Erst am gestrigen Dienstag haben wir euch davon berichtet, dass Markus Rühl die Unterschiede zwischen dem früheren und heutigen Bodybuilding näher betrachtet und die seiner Meinung nach festzustellenden Veränderungen offengelegt hat. Nun wurde ein weiterer Ausschnitt aus dem gleichen Seminar veröffentlicht, in dem der Sportler gemeinsam mit Matthias Botthof über die Vielzahl an Trainingssystemen spricht!
Im Rahmen der bereits erwähnter Veranstaltung fragte einer der anwesenden Gäste die beiden erfahrenen Bodybuilder nach ihrer persönlichen Meinung zu diversen Trainingsprogrammen, wie beispielsweise dem Heavy Duty System von Dorian Yates. Da auch Markus Rühl schon mit dem Briten trainiert habe, betont „The German Beast“, dass er damals nicht irgendeinem „System“ gefolgt sei, sondern seine Workouts genau wie er selbst oder auch Ronnie Coleman und Johnnie Jackson gestaltet habe.
Laut dem Deutschen seien solche vermeintlichen „Trainingssysteme“ eng mit dem Begriff Verkauf verbunden und würden alle mehr oder weniger auf dem selben Grundprinzip fußen. Egal ob Heavy Duty, Pitt Force oder 5×5: Im Grunde komme es nur auf den einen Satz an, in dem der Muskel zu maximalem Wachstum gereizt wird. Nach dieser Methodik würden laut Markus alle erfolgreichen Bodybuilder trainieren, es aus vertriebstechnischen Aspekten jedoch gelegentlich anders nennen.
Diesbezüglich ergänzt Matthias Botthof, dass sich viele junge Athleten anhand der unterschiedlichen Informationen und Begrifflichkeiten im Internet „in der Theorie verrennen“ würden. Zudem seien die meisten der dort vermittelten Prinzipien nicht ausreichend wissenschaftlich belegt und würden häufig nur durch einen Trainer und einen erfolgreichen Athleten angepriesen werden. Jedoch könne und solle man seiner Meinung nach ruhig verschiedene „Systeme“ ausprobieren und selbst sehen, was im individuellen Falle am meisten Fortschritte bringt.
Anschließend meldet sich Markus Rühl nochmals zu Wort und äußert sein mangelndes Verständnis für das häufig durch YouTuber beworbene 5×5 System. So sei ihm auch nach einer Erklärung eines Zuschauers nicht klar, warum man sowohl im ersten als auch im letzten Satz die gleichen Wiederholungen mit dem selben Gewicht absolvieren sollte. In den Augen des Bodybuilders fehle dort die Progression und zudem sei ihm vollkommen schleierhaft, woher die „5“ komme und welchen Hintergrund diese konkrete Wiederholungszahl habe. Außerdem sei ihm im Gegensatz zu Befürwortern vieler anderer Systeme niemand bekannt, der auf „5×5“ zurückgreife und wirklich brutal aussehe.
Obwohl die beiden Bodybuilder die besagten Systeme nicht verurteilen, deuten sie diesbezüglich doch ihre persönlichen Zweifel an. Im Endeffekt sei im Grunde genommen nur der eine Satz entscheidend, der den Zielmuskel zum größtmöglichen Wachstum anregt. Selbstverständlich bleibt bei dieser Thematik auch der typische Humor der beiden Sportler nicht auf der Strecke!
[…] Markus Rühl und Matthias Botthof über Trainingssysteme […]