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Pascal Su spricht über Cancel Culture im Powerlifting

Das Phänomen Cancel Culture treibt das Web 2.0 derzeit um. Die einen halten es für ein probates Mittel, um Unmut über sozial inadäquates Verhalten Ausdruck zu verleihen. Die anderen sehen darin eine Bedrohung der Meinungsfreiheit und -vielfalt. Auch im deutschen Powerlifting ist die Cancel Culture allgegenwärtig. Auf seinem YouTube-Kanal hat der Kraftdreikämpfer Pascal Su jetzt offen über seine Erfahrungen innerhalb der Powerlifting-Szene gesprochen.

Das ist Pascal Su

Pascal Suckow, besser bekannt als Pascal Su, ist mit über dreizigtausend Abonnenten auf YouTube und fast ebenso vielen Followern auf Instagram der reichweitenstärkste Powerlifter Deutschlands. Während seines Psychologiestudiums unternahm er einen kurzen Ausflug ins Naturalbodybuilding und brachte es 2014 zu einem achtbaren vierten Platz auf der Deutschen Meisterschaft der GNBF. Danach wechselte der Flensburger zum Kraftdreikampf und verzeichnete hier große Erfolge.

In seiner Gewichtsklasse bis 93 Kilogramm hält er mit 300,5 Kilogramm den deutschen Rekord in der Kniebeuge. Zudem hat er die deutsche Nationalmannschaft der Kraftdreikämpfer schon zweimal auf der World Classic Powerlifting Championships vertreten.

Titelbild: Pascal Su kämpft weiterhin gegen Depressionen

„Ich bin müde“: Pascal Su kämpft weiterhin gegen seine Depressionen!

Depressionen zählen bedauerlicherweise zu den weltweit häufigsten Volkskrankheiten. Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 erkranken etwa 5,3 Millionen Menschen in Deutschland innerhalb eines Jahres an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung. Leider handelt es sich hierbei nach wie vor um ein häufig unterschätztes Krankheitsbild. Bei vielen Menschen schlummert diese Krankheit tief in ihrem Inneren, […]

Die große Fangemeinde schätzt Pascal Su für seinen so informativen wie unterhaltsamen Content. Dabei spricht er auch über ernste Themen und leistet als Betroffener Aufklärungsarbeit zu Depressionen und sonstigen psychischen Erkrankungen.

Cancel Culture im Powerlifting: Gecancelt wegen Hip-Hop

In einer aktuellen FAQ-Runde auf seinem YouTube-Channel öffnete sich Pascal Su jetzt erstmals zum Thema Cancel Culture im Powerlifting. Auf die Frage eines Followers berichtet er von zwei Vorfällen, ohne dabei die Namen seiner Widersacher zu nennen. Diese seien aber in der Szene hinlänglich bekannt.

Das erste Mal sei er Opfer des Cancelns geworden, weil er gerne Hip-Hop und Rap hört und auch seinen Bekleidungsstil der entsprechenden schwarzen Kultur anlehnt. Dies wurde ihm von einem dunkelhäutigen Kraftdreikämpfer als kulturelle Aneignung ausgelegt.

Pascal Su ist einer der prominentesten deutschen Powerlifter – Bild: Instagram

Der Kritiker habe dabei angemahnt, dass Pascal Su die Übernahme der Artefakte öffentlich zur Schau stellen würde, ohne jedoch im Zuge dessen darauf hinzuweisen, dass z. B. Unternehmen von PoC (People of Colour) gezielt unterstützt werden sollten. Daraufhin waren ihm zahlreiche Szeneangehörige entfolgt.

Von Feministen gecancelt

Die zweite Cancel-Attacke erfolgte von einer deutschen Powerlifting-Influencerin, die ihre Reichweite vielfach zur Aufklärung über feministische Themen nutzt.

Auslöser sei eine Instagram Story gewesen, in der Pascal Su ausgesagt hatte, dass sich die Vereinbarung von Familie und Karriere für Frauen ab einem bestimmten Alter angesichts der steigenden Wahrscheinlichkeit für eine Risikoschwangerschaft schwierig gestalten würde. Damit habe er anscheinend ein für die Sportkameradin zu traditionelles Rollenbild propagiert. Pascal Su ist selbst dreifacher Vater. Seine Frau betreut derzeit auf eigenen Wunsch die Kinder zu Hause. Für das Familieneinkommen sorgt der erfolgreiche Geschäftsmann allein.

Pascal Su Youtube

Wie viel verdient Pascal Su als Powerlifting-Influencer?

Die Einnahmen über Plattformen wie YouTube, Instagram und Co sind ein Thema, das immer wieder Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ein Influencer, der stets sehr transparent mit seiner finanziellen Situation umging, ist Pascal Su. Der Powerlifter hat sich in Deutschland erfolgreich in dieser sportlichen Nische festgesetzt und bestreitet seinen Lebensunterhalt durch Sponsoren, Merchandise und Coachings. Ein […]

Dem Canceln schloss sich eine regelrechte Hetzjagd an. Es sollen sogar Personen, die Bekleidung von Suckows Modelabel Kilo für Kilo getragen haben, aus dem Kraftdreikampfverein der Feministin ausgeschlossen worden sein. Eine persönliche Ansprache erfolgte, wie eigentlich immer im Fall von Cancel Culture, nicht. Aus Sicht des Norddeutschen mobben hier ironischerweise gerade die, die sich öffentlich gegen Mobbing einsetzen wollen.

Rückzug aus der Powerliftingszene

Später im Video spricht Pascal Su davon, sich generell aus der Powerlifting-Szene zurückziehen zu wollen. Nachdem er selbst einen großen Beitrag zu der wachsenden Popularität des Sports geleistet hatte, sieht er die aktuelle Entwicklung überwiegend negativ.

Zuletzt kritisierte er auch den nachlässigen Umgang mit Verletzungen der nachrückenden Generation und zeigte sich verärgert über den Shitstorm, der sich über die Organisatoren des Wettkampfes Bending Bars ergossen hatte. Der Grund: Zukünftig soll für Zuschauer ein Eintrittsgeld von 5 EUR erhoben werden.

Pascal Su greift Themen auf, die aktueller nicht sein könnten. Das richtige Maß an Feminismus und Respekt gegenüber anderen Kulturen ist manchmal schwer zu finden. Das legitime Entfolgen von Influencern darf nicht in großangelegte Hetzen umschlagen. Der Meinungspluralismus sollte als hohes Gut einer freiheitlichen Gesellschaft aufrechterhalten werden – andere Meinungen als die eigenen gilt es daher auch mal zu ertragen.

Insbesondere innerhalb einer Subkultur, die so klein ist wie das Powerlifting, sollte es um gegenseitigen Respekt und Support gehen. Schließlich soll Sport die Menschen verbinden. Die sozialen Medien, wie ihr Name schon andeutet, übrigens auch.

Titelbild: Instagram
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2 Kommentare

  1. „Aus Sicht des Norddeutschen mobben hier ironischerweise gerade die, die sich öffentlich gegen Mobbing einsetzen wollen.“

    Damit ist eigentlich alles gesagt und mehr als selbstentlarvend.

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