Nick Walker zählt fraglos zu den Fanlieblingen im Open Bodybuilding. Der IFBB Pro gewann beim Mr. Olympia 2022 den People’s Choice Award und bei der Arnold Classic 2023 den Most Muscular. Auch wenn ihn dies kaum darüber hinwegtrösten wird, dass er bei beiden Wettkämpfen den echten Titel nicht erlangen konnte. Beim diesjährigen Olympia wollte der 29-Jährige sein bisher bestes Paket auf die Bühne bringen, musste dann jedoch verletzungsbedingt absagen. Jetzt forderte Nick Walker einen Special Invite für den Mr. Olympia 2024 ein.
Verletzungsbedingte Absage des Mr. Olympia 2023
Nachdem Nick Walker im Vorjahr die Top 3 beim Mr. Olympia geknackt hatte, galt dieser als einer der großen Herausforderer auf den Thron. Es ist schwer zu sagen, wie der Final Callout ausgesehen hätte, wenn der 29-Jährige in Topform beim Mr. Olympia 2023 teilgenommen hätte. Der US-Amerikaner ist ähnlich groß wie Hadi Choopan und Derek Lunsford, jedoch anders strukturiert. Möglicherweise wäre Samson Dauda beim Wettkampf in Orlando aus dem Dreiervergleich geflogen, falls die Judges sich für die zumindest größenmäßig ähnlichen Athleten entschieden hätten.
Mr. Olympia 2023: Vorwahl Men’s Open mit Roman Fritz
Die Vorwahl im Open Bodybuilding sollte am ersten Tag des Mr. Olympia 2023 das große Highlight sein. Nachdem in der 212 und fast allen Frauenklassen die Finalwertungen bekannt gegeben wurden, durften Bodybuildingfans sich auf die schweren Jungs freuen. Nachdem Brandon Curry wenige Stunden vor der Vorwahl noch ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, trat dieser schließlich […]
Doch diese Überlegungen sind reine Spekulation. Wenige Tage vor dem Mr. Olympia 2023 riss Nick Walker sich den Hamstring. Die Verletzung soll nicht etwa während des Trainings eingetreten sein, sondern sei durch einen Krampf im Schlaf verursacht worden. Es ist nicht die erste Verletzung dieser Art, weshalb er und sein Team zunächst versucht hatten, die Vorbereitung zu Ende zu bringen. Letztlich war der Flüssigkeitseinschuss an der verletzten Stelle jedoch zu stark, so dass Nick Walker seine Teilnahme absagen musste.
Dass der Plan auch hätte funktionieren können, zeigt der Elftplatzierte Hassan Mostafa. Der Ägypter zog sich unmittelbar vor dem Mr. Olympia 2023 im Training einen Riss am Trizeps zu, wie er im Anschluss an den Wettkampf bekannt gab. Im entsprechenden Video ist zu sehen, wie der Schwergewichtsprofi bei Pull-Overs kurz aufschreit und daraufhin die Kurzhantel abwirft. Auf der Bühne war der Riss zunächst nicht zu erkennen. Auf spätere Fotos dafür umso deutlicher.
Keine Teilnahme an der Arnold Classic 2024
Wie lange die Heilung andauern wird, ist derzeit nicht ganz klar. Nick Walker erklärte, dass er keine spezielle Behandlung benötige, sondern seinem Körper schlichtweg nur Ruhe geben müsse. Ob er bis zur Arnold Classic 2024 wieder konkurrenzfähig wäre, ist hingegen eine unnötige Spekulation. Nick Walker erklärte, dass er nicht an der Arnold Classic teilnehmen werde, da für ihn nur der Olympia zähle.
Damit kam es offenbar zu einem Umdenken beim 29-Jährigen. Im Jahr 2021 nahm der US-Amerikaner zum ersten Mal an der Arnold Classic in Ohio teil und konnte diese auf Anhieb gewinnen, wobei das Teilnehmerfeld damals nicht allzu hochkarätig war. Der Zweitplatzierte Iain Valliere, der inzwischen seine aktive Bodybuildingkarriere beendet hat, durfte als mit Abstand größter Konkurrent bezeichnet werden.
