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Neue Hintergründe zur Razzia bei ESN und More

Für die deutsche Fitnessszene war es die Nachricht der Woche: Die vom Zoll durchgeführte Großrazzia bei ESN und More hat so einige Ungereimtheiten bei Deutschlands größtem Supplementunternehmen ans Licht gebracht. Jetzt meldete sich die Behörde mit weiteren Hintergründen und gibt einen Ausblick auf die Folgen der Ermittlung. Und auch die Quality Group, zu der ESN und More gehören, hat sich zu der Zoll-Razzia geäußert.

Rückblick: Zoll-Razzia bei der Quality Group

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat das Hauptzollamt Itzehoe bei der Quality Group einem anonymen Hinweis folgend eine Großrazzia durchgeführt. An den beiden Standorten in Elmshorn und Kaltenkirchen bei Hamburg wurden mehrere hundert Mitarbeiter kontrolliert, Dabei wurden 84 Personen ohne Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, 64 Angestellte mit Verdacht auf fehlende Sozialversicherung sowie mehrere Fälle von Lohndumping, gefälschten Ausweispapieren und offenen Haftbefehlen aufgedeckt.

Ein Unternehmenssprecher der Quality Group hatte in einer ersten Stellungnahme noch erklärt, es habe sich bei der Razzia um eine Routinekontrolle gehandelt. Dies wurde von einem Sprecher des Hauptzollamts nun noch einmal mit Nachdruck verneint.

Zoll führt Razzia bei More und ESN durch

Mit der Führungsetage von More Nutrition möchte in diesen Tagen wirklich niemand tauschen. Nach dem großen Skandal um den Firmengründer Christian Wolf haben sich nicht nur zahlreiche Influencer aus den Nischen des Web 2.0 kritisch zu Wort gemeldet – durch die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Medienstars Jan Böhmermann sind die düsteren Seiten der Supplement-Marke deutschlandweit bekannt […]

Man habe schon im Vorfeld der Aktion die Geschäftsunterlagen geprüft, um die Angaben des Hinweisgebers zu verifizieren. Schon dabei seien die Ungereimtheiten in den Sozialversicherungsmeldungen aufgefallen. Auch der Verdacht auf diverse Beschäftigte ohne Aufenthaltstitel hatte sich ergeben. Die betroffenen Unternehmen seien zudem sehr kreativ dabei gewesen, die Zahlung von Gehältern unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns zu verschleiern.

Der größte Einsatz des Jahres

Aus den Vorfeldrecherchen ergab sich das Erfordernis, ein Großaufgebot an Einsatzkräften aufzufahren. Neben den Zollbeamten wurden auch die Bundespolizei sowie die Ausländerbehörde involviert. Selbst in einer Mannstärke von 170 Personen dauerte die Aktion von 22.00 bis 7.00 Uhr in der Früh an. Die Razzia sei der größte Einsatz des Hauptzollamts im gesamten Jahr 2023 gewesen.

Trotz der sofortigen Einleitung von weiteren Ermittlungsmaßnahmen ist von monatelangen Verfahren auszugehen. Dabei ist das Hauptzollamt Itzehoe zunächst für die Fälle von Beschäftigten ohne Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis zuständig. Für die Verstöße gegen die Sozialversicherungspflicht und Mindestlohnregelung wurde bereits Strafverfahren gegen die verantwortlichen Unternehmen eingeleitet. Bis es zu Anklagen durch die Staatsanwaltschaft kommt, wird angesichts der Komplexität des Sachverhaltes noch einige Zeit ins Land gehen – schließlich sind 13 Subunternehmer der Quality Group involviert.

ESN und More schieben Schuld für Razzia auf Leiharbeitsfirmen

Mittlerweile ist ein weiteres Statement von der Pressestelle der Quality Group eingegangen. Hiernach seien die Maßnahmen ausschließlich gegen die Leiharbeitsfirmen gerichtet gewesen. ESN und More selbst hielten sich selbstverständlich an alle arbeits- und sozialgesetzlichen Regelungen. Aus den Vorkommnissen schlussfolgert die Quality Group, künftig mehr Sorgfalt bei der Auswahl seiner Subunternehmer.

Dass überhaupt rund ein Drittel der Beschäftigten an den kontrollierten Standorten Leiharbeiter sind, sei auf das saisonbedingt hohe Auftragsvolumen zurückzuführen.

Festzuhalten bleibt, dass aus den bisher publik gewordenen Fakten nicht erkennbar ist, welche Unternehmen welche Schuld tragen. Die Aufteilung der Verantwortlichkeit zwischen Generalunternehmer und beauftragtem Subunternehmen ist ein juristisches Schlachtfeld, das vom Laien kaum zu durchschauen ist. Den Imageschaden tragen in jedem Fall die großen Namen davon.

Titelbild: Zoll.de
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16 Kommentare

  1. „Routinekontrolle“ = Größter Einsatz des Jahres hahaha :D Und die Leiharbeiterfirmen sind schuld. Ganz bestimmt :)

  2. Hier hätte das Unternehmen einmal die Möglichkeit gehabt, den Leute reinen Wein einzuschenken. Stattdessen wieder Lügen und wie immer mit dem Finger auf andere zeigen. Ich hoffe alle Unternehmen werden jur. zur Rechenschaft gezogen. Auch Urs sollte sich überlegen, ob er dauerhaft sich diesen Sponsor noch antun kann, ohne selber ein Imageschaden davon zu tragen.

    • Urs hätte mit Markus Rühl einen starken Partner an der Seite. Da Frage ich mich sowieso, warum die beiden diese Win-Win Situation nicht ausnutzen.

