine eigene Trainingsplattform, auf der er Online-Coachings anbietet. Gleichzeitig erweiterte sich sein Einfluss im Schwergewichtsbodybuilding zunehmend.

Justin Shier sorgt für hauseigene Konkurrenz

Mit Justin Shier gelang es Matt Jansen nun bereits den vierten Athleten im Schwergewicht für den Mr. Olympia 2023 zu qualifizieren. Neben Nick Walker und Brett Wilkin, die beide bereits im letzten Jahr ihre Teilnahme sicherten, holte sich vor wenigen Wochen Iain Valliere vor heimischem Publikum trotz Problemen mit dem Brustmuskel den Sieg. Mit dem Titelgewinn von Justin Shier auf der Chicago Pro 2023 gelang Matt Jansen der nächste Coup.

Während andere Bodybuilder vorrangig im Football ihre sportliche Vergangenheit sehen, war Justin Shier begeisterter BMX-Fahrer. Erst ein Autounfall sorgte dafür, dass er dieser Leidenschaft nicht länger mit vollem Einsatz nachgehen konnte. Es erfolgte der ungewöhnliche Wechsel zum Bodybuilding.

Der erste Call Out auf der Chicago Pro 2023 – Bild: Instagram

Mit 29 Jahren gab der US-Amerikaner sein Wettkampfdebüt und sollte auf seiner ersten Show bereits einen Sieg einfahren. Vor zwei Jahren gelang ihm auf der NPC National Championship das Erlangen der Pro Card. Bei seinem Profi-Debüt deklassierte der inzwischen Mitte-30-Jährige jetzt die Konkurrenz.

Blessing Awodibu wird nur Vierter auf der Chicago Pro 2023

Blessing Awodibu konnte in der letztjährigen Saison zwei Wettkämpfe gewinnen und war mit entsprechendem Selbstvertrauen zum Mr. Olympia 2022 gefahren. Rückblickend wird sein Auftritt bei der Pressekonferenz den Menschen jedoch mehr in Erinnerung bleiben als seine sportliche Leistung. Es reichte lediglich für den dritten Call Out.

Die eigentlich bestätigte Teilnahme an der Arnold Classic 2023 sagte der Ire schließlich ab, was die Verantwortlichen sogar zu einer offiziellen Pressemeldung bewegte, in der mit empfindlichen Strafen gedroht wurde, falls Athleten sich zukünftig ähnlich verhielten. Auf der Chicago Pro 2023 kam es jetzt zum nächsten Rückschlag.

Posedown Chicago Pro 2023 – Bild: Instagram

Trotz ausgiebiger Offseason, in der Blessing Awodibu in gewohnter Weise enorme Verbesserungen ankündigte, gelang ihm bei der Chicago Pro 2023 nicht einmal der Sprung aufs Treppchen. Dem Sieger Justin Shier folgte Jonathan De La Rosa, der zuletzt im Jahr 2020 bei der New York Pro auf der Bühne stand. Dritter wurde Stanislaus de Longeaux, der diesen Rang bereits auf der Orlando Pro 2023 erreicht hatte.

Den fünften Platz holte Patrick Moore, der sich 2019 noch den zehnten Platz beim Mr. Olympia sicherte. Nach einer verletzungsbedingten Pause verlief bereits sein Comeback auf der Arnold Classic 2023 nicht wie erhofft.

Die Sieger der Chicago Pro 2023 in der Übersicht

Das Olympia-Ticket sicherten sich an diesem Wochenende:

  • Open: Justin Shier
  • 212: Chris Jones
  • Classic Physique: Marcus Perry
  • Men’s Physique: Drew Cullen
  • Women’s Bodybuilding: Kristina Mendoza
  • Bikini: Savannah Dolezal
  • Figure: Autumn Cleveland (den 10. Platz von 15 Teilnehmerinnen holte die Deutsche Bahar Ayra)
  • Fitness: Jodi Boam
  • Women’s Physique: Danielle La Martina
  • Wellness: Danai Theodoropoulou
Titelbild: Instagram
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