Bodybuilding ist bis heute eine Randsportart, die Außenstehende dennoch schon immer in gewisser Weise fasziniert hat. Mit Hilfe der sozialen Medien ist es heutzutage ein Leichtes, einen Einblick in diese Welt zu erlangen. Doch auch die öffentlichen Medien widmen sich dem Sport immer mal wieder. Im Zuge dessen ließ der MDR die beiden Fitness-Figure-Athletinnen Lena Ramsteiner und Bahar Ayra begleiten und produzierte mit ihnen die Dokumentation „Pumping Beauty“.
Der Aufstieg von Lena Ramsteiner
Während Bahar Ayra sich im Jahr 2021 mit Hilfe des Punkterankings für den Mr. Olympia qualifizieren konnte, gelang Lena Ramsteiner dies ein Jahr später durch zwei Siege auf der Profi-Bühne. Dass die heute 28-Jährige Talent für den Sport mitbringt, zeigte sich bereits in ihrer ersten Wettkampfsaison. Damals gewann sie 2019 nicht nur ihre Klasse auf der Deutschen Meisterschaft des DBFVs, sondern setzte sich auch beim Gesamtsiegerstechen mit 9:0 klar gegen ihre Konkurrentin Jenny Kurth durch, die inzwischen ebenfalls in der Profiliga angekommen ist.
Ein Jahr später gewann die Offenburgerin die Europameisterschaft und begann sich ab diesem Zeitpunkt auch stärker auf das Bodybuilding zu fokussieren und ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Mit den Siegen im Wettkampfjahr 2022 schaffte Lena Ramsteiner die nächste wichtige Etappe ihrer Karriere und durfte erstmals zum Mr. Olympia. Auf diese Reise wurde sie im Rahmen der Doku begleitet.
Lena Ramsteiner und Bahar Ayra berichten, wie es zur Doku kam
Dass der MDR Lena Ramsteiner zu ihrem ersten Mr. Olympia begleiten würde, war in dieser Weise nicht vorherzusehen. Begonnen hatte das gesamte Projekt durch die Kontaktaufnahme einer Produzentin, die der ARD die Doku zunächst erst pitchen musste. Die Verantwortliche hatte mit Lena Ramsteiner geschrieben und sich von ihr weitere Namen geben lassen, die möglicherweise auch für die Dokumentation in Frage gekommen wären. Dass die Entscheidung letztlich auf Bahar Ayra fiel, könnte unter anderem daran liegen, dass die Wohnorte der beiden Athletinnen nahe beieinander liegen, wie Lena Ramsteiner im Podcast von Johanna Dürr berichtete.
Die Kamerateams wären für die Dokumentation zu vereinbarten Terminen gekommen und hätten die beiden Frauen schließlich bei ihrem sportlichen Alltag begleitet. Während Bahar Ayra berichtet, dass ihr die Aufnahmen teilweise sogar etwas unangenehm gewesen seien, ließ Lena Ramsteiner selbst Aufnahmen beim Umziehen im Hotelzimmer zu. Dazu sei jedoch gesagt, dass insbesondere die Offenburgerin stets das Gefühl hatte, dass das Kamerateam ihre Grenzen respektierte und keine der Aufnahmen ohne ihre Zustimmung entstanden seien.
Ein Jahr später war die Produktion schließlich beendet und die Veröffentlichung erfolgte in der MDR-Mediathek, aufgeteilt in vier Episoden. Beide hatten das Endprodukt selbst noch nicht vor der Veröffentlichung gesehen und waren entsprechend gespannt.
Zwei verschiedene Storylines
Am Ende entschied die Produzentin sich für zwei verschiedene Storylines. Während auf der einen Seite Lena Ramsteiner bis zu ihrem Auftritt beim Mr. Olympia 2022 in den USA begleitet wurde, hatte Bahar Ayra in der letzten Wettkampfsaison mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, was in den Fokus der Dokumentation gerückt wurde.
Nachdem die beiden in der ersten Folge noch in der Offseason gezeigt wurden, wird dem Zuschauer mit der zweiten Episode die Metamorphose im Bodybuilding vermittelt, als beide in Alicante bei der Empro Pro Show auf der Bühne standen. Beim Sieg von Lena Ramsteiner reichte es für Bahar Ayra damals in einem Feld von 15 Athletinnen für den 6. Rang. Spätestens ab diesem Punkt wird für die Zuschauer klar, dass die Wege der beiden Sportlerinnen sich im Zuge der weiteren Dokumentation trennen.
In der dritten Folge wurden beiden zum darauffolgenden Wettkampf in Portugal begleitet. Der Körper von Bahar Ayra streikte zunehmend, sodass der Start in Estoril praktisch schon ohne große Hoffnungen auf den Sieg erfolgte. Die Gesundheit zeigte ihrem Willen Grenzen auf, denen sie sich unterwerfen musste. Während Lena Ramsteiner ihren zweiten Sieg im Profi-Business einfuhr, musste Bahar Ayra sich schließlich mit dem siebten Rang begnügen.
Ab diesem Zeitpunkt war endgültig klar, dass nur eine der beiden Athletinnen beim Mr. Olympia 2022 auf der Bühne stehen würde, worum sich schließlich die letzte Folge drehte. Dennoch sollte die Dokumentation für beide Athletinnen eine schöne Erinnerung an eine ereignisreiche Wettkampfsaison sein. Bodybuildingfans erhalten dagegen einen hochwertig produzierten Einblick in die Fitness-Figure-Klasse, die ansonsten auch innerhalb der Szene eher weniger Beachtung findet. Alle Videos sind in der ARD-Mediathek abrufbar.
Titelbild: MDR/Benjamin Kahlmeyer
Nur eine kurze Randnotiz an die Redaktion – prüft doch bitte eure Texte auf die korrekte Unterscheidung zwischen „sein“ und „seien“, letzeres als Konjunktiv. Vergleiche „Während Bahar Ayra berichtet, dass […] sein, ließ Lena R[…]. Dazu sei jedoch gesagt, […] entstanden sein.“
Besten Dank und weiterhin viel Erfolg!
Danke für den Hinweis.