Der eine oder andere wird sich eventuell noch daran erinnern, dass Maria Sharapova vor ziemlich genau einem Jahr des Dopings überführt wurde. Sie hatte mit Meldonium einen von der WADA (World Anti Doping Agency) verbotenen Stoff zu sich genommen, wofür sie letzten Endes 15 Monate gesperrt wurde. Die Sperre der Tennisspielerin läuft Ende diesen Monats ab, das Medikament bleibt selbstverständlich weiterhin auf der Verbotsliste und die Verantwortlichen der Anti Doping Organisation haben dem Anschein nach bereits den nächsten Stoff auf dem Zettel, der für ein Verbot infrage kommt!
Koffein ist wohl die weltweit bekannteste Stimulans. Täglich wird sie von Abermillionen Menschen in Form von beispielsweise Kaffee oder Tee konsumiert, um am Morgen in die Gänge zu kommen oder im Laufe des Tages einen kleinen Energieschub zu erfahren. Auch viele Sportler nehmen Koffein vor dem Training oder vor Wettkämpfen, da es sich wachmachend und konzentrationssteigern auswirkt und damit einen nicht unwesentlichen Positiveffekt auf die sportliche Leistungsfähigkeit hat. Die Einnahme der stimulierenden Substanz könnte jedoch schon bald von der WADA verboten werden, zumindest wenn es nach der Aussage eines russischen Experten geht.
In einem Gespräch mit der TASS, einer der größten Nachrichtenagenturen in Russland, erklärte Wladimir Ujba (Leiter der russischen medizinisch-biologischen Agentur), dass Koffein von der WADA auf die sogennante „Beobachtungsliste“ für das Jahr 2017 gesetzt wurde. Aktuell werde also geprüft, ob man Koffein zukünftig tatsächlich vor beziehungsweise während Wettkämpfen verbieten sollte. Damit könnte die beliebte Stimulans dasselbe Schicksal ereilen wie schon Meldonium, denn auch der missbräuchlich verwendete Stoff war zunächst unter Beobachtung und wurde dann Anfang 2016 offiziell verboten.
Eine endgültige Entscheidung über die Aufnahme von Koffein in die WADA Verbotsliste fällt im kommenden September, wenn alle Pros und Contras vorgebracht werden. Theoretisch könnte die Stimulans also schon ab 2018 für das Wettkampfgeschehen verboten werden. Es wäre zumindest nicht das erste Mal, dass dies der Fall ist. Bis zum 01.01.2004 war der Konsum von Koffein ebenfalls nicht erlaubt. Sportler durften zum damaligen Zeitpunkt bei Urintests eine maximale Konzentration von 11,99mcg/ml aufweisen!