Ähnlich wie Andrew Jacked oder Adolf Burkhard hat auch Sergio Oliva Jr. seinen Lebensmittelpunkt derzeit in Dubai. Der Profi-Bodybuilder, welcher 2017 bereits die New York Pro für sich entscheiden konnte, bereitete sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten derzeit auf die Arnold Classic Südamerika vor. Doch die geplante Rückkehr auf die Wettkampfbühne erhielt nun einen unerwarteten Dämpfer. Sergio Oliva Jr. wurde gemäß aktuellen Berichten in Dubai verhaftet und befindet sich derzeit im Gefängnis.
Als junger Mann im Konflikt mit seinem berühmten Vater
Der Vater, des heutigen IFBB Pros, ist der dreifache Mr. Olympia Gewinner Sergio Oliva. Der Kubaner arbeitete ebenso wie Ronnie Coleman als Polizist und gewann Mitte der 1960er dreimal in Folge den heutzutage wichtigsten Titel im Bodybuilding. Während es ihm 1969 noch gelang, den Herausforderer Arnold Schwarzenegger auf Abstand zu halten, musste der Kubaner sich in den folgenden Jahren dem Österreicher zweimal auf der Olympia-Bühne geschlagen geben. Sergio Oliva kehrte dem Profi-Bodybuilding daraufhin den Rücken zu.
Einige Jahre später wurde sein Sohn geboren. Nach der Trennung von der Mutter wuchsen sowohl Sergio Oliva Jr. als auch dessen Schwester beim berühmten Vater auf. Doch wer hier den perfekten Grundstein für den Beginn einer Bodybuildingkarriere vermutet, irrt. Vater und Sohn gerieten in den ersten Jahren immer wieder aneinander. Der heute in Dubai lebende IFBB Pro räumte selbst einmal ein, nur schwer mit Autoritäten umgehen zu können.
Als Sergio Oliva Jr. als Teenager Interesse am Bodybuilding bekam und schließlich entgegen dem Wunsch des Vaters eine Profi-Laufbahn plante, verhärteten sich die Fronten zeitweise weiter. Erst mit den Jahren und dem erkennbaren Erfolg akzeptierte auch der berühmte Vater den Lebensweg des Juniors. Der ganz große Erfolg blieb dem heutigen IFBB Pro bisher jedoch verwehrt.
Sergio Oliva Jr. in Dubai festgenommen
Wie die unmittelbare sportliche Zukunft weitergehen wird, ist nach einer überraschenden Wendung des Schicksals nun umso fraglicher. Wie der Youtube-Channel Bodybuilding & BS berichtete, befindet sich Sergio Oliva Jr. derzeit im Gefängnis in Dubai.
Der Schwergewichtsbodybuilder habe in der letzten Woche einen Unfall mit einem Essenslieferanten gehabt. Der Profi sei im Auto unterwegs gewesen, während der andere Unfallbeteiligte nur auf einem Motorrad gefahren sei. Darüber hinaus sei ein weiteres Fahrzeug in den Unfall hineingeraten.
Sergio Oliva Jr. sei nach der Unfallaufnahme zunächst nach Hause gefahren. Einige Tage später habe die Polizei ihn jedoch abgeholt und einen Drogentest durchgeführt. Hintergrund sei, dass der Essenslieferant als Folge des Unfalls verstarb. Wie das Ergebnis des Drogentests ausfiel, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass der Profi-Bodybuilder derzeit in Haft ist.
Marihuana ist mehrere Wochen im Blut nachweisbar
In diesem Zusammenhang muss betont werden, dass Steroide in Dubai strafrechtlich nicht konsequent verfolgt werden. Bei Drogen besteht jedoch eine Zero-Tolerance-Politik, wie auch schon Adolf Burkhard vor einiger Zeit in einem FAQ betonte.
Ob Sergio Oliva Jr. entsprechende Substanzen konsumiert, ist nicht bekannt. Amphetamine und insbesondere Abbauprodukte von Marihuana sind jedoch zum Teil mehrere Wochen im Blut nachweisbar. Auch Tage nach dem Unfall könnte damit noch festgestellt werden, ob der IFBB Pro Betäubungsmittel konsumierte, was ihm nun zum Verhängnis geworden sein könnte.
Sergio Oliva Jr. meldet sich zu Wort
Am 11.03.2023 gab es ein Update zu der gesamten Situation. Sergio Oliva Jr. meldete sich persönlich über Instagram und erklärt seine Sicht der Dinge. So sei er keinesfalls zu schnell gefahren und der Essenslieferant sei ihm ins Fahrzeug geraten. Er sei dem Verletzten sofort zur Hilfe geeilt, wobei es zunächst nicht danach ausgesehen habe, dass der Verunfallte sterben würde.
Aufgrund des Todesfalls hätten die Ermittlungen in Dubai einen neuen Verlauf genommen. Anders als in anderen Ländern würden Verdächtigte sofort ins Polizeigewahrsam kommen und müssten zunächst durch ein Gericht wieder freigelassen werden. So war es auch in seinem Fall, da die Behörden den Todesfall klar als Unfall eingestuft hätten. Der Profi betont, dass er nicht vorbestraft sei und keinen Ärger mit der Justiz habe.
Es habe keine Drogen- oder Bluttest gegeben. Lediglich der Atemalkohol sei überprüft worden.
Der IFBB Pro habe sich im Gefängnis allerdings einen Infekt eingefangen und müsse nun zunächst zum Arzt. Darüber hinaus habe er gut eine Woche lang im Gefängnis keine richtige Proteinmahlzeit gehabt. Das Timing sei in Betracht seiner Vorbereitung ungünstig gewesen, so dass Sergio Oliva Jr. nun erstmal einmal schauen müsse, was die nächsten Tage bringen würden.
(fha) | Titelbild: Instagram