Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten – die Verlegung der Arnold Classic bis in den späten September hinein steht hier wohl exemplarisch – ist die Saison im professionellen Bodybuilding mittlerweile in vollem Gange. Nichtsdestotrotz sind die Wettkämpfe, über die man sich für den Mr. Olympia qualifizieren kann, noch etwas rarer gesät als gewöhnlich. Die Puerto Rico Pro 2021, ausgetragen am vergangenen Wochenende auf den Bahamas, ging jedoch als eine der wenigen Optionen auf eine der heiß begehrten Startberechtigungen zum Glück erfolgreich über die Bühne.
Überschaubares Teilnehmerfeld bei der Puerto Rico Pro 2021
Auch die Puerto Rico Pro 2021 war bei Weitem nicht der höchstdotierte Wettkampf des Jahres. So viel ließ sich bereits im Vorfeld anhand der Teilnehmerliste festhalten. Genau genommen war es beinahe das Gegenteil von Extraklasse, denn hätte Akim Williams sich nicht spontan für einen Start entschieden, hätte sich das Publikum mit einem noch weniger attraktiven Line-up zufriedengeben müssen. Der US-Amerikaner hatte seine Vorbereitung eigentlich auf die Chicago Pro ausgerichtet, war dann aber offensichtlich überzeugt genug, kurzfristig die Show auf den Bahamas mitzunehmen.
In Nassau, der Hauptstadt des Inselstaats, bekam es Williams gleichzeitig mit einem ägyptischen und einem italienischen Duo zu tun. Sowohl Hassan Mostafa und Mohamed Shaaban als auch Andrea Presti und Andrea Muzi sollten schlussendlich die hauptsächlichen Konkurrenten des von MuscleMeds gesponserten IFBB Pros darstellen. Die anderen amerikanischen Athleten im Feld, zu denen unter anderem Eddie Bracamontes gehörte, platzierten sich eher in der Rubrik „unter ferner liefen“, was in diesem Fall Rang zehn und schlechter bedeutet.
Akim Williams sticht Konkurrenz aus
Von Endhärte war Akim Williams in Puerto Rico zwar definitiv noch entfernt, doch unter dem Strich genügte das seinerseits gelieferte Paket, um die komplette Garde an Konkurrenz hinter sich zu lassen und die Goldmedaille mit nach Hause in die USA zu nehmen. Für den Mr. Olympia im Oktober wird der 36-Jährige allerdings eine Schippe drauflegen müssen, wenn er seinen sechsten Platz aus dem Vorjahr wiederholen oder gar verbessern möchte. Für eine zu kurze Vorbereitungszeit wird in Orlando mit Sicherheit eine zu erwartende Retourkutsche folgen.
Insbesondere Mohamed Shaaban und Hassan Mostafa wird der Spontanauftritt von Williams gehörig gegen den Strich gegangen sein. Keine Frage, die zwei gebürtigen Ägypter platzierten sich ebenfalls auf dem Siegertreppchen, doch ohne die Teilnahme des US-Amerikaners hätten sie um den Sieg gekämpft. Nichtsdestotrotz bleiben Silber und Bronze nichts, worüber man sich länger erzürnen müsste als nötig, auch wenn Mostafa zum wiederholten Mal eher blass blieb und seine PS, die in jedem Fall in ihm schlummern, nicht auf die Straße brachte.
Am Ende gewann Akim Williams ungeachtet des unfertigen Pakets verdient die Puerto Rico Pro 2021. Für den Triumph in Nassau erhielt der gebürtig aus der Karibik stammende Bodybuilder nicht nur einen Scheck über 10.000 US-Dollar, sondern selbstverständlich auch die direkte Qualifikation für den Mr. Olympia 2021. Dass der amerikanische IFBB Pro nach diesem Erfolg noch wie zunächst geplant an der Chicago Pro teilnehmen wird, gilt Stand jetzt als unwahrscheinlich, was natürlich anderen Athleten die Tür öffnen würde.
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Puerto Rico Pro 2021 Ergebnisse – Men’s Open
- Akim Williams
- Mohamed Shaaban
- Hassan Mostafa
- Andrea Presti
- Andrea Muzi
- Theo Leguerrier