Die 212er-Klasse steht seit Jahren im Schatten der schweren Jungs. Dennoch durften Fans sich auch in jedem Jahr auf einen spannenden Wettkampf beim Mr. Olympia 2023 freuen. Während Titelverteidiger Shaun Clarida als großer Favorit ins Rennen ging, erwarteten Fans unter anderem den besten Keone Pearson aller Zeiten. Die Vorwahl in der 212 brachte beim Mr. Olympia 2023 Klarheit.
Kleine Athleten mit großartiger Konditionierung
Dass die 212er-Klasse auf die namensgebenden 212 Pfund beschränkt ist, zieht einige Konsequenzen nach sich. So sind die Teilnehmer in der Regel zwar etwas kleiner als in den anderen Bodybuilding-Kategorien, dafür aber häufig auch perfekt konditioniert. Das Gewichtslimit erlaubt keinerlei Ausrutscher, sodass zumindest die Härte bei den IFBB Pros in der 212er meist kein Problem ist.
Shaun Clarida unaufhaltsam zum Titel Nummer 3?
Shaun Clarida konnte in den vergangenen Jahren bereits zweimal den Mr. Olympia in der 212er-Klasse gewinnen und geht entsprechend als großer Favorit ins Titelrennen. Auf dem Weg dorthin wird der US-Amerikaner wie schon die letzten acht Jahre von Matt Jansen begleitet. Derzeit gibt es kein Gespann, das bereits länger zusammenarbeitet. Wenige Tage vor dem Mr. […]
Überdies ist es offensichtlich möglich, auch in einem höheren Alter noch mit der Weltklasse mitzuhalten. Der frühere Mr. Olympiasieger Kamal Elgargni musste nur aufgrund eines Krankheitsfalls in der Familie die Teilnahme in diesem Jahr absagen. Hidetada Yamagishi qualifizierte sich hingegen beim Masters Olympia, bei dem Athleten über 40 Jahre teilnehmen durften. Beide IFBB Pros haben ihren 50. Geburtstag längst hinter sich gelassen.
Shaun Clarida in der Vorwahl der 212 keine Liga für sich
Nach den nummerischen Aufrufen und den individuellen Präsentationen kam es zu den Aufrufen durch das Kampfgericht. Im ersten Callout gab es keine Überraschungen:
- Ahmad Ahskanani,
- Kerrith Bajjo,
- Angel Calderon Frias,
- Oleh Kryvyi,
- Keone Pearson und
- Shaun Clarida
wurden aufgerufen, wobei man Keone Pearson gegen Shaun Clarida in die Mitte stellte. Der Titelverteidiger hatte gegen den von Patrick Tuor betreuten Athleten deutlich zu kämpfen. So konnte Shaun Clarida zwar mit mehr Muskelmasse beeindrucken, doch Keone Pearson profitierte von einem größeren Frame, die ihm eine schönere Linie ermöglichte.
Beide Athleten standen in der Vorwahl beim Mr. Olympia 2023 zu Recht in der 212 in der Mitte und wurden auch bei einem anschließenden Tausch zwischen Frias und Bajjo nicht bewegt. Entgegen den Spekulationen im Vorfeld gelang es Shaun Clarida nicht, beim Mr. Olympia 2023 eine Liga für sich zu sein.
Titelrennen zwischen Shaun Clarida und Keone Pearson
Nachdem alle Athleten in den ersten drei Callouts auf die Bühne gekommen waren, rief man erneut Angel Calderon Frias, Kerrith Bajjo sowie Keone Pearson und Shaun Clarida auf. The Prodigy und The Giantkiller wurden wie schon im ersten Callout in die Mitte gestellt. Nach der Vorwahl ist somit klar, dass die beiden Letztgenannten den Mr. Olympia 2023 unter sich ausmachen werden.
Für wen die Judges sich am Ende entscheiden werden, ist durchaus auch eine Geschmacksfrage. Das große 212er-Talent Keone Pearson ist jedoch so nah wie noch nie am Olympia-Titel, was auch am Final Callout noch einmal deutlich wurde.
Hier wurde der Titelverteidiger nochmals mit Keone Pearson auf die Bühne geholt. Der Herausforderer darf in jedem Fall als schönerer und aufgrund des Frames auch breiterer Athlet bezeichnet werden. Shaun Clarida punktete dagegen bis zuletzt mit seiner Härte. Für wen das Kampfgericht sich letztlich entscheidet, wird sich am Abend zeigen.
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