      • @Bizepcurl -Vielleicht sollte man bei Markus Rühl auch mal nachsehen, wie hochwertig sein Protein ist und woher sein Protein kommt…. schreiben kann man viel – Papier ist geduldig.
        Das wäre übrigens grundsätzlich mal die Frage, woher das Protein kommt: Ausland oder heimisches Protein – Protein aus Weidegrasfütterung, Freilandhaltung oder industrieller Tierhaltung…
        Abgefüllt in Deutschland heißt gar nichts und produziert in Deutschland zunächst mal auch nichts, wenn nicht angegeben wird, woher der Rohstoff, sprich die Milch selber kommt.
        Andere Unternehmen sind zumindest jetzt gewarnt.

  3. Theoretisch müsste man per Mail alle Händler, die esn vertreiben, per Mail anschreiben und zum bojkot aufrufen. Und so lange diesen Laden nicht besuchen, bis sie die Ware aus dem Regal nehmen… Ich habe mal an Rossmann, Kaufland, Edeka und Müller geschrieben, dass ich so lange die ESN im Regal stehen haben, ich den Laden nicht betreten werde

    • Hallo Jan
      ok kannste noch bei Aldi und Lidl einkaufen gehen… andererseits werden die genannten Läden jetzt echt in Panik geraten wenn Jan nicht mehr kaufen kommt… die haben nämlich noch 20000 andere Artikel im Sortiment die verkauft werden …ESN ist dort wohl eher ein Nischenartikel

  4. @ jan@ Reinhard – Reinhard kennt vermutlich nicht was es ist, ein Zeichen zu setzen – wenn sich dir, Jan, viele anschließen würden, dann würde ESN das sicher merken – so geht es übrigens in vielen Bereichen so – z.B. was würde die Politik denn machen, wenn niemand mehr wählen gehen würde oder man ihre „Gesetze“ einfach nicht mehr befolgen würde…? Was würden die Energiekonzerne machen, wenn man mal eine Woche nicht tanken gehen würde – sie würden sich dann die Höhe der Spritpreise schon mehr überlegen – Gemeinschaft macht stark – etwas was der arme Reinhard wohl intellektuell nicht erfassen kann.
    Machst du gut Jan – weiter so!

  5. Hallo Jan wo her willst du wissen was ich intellektuell erfasse und was nicht ??

    natürlich kann ich einen Supermarkt meiden , ebenso würde es auch schon genügen wenn eben ESN Produkte nicht mehr gekauft werden
    Haben zb die wochenlangen Demos in Frankreich etwas bewirkt …. NEIN
    Aber vielleicht hast du , lieber Leo , noch nicht verstanden das es dem Deutschen nicht liegt , das zu tun was du in deinem Kommentar vorschlägst
    Nicht wählen … guter Vorschlag – noch nicht gemerkt ds schon viele nicht mehr wählen , aber ALLE werden wohl nie wählen gehen , weil einige immer noch denken die Politik wird es schon richten . Oder nicht mehr tanken, meinst du wirklich das juckt Shell und co !!?? es wird immer welche geben die Tanken weil sie mit dem Auto fahren müssen
    Dann tu dich doch mit Jan zusammen und sucht Gleichgesinnte , mal schauen wie weit ihr kommt

    Gruß und nachdenkliche Weihnachten

    PS … es gab früher mal einen Aufkleber : stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin …. haste schon gemerkt das das auch noch nicht bis heute geklappt hat

    • @Reinhard – da hast du sicher recht – und es liegt wie immer an der Angst , der Ignoranz und der Dummheit der Menschen. Dennoch ist es wichtig, Zeichen zu setzen – Leuchtturm zu sein – steter Tropfen höhlt den Stein – .Veränderungen brauchen Zeit und Aufklärung und Mut. Und so kann nur jeder für sich selbst ein Zeichen setzen, hier und da nicht mehr mitzumachen. Ich möchte am Ende meines Lebens nicht in den Spiegel schauen und mir denken ein Feigling gewesen zu sein nur weil ich aus Bequemlichkeit und Schiss in der Hose „mitgemacht“ habe. Das kann immer nur jeder für sich. Bezüglich der Benzinpreise kann ich dir folgendes berichten: in den 70zigern, ja so alt bin ich schon das ich mich sehr gut daran erinnern kann, gab es die sogenannte Ölkrise – sie war nie eine – die Östaaten haben lediglich mit einer Erhöhung der Ölpreise gedroht und die Reaktion der Regierung waren die sogenannten autofreien Sonntage – man konnte auf der Autobahn spazieren gehen – und schwups haben sie die Saudis dann doch mal schnell überlegt, ob sie das Öl nicht wieder günstiger abgeben oder eben darin ersaufen…. du siehst also – wenn man will, dann geht da einiges – doch heute will man nicht mehr. Spiele also die Bemühungen einzelner Menschen die noch Schneid, Willen und Kampfgeist in sich haben und diesen nach außen, und sei es nur für sich, herunter – wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren – wie welchen von denen willst du gehören, Reinhard?

  6. Heruntergemacht habe und werde ich niemanden, habe nur zeigen wollen das es wenig Sinn macht einen einzelnen Supermarkt zu meiden… in dieses vergehende System stecke ich keine große Energie mehr

  7. Dort habe ich seit Monaten KEINEN Cent mehr gelassen und das wird auch so bleiben. Allein aus dem Grund, weil dieser Saftladen einige Produkte angekündigt haben und die aktuelle Schlagzeile bestätigt genau das. Nieder mit qualitativ group

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