Man muss vermutlich nicht mehr darüber diskutieren, dass professionelle Bodybuilder in einer Liga spielen, die einem täglich das absolute Maximum an Fleiß, Disziplin und Hingabe abverlangt. Dementsprechend bleibt jemandem, der ganz oben mitspielen möchte, nahezu keine andere Wahl, als sein Leben voll und ganz auf den Kraftsport auszurichten. Doch nicht jeder ist bereit, diesen Preis für den persönlichen Erfolg zu bezahlen. So auch allem Anschein nach IFBB Pro Nicolas Vullioud, der gestern via Instagram das frühzeitige Ende seiner noch jungen Bodybuilding-Karriere verkündete.
Unausgeschöpftes Potenzial
Der gebürtige Schweizer ist zweifelsohne eine Person, die jede Menge Potenzial für das Wettkampf-Bodybuilding mitbringt, welches aufgrund seines Alters von gerade einmal 30 Jahren mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht vollends ausgeschöpft ist. Hinzu kommt, dass der Beginn seiner Karriere als Profi gerade einmal vier Jahre zurückliegt. Nachdem der von Maximum Human Performance gesponserte Athlet in den Jahren 2012 bis 2016 seine Fähigkeiten bei zahlreichen Amateur-Wettkämpfen unter Beweis gestellt hatte, gab er bei der IFBB Charlotte Pro 2017 sein Debüt als Profi und erlangte dort den dritten Platz.
Nur ein Jahr später qualifizierte sich der heute 30-Jährige durch seinen Sieg bei der Tampa Pro für die große Bühne des Mr. Olympia, wo er sich bedauerlicherweise mit dem elften Platz zufriedengeben musste. Im Anschluss an diese Veranstaltung habe sich Vullioud dazu entschieden, eine Auszeit vom Wettkampf-Bodybuilding zu nehmen, um über seine Zukunft nachzudenken. Was zu diesem Zeitpunkt allerdings keiner ahnen konnte, war, dass es sich 2018 bereits um sein letztes Jahr als Wettkampf-Bodybuilder handeln würde.
Veränderte Zukuntsvisionen
Zwei Jahre später entschloss sich Nicolas Vullioud zwar dazu, einen erneuten Versuch zu wagen und in den Wettkampf-Sport zurückzukehren, allerdings hat die weltweite Pandemie diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung gezogen. Eigenen Angaben zufolge habe ihn die Corona-Krise dazu veranlasst, ein weiteres Mal seine zukünftigen Pläne zu überdenken und schließlich die Entscheidung zu treffen, seine Profi-Karriere an den Nagel zu hängen.
Im Zuge dessen veröffentlichte der Mr. Olympia Teilnehmer ein ausführliches Statement, in dem er die Hintergründe erläuterte:
„Es ist eine schwierige Entscheidung, weil ich damit ein Buch schließe. 10 Jahre meines Lebens. Es gibt eine Menge Nostalgie. Aber seit meinem letzten Wettkampf im Jahr 2018 beim Mr. Olympia haben sich viele Dinge in meinem Leben verändert. Ich habe eine andere Denkweise bekommen und mir fast zwei Jahre Zeit genommen, um alles, was ich tat, neu zu bewerten. Ich habe ein bisschen das Feuer verloren, das ich in den vergangenen Jahren hatte. Und ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass ich aufhören muss. Selbst bei meiner letzten Vorbereitung 2020 (die wegen der Situation mit dem Virus abgesagt wurde), war ich mir nicht sicher. Ich bin mir wirklich über mein Potenzial bewusst, aber mein Verlangen, danach anderweitig voranzukommen, ist größer. Und ich spüre, dass ich diese Veränderung brauche.„
Darüber hinaus erklärte der bisherige Wettkampf-Athlet, dass der kleinste Zweifel von einem Prozent genüge, um nicht mehr antreten und so tun zu können, als ob man vorhabe, am Mr. Olympia teilzunehmen. Er wisse ganz genau, was es benötige, um sich auf dem höchsten Level der Welt messen zu wollen: „Man muss in jeder Hinsicht bereit und eine Maschine sein“, so Vullioud im weiteren Verlauf. Des Weiteren merkt der Schweizer an, dass er diese Entscheidung im Hinblick auf seine eigene Langlebigkeit gefällt und nun eine andere Vorstellung von seinem Leben habe. Diese beinhalte das Ziel, neben dem Bodybuilding auch andere Dinge zu erreichen und den Menschen Werte, Wissen und Erfahrungen zu vermitteln. Wie genau er diesen Plan in die Tat umsetzen wolle, wisse der Bodybuilder zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht.
Eine respektable Entscheidung!
Wünsche ihm viel Erfolg für die Zukunft.
Kluge und weise Entscheidung.
Er möchte 60 werden.
Das ist doch schon lange ein Mastviehbetrieb dieses Bodybuilding.
Niemand will so etwas noch sehen.
Zurück zum Naturalathleten.
Wenn ich Muskel sehen will, schau ich mir ein Pferd oder einen Ochsen an.