Dass der Mr. Olympia 2019 besser hätte besetzt sein können, als er es tatsächlich war, steht keineswegs zur Debatte. Nichtsdestotrotz ist es jetzt im Nachhinein nicht unbedingt zielführend, irgendwelche Eventualitäten zu diskutieren, denn unter dem Strich haben sich die Judges rund um Steve Weinberger für Brandon Curry als neuen Champion entschieden, was durchaus vertretbar erscheint. Neben unzähligen Gratulanten, die dem 36-Jährigen ihren Zuspruch entgegenbrachten, gibt es jedoch auch einen sogar prominenten Zweifler, der den Sieg seines einstigen Konkurrenten nun wohl unterschwellig zu relativieren versucht.
Ausschließlich in einem Twitter-Beitrag veröffentlichte Kai Greene nämlich in diesen Tagen ein Foto, das derzeit für Gesprächsstoff sorgt. Darauf zu sehen ist nicht nur der „Predator“ selbst, sondern auch Brandon Curry. Beide Athleten stehen im Rahmen der New York Pro 2011 gemeinsam auf der Bühne und werden in der Rückansicht bewertet beziehungsweise miteinander verglichen. Zum damaligen Zeitpunkt eine klare Sache, denn der amtierende Mr. Olympia sieht hier keine Sonne. Der angesprochene Wettkampf im Big Apple liegt jedoch inzwischen über acht Jahre zurück und dementsprechend viel hat sich seitdem getan, vor allem in Bezug auf die Entwicklung des Champions vom vergangenen Wochenende.
Was Kai Greene mit diesem Foto genau sagen möchte, bleibt mehr oder weniger sein Geheimnis. Zumindest in den Kommentaren wird ihm die Aktion so ausgelegt, als wolle er sich in gewisser Weise über den Triumph von Brandon Curry lustig machen und mit dem einstigen Vergleich zeigen, dass die Ergebnisse beim Mr. Olympia 2019 bei einer Teilnahme seiner selbst anders ausgefallen wäre. Da bringt es am Ende auch nichts, dass der 44-jährige IFBB Pro im zugehörigen Text eigentlich zum Sieg gratuliert.
Die New York Pro im Jahr 2011 konnte Kai Greene jedenfalls vor Ronny Rockel für sich entscheiden. Brandon Curry belegte den zehnten Platz, direkt vor Cedric McMillan und hinter Roelly Winklaar.
Selbst äußerte sich Brandon Curry nicht zum vermeintlichen Affront seines Bodybuilding-Kollegen. Der US-Amerikaner teilte lediglich den Kommentar seiner Gattin, die zum Ausdruck brachte, dass es doch großartig sei, wie weit es ihr Ehemann seit der besagten Aufnahme gebracht habe. Träume würden eben wahr werden, sofern man sie nicht aufgebe. Damit wählt Brandy Leaver eine Stichelei als Konter, denn es war Kai Greene, der seit 2014 nicht mehr beim Mr. Olympia startete, unter anderem aus dem Grund, weil er offensichtlich keine Chance sah, jemals gegen Phil Heath gewinnen zu können. Die ausufernde Mittelpartie des siebenmaligen Titelträgers nutzte dann im letzten Jahr Shawn Rhoden, um sich seine erste Sandow zu sichern.
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Wenn es wirklich Kai Greenes Intention war, Brandon Curry den Sieg madig zu reden, muss man definitiv konstatieren, dass niemand sicher sagen kann, wie der mehrmalige Arnold Classic Champion beim Mr. Olympia 2019 abgeschnitten hätte. Mittlerweile ist der New Yorker immerhin seit 2016 auf keiner Bühne gestanden und mit 44 Jahren ebenfalls nicht mehr der Jüngste. Obwohl weiterhin eine beachtliche Zahl an Personen davon ausgeht, Greene würde ohne Phil Heath als Mitstreiter problemlos die Sandow-Trophäe mit nach Hause nehmen, ist die Angelegenheit unserer Ansicht nach mitnichten so eindeutig.
Auf Nachfrage wird Kai Greene sicherlich verlauten lassen, dass er Brandon Curry nicht habe denunzieren wollen und der Twitter-Beitrag kein Angriff gewesen sei. Positiv kam dieses Foto unmittelbar nach dem Mr. Olympia bei keinem neutralen Beobachter an, das macht sich deutlich bemerkbar, wenn man die Kommentare darunter liest. Unter Umständen wollte der 44-Jährige sich auch nur wieder ins Gespräch bringen, was letztlich keine allzu bahnbrechende Neuigkeit wäre.