Vom 24. bis zum 29. Mai 2022 findet der diesjährige World’s Strongest Man statt. Heiß zur Sache ging es allerdings schon, bevor die Veranstaltung erst richtig begonnen hat.
In den sozialen Medien kam es zu einem Eklat, als Strongman und CEO von World’s Ultimate Strongman Mark Boyd den Mitschnitt eines privaten Gesprächs mit Luke Stoltman veröffentlichte und im Zuge dessen Korruption in der Branche unterstellte.
Luke Stoltman lies sich bestechen?!
Boyd teilte eine 80 Sekunden lange Tonspur, die jedoch mittlerweile von seinem Profil verschwunden ist.
Dort zu hören war unter anderem die Behauptung, dass Colin Bryce, Miteigentümer und Live-Moderator der Giants Live World’s Strongest Man Arena Tour, durch Bestechung dazu beitrage, bestimmte Personen und Marken im Strongman-Sport zu bevorzugen.
Dies beschrieb der Luke Stoltman mit folgenden Worten:
„Giants Live HABEN mir und Tom einen Vorschuss angeboten. 1000 Pfund pro Monat für jeden, damit wir an ihren Shows teilnehmen. Das Hinterhältige daran ist, er hat es zwar nicht versprochen, aber er meinte, er könnte bestimmte Gruppen, Veranstaltungen etc. beim World’s Strongest Man bevorzugen. Wenn wir mitspielen, kann es uns helfen, die Stoltman-Marke zu fördern. […] Im Grunde genommen, genauso wie er es bei Eddie (Hall) inoffiziell gemacht hat. […]
Aber ich denke, wir sollten darüber nachdenken, wenn wir beim World’s Strongest Man 2022 teilnehmen. Ich meine, letztes Jahr wurde ich von Colin über den Tisch gezogen, weil ich nicht am Europe’s Strongest Man teilgenommen habe. Also ist das die Macht, die Giants LIVE und Colin im Hinblick auf den World’s Strongest Man haben.“
Mark Boyd sah keinen Ausweg
In der begleitenden Bildunterschrift unter dem Beitrag von Mark Boyd brachte er zum Ausdruck, dass es für ihn keineswegs „einfach“ sei, das besagte Material zu veröffentlichen.
Nichtsdestotrotz habe sich der World’s Ultimate Strongman CEO dazu gezwungen gesehen, nachdem er sich angeblich an sämtliche Instanzen gewandt hatte, ohne ernst genommen zu werden.
Das durchgesickerte Audio beschrieb der Kraftsportler als „Katalysator für Veränderungen“ und „eine echte Hoffnung auf Veränderung, die sich alle Athleten im Stillen wünschen“.
Zudem fügte der 27-Jährige ein Statement an, welches er eigenen Angaben zufolge bereits im September 2021 abgegeben habe:
„Athleten zu bestimmten Wettkämpfen zu schicken, um dann Bestechungsgelder, günstige Gruppenzusammenstellungen und günstige Events bei einem der Top-Wettkämpfe zu fördern, delegitimiert den Titel vollständig, ist anderen Athleten gegenüber völlig unfair und es ist klar, dass dies nicht das erste Mal passiert ist.“
Luke Stoltman reagiert auf die Vorwürfe!
Luke Stoltman hat inzwischen auf den aufschlussreichen Clip reagiert und sich im Vorfeld an seine Teilnahme beim World’s Strongest Man 2022 via YouTube dazu geäußert.
Dabei beschrieb er Mark Boyd als einen „sogenannten Freund“, bevor er erklärte, dass das private Gespräch im April 2021 stattgefunden habe, als man ihn zu einer Teilnahme am World’s Ultimate Strongman Event habe überreden wollen.
Im Hinblick auf die in dem Audioclip getätigten Äußerungen räumte der gebürtige Schotte ein, dass man bei dem Verhalten von Colin Bryce nicht von Korruption sprechen könne.
Dabei handle es sich nun mal um das System von Giants Live, welches hauptsächlich dazu diene, ihre Marke zu schützen und „die großartigen Athleten, die sie haben, zu halten“, so Stoltman.
Allerdings fügte der 37-Jährige an, dass er sich während des Gesprächs „nicht so hätte ausdrücken sollen“:
„Die Dinge, die ich gesagt habe, wurden unberechtigterweise aufgezeichnet. Es war ein privates Gespräch, weil ich nicht beim World’s Ultimate StrongMan mitmachen wollte.“
Der Athlet beendete sein Statement mit den Worten: „Mark Boyd, ich danke dir dafür, du hast wirklich dein wahres Gesicht gezeigt“, bevor er erklärte, dass der Gewinn des World’s Strongest Man seine einzige Priorität sei und sich dafür entschuldigte, dass dies auf unglückliche Weise ans Licht gekommen ist.
Auf die Unterstellungen, Colin Bryce würde günstige Events auswählen und ihnen vorteilhafte Gruppen zuweisen, reagierte Stoltman nicht wirklich.