Die Arnold Classic 2024 findet an diesem Wochenende statt und traditionell wird im Vorfeld der Amateur-Wettkampf ausgetragen. Während die Veranstaltung früher eine wahre Talentschmiede war, stand der Amateur-Wettkampf zuletzt sogar vor dem Aus. Die Arnold Classic Amateur 2024 verdeutlicht, dass zumindest die meisten Spitzenathleten die Pro Card auf anderen Wettkämpfen erkämpfen wollen. Ein Athlet stach jedoch besonders negativ hervor.
Deutsche mit guter Erinnerung an die Arnold Classic Amateur 2024
Die Arnold Classic zählt mit ihrer Gründung im Jahr 1989 zu den ältesten Veranstaltungen im Wettkampfbodybuilding und wurde vom Namensgeber persönlich gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Jim Lorimer ins Leben gerufen. Handelte es sich zunächst dabei nur um einen Profibodybuilding-Wettkampf, wurde das Event ab 2006 als Arnold Sports Festival ausgetragen und öffnete auch einer Vielzahl anderer Sportarten die Tore.
Im Zuge dessen wurde auch das Amateurbodybuilding 2007 eingeführt, wobei der erste Gesamtsieger Miguel Neil die Chance auf eine sportliche Karriere verstreichen ließ. Er wurde wenig später aufgrund eines schweren Raubs zu über 40 Jahre Haft verurteilt. Andere Talente nutzten die Chance hingegen deutlich besser.
Andrew Jacked sagt Teilnahme an Arnold Classic 2024 ab
Andrew Jacked zählte in den vergangenen Jahren trotz seines Alters zu den Shooting-Stars im Open Bodybuilder. Nachdem er auf der Arnold Classic 2022 die Pro Card erlangen konnte, gewann er in seiner ersten Profisaison mit der Texas Pro und der Arnold Classic UK gleich zwei Wettkämpfe. Auch beim Mr. Olympia konnte der Schwergewichtsprofi sich behaupten […]
Roelly Winklaar, Essa Obaid oder Andrew Jacked sind allesamt Namen, die es bis zum Olympia schafften, nachdem sie ihre Pro Card auf der Arnold Classic in Ohio gewonnen hatten. Doch auch deutsche Fans werden den Wettkampf in guter Erinnerung haben. Matthias Botthof holte 2011 die Pro Card und besiegte im Gesamtsiegerstechen unter anderem Alexey Lesukov. Sechs Jahre später gewann der inzwischen verstorbene Paul Poloczek, der unter anderem den späteren Olympia-Teilnehmer Andrea Presti schlagen sollte.
Arnold Classic Amateur auf der Kippe
Trotz dieser zum Teil sehr erfolgreichen Profis, die aus der Arnold Classic Amateur hervorgingen, verlor die Veranstaltung nach der Aufspaltung zwischen NPC und IFBB Amateur zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 2023 stand die Arnold Classic Amateur sogar bereits vor ihrem Aus. Der inzwischen verantwortliche Veranstalter Brian Power verkündete Ende 2022, dass es keinen Amateurwettkampf in Ohio geben würde.
Der große Aufschrei blieb sowohl in den Medien als auch den sozialen Netzwerken aus. Dennoch schaltete sich damals Arnold Schwarzenegger persönlich ein und nahm Einfluss darauf, dass die Entscheidung zurückgezogen wird. Im Interview mit Mick Miller erklärte der berühmteste Bodybuilder aller Zeiten, dass ihm das Amateurbodybuilding eine Herzensangelegenheit sei und er daher diesen Athleten eine Bühne in Ohio bieten wolle.
Livestream für Arnold Classic 2024 laut Arnold Schwarzenegger kostenlos
Die Arnold Classic ist nach dem Mr. Olympia der zweitwichtigste Wettkampf im Bodybuilding und mit einem gewissen Prestige verbunden. Wer den Titel in Ohio erlangen kann, gilt beim Olympia regelmäßig als aussichtsreicher Kandidat für die vorderen Plätze. Entsprechend groß ist das Interesse von Bodybuildingfans weltweit, wenn es um die Veranstaltung geht. Da nicht jeder die […]
Die Arnold Classic Amateur kehrte, wie angekündigt, zurück, ohne wirklich weg gewesen zu sein. Das Niveau war jedoch offenbar überschaubar. Mit Remeco Bose gewann ein Athlet das Gesamtsiegerstechen, der aufgrund dieses Erfolges in diesem Jahr bei der Arnold Classic 2024 sein Profi-Debüt gibt, allerdings weder auf diesem noch einem anderen zukünftigen Wettkampf voraussichtlich eine Rolle spielen wird.
Schlechtes Niveau bei der Arnold Classic Amateur 2024?
Am Donnerstag startete die Arnold Classic Amateur 2024. Auch in diesem Jahr erhielten Athleten damit die Chance, in Ohio die Pro Card und als möglicher Gesamtsieger auch die Einladung zum Profi-Wettkampf im Folgejahr zu erhalten. Diese Möglichkeit nahmen jedoch erneut nicht viele Schwergewichtsathleten wahr. Während das Niveau in der Men’s Physique und der Classic Physique bei den Amateuren generell als gut beschrieben werden kann, war das Schwergewichtsbodybuilding eher dünn besetzt.
Besonders auffällig war ein älterer Herr, der gleich in zwei Klassen auf die Bühne ging. Im Livestream zur Arnold Classic Amateur 2024 konnten Bodybuildingfans am Donnerstag einen deutlich außer Form geratenen Mann sehen, der sowohl in der Men’s Physique als auch der Classic Physique an den Start ging. Solche bizarren Vorfälle gab es bereits in der Vergangenheit und haben schlichtweg den Hintergrund, dass an der Arnold Classic Amateur fast jeder Sportler teilnehmen kann, der bereit ist, die Startgebühr zu bezahlen. Der Mann soll im Vorfeld auf einem regionalen Wettkampf in Indiana seine Klasse gewonnen haben – als einziger Starter.
Vor der Abspaltung der IFBB Amateure und der NPC verhinderte der DBFV so etwas dadurch, dass deutsche Athleten erst nach entsprechenden nationalen Erfolgen zur Arnold Classic Amateur durften. Bei anderen Verbänden gab es solche Regelungen hingegen schon früher nicht, sodass es nicht das erste Mal der Fall war, dass ein Athlet die Bühne betrat, der den Sport fast schon ins Lächerliche zog.
Lucas Funk holt Pro Card auf Arnold Classic Amateur 2024
Andere Sportler nahmen den Wettkampf hingegen auch in diesem Jahr sehr ernst. Der Classic Physique Athlet Lucas Funk holte gestern die Pro Card in Ohio. Der Sieg stellt den zwischenzeitlichen Höhepunkt seiner zehnjährigen Wettkampfkarriere dar, bei der er seit 2019 das Ziel der Pro Card verfolgt. Mit dem Gewinn erhielt der Deutsche die Berechtigung, an der Arnold Classic 2025 teilzunehmen und dort möglicherweise neben Urs Kalecinski auf der Bühne zu stehen.
Titelbild: Arnold Classic Livestream
