Das Jahr neigt sich dem Ende zu und anders, als es sonst zur aktuell winterlichen Zeit der Fall ist, erwarten wir nicht nur Weihnachten und Silvester, sondern auch den Mr. Olympia 2020, der allerdings mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ohne Roelly Winklaar stattfinden wird. Als wir vor Kurzem titelten, dass sich der prestigeträchtigste Wettkampf im Bodybuilding dieses Mal zum Debakel entwickeln könnte, wussten wir natürlich noch nichts vom Ausscheiden des 43-Jährigen. Zu Ungunsten der Attraktivität des Events dezimiert sich das Teilnehmerfeld jedoch weiter.
Was am späten Sonntagabend im Handumdrehen die erste Dynamik aufnahm, scheint sich inzwischen als wahr herausgestellt zu haben: Roelly Winklaar wird am kommenden Wochenende nicht am Mr. Olympia 2020 teilnehmen. Verschiedene Plattformen, aber auch Olympia President Dan Solomon haben die bedauerliche Nachricht bestätigt. Während zunächst von allgemeinen Schwierigkeiten mit dem Visum die Rede war, die unter anderem auch bei Hadi Choopan stets präsent sind, liegt das Fernbleiben des Niederländers neusten Erkenntnissen zufolge in einem positiven Test auf COVID-19 begründet.
Update: Der positive Corona-Test ist weiterhin eine der möglichen Erklärungen für die Nichtteilnahme von Roelly Winklaar. Es könnte aber ebenfalls sein, dass der IFBB Pro kein Visum bekommt, weil er a) kürzlich im Irak war oder b) vergessen hat, wichtige Dokumente rechtzeitig zu unterschreiben.
Wie aus dem Team des Bodybuilders zu hören ist, sitzt Roelly Winklaar in Istanbul fest. Jetzt doch noch eine behördliche Erlaubnis zu bekommen, um in die USA einreisen zu dürfen, hat sich mit dem positiven Testergebnis jedenfalls erledigt, das ist wohl sicher. Die Gerüchte, dass es beim Mann aus Curacao zu Problemen mit der Weiterreise gekommen sein könnte, kamen insbesondere deshalb auf, weil sein Coach Ahmad Askar und Trainingspartner Ahmad Ashkanani mittlerweile in Orlando angekommen sind, vom People’s Champ 2018 jedoch jede Spur fehlte.
Die Corona-Pandemie stellt auch die Organisatoren von Sportevents vor nie dagewesene Schwierigkeiten. Zum Teil führt das Dilemma so weit, dass manche Bodybuilding-Wettkämpfe erst gar nicht stattfinden konnten. Glücklicherweise ist der Mr. Olympia 2020 davon nicht betroffen, doch trotz der offensichtlich genehmigten Zuschaueranzahl von 2500 Personen werden im Gegensatz zum Normalzustand zahlreiche Fans das Spektakel vor […]
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Warum der Weg über die Türkei gewählt wurde, ist unter dem Strich recht einfach zu erklären: Die vorgeschriebene Quarantänezeit liegt dort dem Vernehmen nach bei nur zehn statt 14 Tagen und ist dementsprechend am kürzesten. Kamal Elgargni, der im vergangenen Jahr beim Mr. Olympia die 212-Division gewinnen konnte und sich gerade im Gym von Flex Lewis auf die Titelverteidigung vorbereitet, wählte beispielsweise die gleiche Route. Der große Unterschied ist, dass sich der gebürtige Libyer früh genug nach Florida aufgemacht hat, um bei etwaigen Vorkommnissen reagieren zu können.
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Speziell während der Pandemie schon weiter im Voraus in die USA zu fliegen, ist demnach ein überaus cleverer Schachzug, wohingegen der Plan, kurz vor knapp die Reise anzutreten, buchstäblich in die Hose gehen kann. Der Grund, aus dem der Mr. Olympia 2020 nun ohne Roelly Winklaar über die Bühne geht, ist schlussendlich aber ohnehin zweitrangig. Fakt ist, dass der holländische IFBB Pro es von der Türkei nicht auf amerikanisches Territorium schafft und infolgedessen nicht beim Spektakel in Orlando starten kann. Tragische News, denn der 43-Jährige wäre bei Topform sicherlich sehr weit vorne gelandet.
Ein Statement von Roelly Winklaar in Bezug auf die aller Voraussicht nach verpasste Olympia-Teilnahme im Jahr 2020 steht noch aus. Nach Cedric McMillan, Nathan De Asha, Rafael Brandao, James Hollingshead und Flex Lewis ist der Holländer auf jeden Fall der nächste Athlet, der in der offenen Klasse nicht mit von der Partie sein kann. Trotz der Tatsache, dass sein Fehlen die Show definitiv nicht aufwerten wird, passt letzten Endes die Plattitüde „The show must go on.“ wie die Faust aufs Auge.
Mega langweilig geworden die Mr.O
Das waren noch zeiten mit jay, coleman, wolf und rühl!
Das mit dem Visum ist natürlich ärgerlich. Dessen ungeachtet halte ich es für äußerst fragwürdig, warum so eine Veranstaltung in solchen Zeiten überhaupt stattfinden muss. Prinzipiell unnötige Veranstaltungen während einer Pandemie, wo Kontakte aufs Nötigste reduziert werden sollen. Wenn schon unbedingt „the show must go on“, dann hätte man den Mr. Olympia 2020 auch als online-Konferenz organisieren können. Dann wäre zudem das Problem mit dem Visum erledigt.