Ganze 17 Athletinnen und Athleten aus Deutschland und Österreich gingen an diesem Wochenende bei der Mr. Big Evolution Pro 2023 an den Start. Während einige vor allem den Wettstreit gegen internationale Konkurrenz suchten, traten andere mit dem Ziel an, die Olympia-Qualifikation in Portugal zu holen. Im Schwergewichtsbodybuilding war Deutschland gleich mit zwei Athleten vertreten. Sowohl Roman Fritz als auch Emir Omeragic kämpften um den Sieg!
Roman Fritz scheitert knapp an Andrea Presti
Im Vorfeld warf ein Athlet seinen Schatten über das Teilnehmerfeld in Portugal. Der Ukrainer Vladyslav Sukhoruchko beeindruckte in diversen Updates mit brachialer Muskelmasse, die er letztlich auch in Portugal auf die Bühne bringen konnte. Doch die Form war deutlich schlechter als beim Spitzenfeld.
So gelang der Ukrainer nicht einmal in den ersten Call Out, in dem neben Andrea Presti in der Mitte Roman Fritz und Emir Omeragic gestellt wurden. Beide deutschen Schwergewichtler präsentierten ihre bisherige Bestform und insbesondere Roman Fritz wusste nicht nur in den Frontposen zu gefallen. So kam der deutsche Schwergewichtsprofi dem Italiener sehr nahe, musste sich am Ende aber doch mit dem zweiten Platz begnügen.
Andrea Presti, der den Wettkampf in Südeuropa bereits 2021 und 2022 für sich entscheiden konnte, holte den dritten Sieg in Portugal in Folge. Für die deutschen Fans wird es spannend, wie Roman Fritz und Emir Omeragic nach den starken Auftritten ihre weitere Saison gestalten.
Antoine Loth schafft Olympia-Qualifikation gegen Newcomer
In der Classic Physique war Deutschland mit Lucas Guido und Florian Hartlage vertreten, die beide zuletzt bereits gute Wettkämpfe abgeliefert hatten, aber nicht um den Sieg kämpften. Dennoch bewiesen beide erneut, mit der internationalen Konkurrenz mithalten zu können, und kamen auf Platz 7 und 8.
Den Sieg holte sich dagegen der von Stefan Kienzl betreute Antoine Loth, der seine Pro Card noch im Bodybuilding gewann. Nachdem er zuletzt knapp an der Olympia-Quali gescheitert war, sollte es auch in Portugal kein Selbstläufer werden.
Der für Frankreich startende Stephane Matala sorgte bereits im Vorfeld im Social Media für einige Aufmerksamkeit und hätte bei seinem Profi-Debüt beinahe den Sieg geholt. Das Talent des jungen Franzosen steht außer Frage, sodass es nicht unwahrscheinlich ist, dass es in Orlando im November erneut zu einem Aufeinandertreffen kommen wird.
Nadine Claudia Huber verpasst erste Olympia-Quali für das Team Madsen
In der Figure-Klasse traten wie schon in Spanien eine Reihe an deutschen Athletinnen an. Die große deutsche Hoffnung war dabei Nadine Claudia Huber, die sich in Spanien noch Jennifer Zienert geschlagen geben musste. Die letzten Tage vor dem Wettkampf verliefen keinesfalls optimal für die zweifache Mutter. Zunächst kam es zum Sponsorenwechsel, der von etwas Unruhe aus ihrem Umfeld vor Ort begleitet wurde.
Vor dem Wettkampf hatte sie sich dann noch muskuläre Probleme zugezogen, die ihr keine normalen Bewegungsabläufe ermöglichten. Dank entsprechender Behandlung vor Ort, ließ sich die Figure-Athletin davon jedoch nichts auf der Bühne anmerken. Am Ende reichte es dennoch nur für Platz 3. Direkt gefolgt von Hannah Prause.
Kristina Brunauer verpasst erneut Olympia-Quali
In der Bikini-Klasse ist Kristina Brunauer die Olympia-Hoffnung für Österreich. Die Mitte-20-Jährige schaffte es bereits zweimal am wichtigsten Wettkampf im Bodybuilding teilzunehmen und will bei ihrem dritten Anlauf mehr als nur den geteilten 16. Platz erreichen. Damit ihr dies gelingt, benötigt sie zuvor jedoch noch die Qualifikation. Obwohl sie vor zwei Jahren in Portugal die Pro Card gewann und im Anschluss auch die Pro-Show, sollte dieser Erfolg an diesem Wochenende nicht wiederholt werden.
