Die German Classic Pro 2024 stellte den ersten von zwei Profi-Wettkämpfen dar, die es in diesem Jahr in Deutschland geben wird. Während viele Bodybuildingfans bereits seit Jahren auf eine Rückkehr einer Open Bodybuilding Show hofften, blieb dieser Wunsch weiterhin unerfüllt. Dafür schaffte es die NPC Germany neben dem Olympia-Qualifier auf der Dennis James Classic im Herbst nun auch im ersten Halbjahr einen Classic Physique Wettkampf nach Deutschland zu holen. Womit jedoch keiner gerechnet hatte, war das Chaos, das die German Classic Pro 2024 erleben sollte.
Einbindung in die Deutsche Meisterschaft der NPC
Nachdem im vergangenen Jahr erstmals eine deutsche Meisterschaft eingeführt und damit endgültig in Konkurrenz zu anderen Amateurverbänden wie dem DBFV oder der NAC getreten wurde, dauerte es nur wenige Monate bis zu einer Wiederholung einer solchen Veranstaltung. Wie schon im Vorjahr holte die NPC Germany ihre Amateurathleten nach St. Leon-Rot.
Dort konnte sich bei der ersten Austragung Robin von Zweydroff den Gesamtsieg im Bodybuilding holen. Der ehemalige Weltmeister im Bankdrücken ist kein schlechter Amateurbodybuilder. Dennoch zeigt dies, dass Athleten mit Profi-Ambitionen die nationalen Veranstaltungen der NPC in Deutschland weiterhin nur als Notwendigkeit für die Teilnahme an einem Pro Qualifier betrachten.
IFBB-Wettkampfkalender 2024 mit zwei deutschen Events
Auch wenn die Qualifikationsphase für den Mr. Olympia 2024 längst begonnen hat, warteten schon viele Fans ungeduldig auf den Wettkampfkalender der IFBB für das Jahr 2024. Zwei Wochen vor Jahresende wurde dieser nun veröffentlicht und beinhaltet einige Überraschungen. Deutsche Fans können sich gleich auf zwei Wettkämpfe hierzulande freuen. Qualifikationssystem für den Mr. Olympia 2024 angepasst […]
Anders als im Vorjahr bot man mit der German Classic Pro 2024 in diesem Jahr jedoch auch einen Profi-Wettkampf an, wenn auch nur in der Classic Physique. Obwohl die ganz großen deutschen Namen dem Olympia-Qualifier fernblieben, sollten die deutschen Fans auf ihre Kosten kommen. Mit Andre Gerstner, Florian Hartlage, Armin Mahr, Manuel Moisel, Luca Reger und Alexander Westermeier waren gleich sechs der 13 gemeldeten Athleten aus Deutschland.
Chaos auf der German Classic Pro 2024: Pre-Judging verlief völlig konfus
Auch wenn es offiziell als Pre-Judging bezeichnet wird, stellt die erste Sichtung der Athleten bei einem Profi-Wettkampf oftmals die einzige Gelegenheit dar, dass die Athleten durch das Kampfgericht gewertet werden. Nicht selten sparen sich die Judges im eigentlichen Finale sogar erneute Wertungsrunden und man lässt die Teilnehmer in erster Linie für die Show nochmals posen. Das Pre-Judging ist entsprechend wichtig und wer dort im ersten Call Out landet, kämpft um den Titel.
Auf der German Classic Pro 2024 kam jedoch offenbar einiges durcheinander, was für ein zwischenzeitlich schwer nachvollziehbares Chaos sorgte. Zunächst meldete sich Luca Hanlon über die sozialen Medien zu Wort. Die Partnerin von Andre Gerstner beschrieb, dass die Call Outs in der Vorwahl völlig durcheinandergeraten sein. Die einzelnen Athleten hätten nach dem Pre-Judging allesamt nicht einschätzen können, was vorgefallen sei. Gemäß Daniel von Bodybuildingwithoutborders wurde German Pastor in den dritten Call Out gepackt. Alexander Westermeier hätte sich im Zweiten befunden.
Ergänzend erklärte er, dass ein Judge sich bereits vor Ort entschuldigt hätte und es im Finale eine erneute Wertung geben sollte. Dies bestätigte schließlich auch Luca Hanlon in dieser Form. Es hätten sich demnach einige Beteiligte zum Teil an höchsten Stellen beschwert, sodass die bisherigen Wertungen allesamt verworfen worden sein. Im Finale würden die Karten komplett neu gemischt werden.
Luca Reger gewinnt Olympia-Ticket auf German Classic Pro 2024
Ab etwa 17 Uhr riefen die Judges noch einmal alle Athleten auf die Bühne, die zum Teil bereits erwartet hatten, dass die Wertungen beendet sein. Für den im Vorfeld favorisierten Alexander Westermeier verlief der zweite Durchlauf besser, jedoch nicht mit dem erhofften Endergebnis.
Der einstige Olympia-Teilnehmer musste sich mit dem zweiten Rang zufriedengeben und wurde überraschend von einem anderen deutschen Athleten geschlagen. Luca Reger holte sich in St. Leon-Rot seine erste Olympia-Qualifikation und wird somit unter anderem auf Urs Kalecinski und Mike Sommerfeld treffen.
- Luca Reger
- Alexander Westermeier
- Ferran Minana Ibanez
- Bryan Tomo Bertschmann
- Armin Mahr
Titelbild: Instagram
Und wir wundern uns, dass Deutschland keinen Open-Event bekommt…