Im Grunde genommen ist Lionel Beyeke einer der Athleten, die auf nahezu jedem Wettkampf für eine Überraschung sorgen könnten. Von unzähligen Experten wurde ihm maximales Potenzial unterstellt, doch diesen Vorschusslorbeeren läuft der gebürtige Kameruner, dem man gut und gerne den Status „Problemkind“ verleihen kann, seit gefühlten Ewigkeiten hinterher, ohne die für ihn möglichen Resultate zu liefern. Mittlerweile ist das einstige Talent 38 Jahre alt, weshalb für die wirklich großen Erfolge nach und nach die Zeit davonzulaufen droht. Aussicht auf Besserung gibt es zumindest derzeit nicht, wie ein aktueller Vorfall zu untermauern scheint.
Es ist bei weitem nicht so, dass Lionel Beyeke in seiner Karriere noch nie abgeliefert hätte. Ende 2016 beispielsweise gewann der französische Landsmann die San Marino Pro und auch der sechste Platz bei der Arnold Classic 2018 ist definitiv erwähnenswert, wenn man die schlagkräftige Konkurrenz mit in Betracht zieht. Unter anderem William Bonac, Dexter Jackson, Cedric McMillan und Roelly Winklaar standen vor ziemlich genau einem Jahr ebenfalls auf der Bühne. Kein Wunder, dass der gebürtig aus Kamerun stammende IFBB Pro am kommenden Wochenende erneut um die Gunst von Arnold Schwarzenegger buhlen wollte. Durchaus hätte es im amerikanischen Columbus dieses Mal für die Top 5 reichen können, stellt der 38-Jährige doch aufgrund seiner runden Muskelbäuche stets eine Gefahr dar. Bedauerlicherweise werden wir den Franzosen aber in wenigen Tagen nicht in den USA auf der Bühne sehen.
Wie Lionel Beyeke in diesen Tagen über einen Instagram Beitrag verlauten ließ, müsse er Fans und Follower mit schmerzendem Herz darüber informieren, dass die Arnold Classic 2019 für ihn ausfalle. Wer nun denkt, der in Paris beheimatete IFBB Pro hätte sich eventuell verletzt oder anderweitige Probleme mit der Gesundheit, was in jedem Fall ein plausibler Grund gewesen wäre, der irrt sich gewaltig. Der französische Bodybuilder führt nämlich die Erklärung an, wegen seines nicht rechtzeitig eingetroffenen Reisepasses nicht in die USA einreisen zu können. Demnach sei das Dokument zwar wohl beantragt worden, lasse jedoch schlichtweg noch auf sich warten. Für den Support seiner Unterstützer dankend beendet Beyeke den Beitrag mit den Worten, die zukünftigen Wettkampfpläne selbstverständlich über die sozialen Medien mitzuteilen.
Von einem IFBB Pro, der wirklich in aller Regelmäßigkeit in den verschiedensten Ländern Wettkämpfe bestreitet, darf man sicherlich erwarten, dass er das Ablaufdatum seines Reisepasses im Auge behält. Insbesondere dann, wenn es sich um eines der höchst dotierten Events im Bodybuilding handelt. Nicht so aber Lionel Beyeke, der jetzt aufgrund eines ungültigen Dokuments auf die Arnold Classic 2019 verzichten muss, damit allerdings immerhin vermeidet, für seine häufig weniger eindrückliche Form kritisiert zu werden.