Im Vorfeld sprach Kristina Brunauer im Podcast ausführlich über die Schwierigkeiten, in der Bikini-Klasse den gewünschten Look zu finden. Vor Portugal habe sie erneut versucht, das Feedback umzusetzen, und kam etwas schwerer auf der Bühne. Am Ende wurde es eine hervorragende Top-3-Platzierung, aber nicht die erhoffte Qualifikation. Nun muss die Österreicherin sich entscheiden, ob sie in den USA vor anderen Kampfrichtern noch einmal ihr Glück versucht.
Lisa Meiswinkel fährt nach Orlando
In der Wellness-Klasse war es hingegen Lisa Meiswinkel, die die erneute Olympia-Qualifikation erreichen wollte. Nachdem sie im letzten Jahr etwas unerwartet doch noch nach Las Vegas als Athletin fahren durfte, erreichte sie dort das beste Ergebnis der Frauen, musste sich jedoch ebenso erneut qualifizieren.
Dies gelang ihr jetzt in Portugal. Nachdem der Start in Spanien eher spontan gewesen war, traf die Wellness-Athletin bei der Mr. Big Show den gewünschten Look und holte sich gemeinsam mit ihrem Coach Stefan Kienzl den Sieg. Die Wellness-Athletin fährt damit zum dritten Mal in Folge zum Mr. Olympia.
Birgit Andersch wartet weiterhin auf Olympia-Qualifikation
Für Birgit Andersch endete der Wettkampf in Portugal nicht mit dem bestmöglichen Ergebnis. Die Women’s Physique Athletin schrammte zuletzt nur knapp an der Qualifikation für den Mr. Olympia vorbei und ist längst eine der Favoritinnen beim Masters Olympia 2023. In Portugal reichte es für die gebürtige Deutsche, die inzwischen in Österreich lebt, jedoch auch dieses Mal nicht für den Sieg.
Unmittelbar nach dem Wettkampf erklärte Birgit Andersch, dass es in gewisser Weise deprimierend sei, mit einer Bestform dennoch nicht den Sieg einzufahren. Doch die Athletin von Max Madsen hat die Saison längst nicht abgeschrieben haben. Über die sozialen Medien kündigte sie an, in Rumänien ihre nächste Chance wahrnehmen zu wollen. Dort wird sie erneut auf Uta Köhler-Spitzbart treffen, die in Portugal den dritten Platz belegte.
Michael Schneider unterliegt in 212er
Dass die 212er-Klasse zunehmend an Attraktivität verliert, dürfte den meisten Bodybuildingfans bewusst sein. Während die Arnold Classic 2023 bereits auf die Austragung verzichtete, forderte beispielsweise Lee Priest zuletzt öffentlichkeitswirksam die Abschaffung. Die seltenen Chance, sich in dieser Klasse zu präsentieren, mag ein Grund sein, dass mit 12 Athleten mehr Profis an den Start gingen als im Open Bodybuilding.
Für den Österreicher Michael Schneider war es der zweite Wettkampf in dieser Saison. Nachdem er sich bereits vor einigen Wochen den großen Traum erfüllt hatte, bei der New York Pro auf der Bühne zu stehen, stellte der 212er-Athlet sich auch in Portugal der Konkurrenz, obwohl er die Gewichtsklasse weiterhin nicht ausfüllt. Dass er nicht um den Sieg kämpfen würde, wird dem Österreicher bereits vor dem Antritt bewusst gewesen sein. Am Ende reichte es nicht für die Top 10.
Die Gewinner der Mr. Big Evolution Pro 2023 in der Übersicht
Das Olympia-Ticket sicherten sich:
- Men’s Open: Andrea Presti
- 212: Roman Iushchenko
- Classic Physique: Antoine Loth
- Men’s Physique: Sidy Pouye
- Women’s Bodybuilding: Alcione Barreto
- Women’s Figure: Kristen McGregor
- Women’s Physique: Caroline Alves Dos Santos
- Bikini: Tatiana Lanovenko
- Wellness: Lisa Meiswinkel
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