Deshalb gewann Nick Walker nicht die Arnold Classic 2023
Nick Walker ging als großer Favorit in die Arnold Classic 2023. Der Sieger von 2021 hätte bereits im vergangenen Jahr gerne seinen Titel verteidigt, doch sein Coach Matt Jansen hielt den US-Amerikaner von einer Teilnahme ab. Nachdem das Preisgeld für den ersten Platz in diesem Jahr nachträglich auf 300.000 Dollar erhöht wurde, wollte Nick Walker […]
Im Folgejahr wollte Nick Walker ursprünglich seinen Titel verteidigen, wovon ihm sein Coach Matt Jansen jedoch abgeraten haben soll. WIm Februar 2022 beendeten die beiden die Zusammenarbeit, bevor der IFBB Pro im Oktober 2022 wieder zu seinem alten Coach zurückkehrte. Gemeinsam nahm man schließlich an der Arnold Classic 2023 teil, die Nick Walker jedoch gegen Samson Dauda verlor.
Eine erneute Teilnahme soll es auf absehbare Zeit jedoch nicht geben. Sollte er den Mr. Olympia gewinnen, könnte sich Nick Walker eine Rückkehr vorstellen. Vorerst wolle er sich jedoch auf den wichtigsten Wettkampf im Bodybuilding konzentrieren.
Mit einem Special Invite zum Mr. Olympia 2024?
Um an diesen teilnehmen zu dürfen, muss „The Mutant“ sich aber erst einmal qualifizieren. Wenn es jedoch nach dem IFBB Pro geht, würde er einen Special Invite für den Mr. Olympia 2024 erhalten. So erklärte Nick Walker, dass er nicht arrogant wirken wolle, jedoch der Überzeugung sei, solch einen verdient zu haben. Schließlich sei er nicht sportlich geschlagen worden, sondern hätte sich, ohne darauf Einfluss nehmen zu können, verletzt.
Nick Walker bezeichnet Hadi Choopan als One-Hit-Wonder
Nick Walker gehörte in den vergangenen Jahren zu den aufstrebenden Stars im Profi-Bodybuilding. Nach dem Sieg auf der Arnold Classic 2021 folgte auf Anhieb der Sprung in die Top 5 bei Mr. Olympia. Ein Jahr später stieg der US-Amerikaner sogar in die Top 3 auf. Nun greift der IFBB Pro nicht nur nach dem Titel […]
In Anbetracht der Tatsache, dass das Qualifikationssystem für dem Mr. Olympia 2024 angepasst wurde und nur die Top 3 des Schwergewichts für das folgende Jahr teilnahmeberechtigt ist, gibt Nick Walker indirekt zu verstehen, dass er Samson Dauda beim Olympia hinter sich gelassen hätte. Vor dem Hintergrund des Ergebnisses bei der Arnold Classic 2023 sind dies große Worte, die zwar das Selbstbewusstsein des 29-Jährigen verdeutlichen, aber gleichzeitig auch von einer gewissen Arroganz geprägt sind.
Als möglicher Top-3-Athlet sollte es für den US-Amerikaner ein Leichtes sein, auf einem Grand Prix die Qualifikation zu holen. Samson Dauda wiederum ruht sich nicht auf seiner erneuten Olympia-Quali aus. Er wird sich schon eine Woche später in Rumänien erneut der Konkurrenz im Schwergewicht stellen.
Derek Lunsford mit Special Invite in die offene Klasse?!
Vor einigen Wochen beendete 212er-Legende Flex Lewis seine Karriere und erteilte seinem Debüt in der offenen Klasse endgültig eine Absage. Nun könnte sich ein anderer 212er-Athlet in der Men’s Open probieren. Die Rede ist dabei von Derek Lunsford, dem amtierenden Mr. Olympia in der 212 Division. Der fünffache Mr. Olympia Teilnehmer konnte sich im vergangenen […]
Zudem war die Situation bei Derek Lunsford im Vorjahr eine andere. Als 212-Champ wäre der US-Amerikaner ohne den Special Invite einfach erneut in seiner alten Klasse gestartet. Nick Walker wiederum hat diese Option nicht. Es bleibt abzuwarten, ob Nick Walker den Olympia mehr braucht, als der Olympia einen Nick Walker.
Titelbild: Instagram
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