Vor ziemlich genau zweieinhalb Wochen stieg Ronny Rockel bei der Columbu Championship auf die Bühne, um zum ersten Mal nach seinem Verbandswechsel ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. Für die Goldmedaille reichte es letzten Endes aber nicht, musste sich der New York Pro Champion von 2017 doch gegen Roman Gavryshchuck, der die Veranstaltung auf Sardinien schon einmal gewinnen konnte, geschlagen geben. Dementsprechend blieb ihm trotz ansehnlicher Form der Triumph bedauerlicherweise verwehrt. Für den in Süddeutschland lebenden Athleten war dies aber kein Grund zu verzagen, denn am gestrigen Dienstag stand direkt der nächste Wettkampf vor der Tür.
Wegen der neuen Aufgabe, die ihm bevorstand, war Ronny Rockel nahezu gezwungen, die Konzentration weiterhin hochzuhalten und den Fokus nicht zu verlieren. Schließlich wollte er sich bei der Goldentimes Show in China verbessert präsentieren, um endlich einen Sieg mit nach Hause zu nehmen. Nach dem Verlassen der IFBB kam für den in Schlema geborenen Bodybuilder kein Sieg mehr zustande, dabei war er im vorigen Jahr in Toronto und New York noch bei verhältnismäßig härterer Konkurrenz erfolgreich und qualifizierte sich dadurch für den Mr. Olympia.
Zur Überraschung vieler ging es bei der Goldentimes Show allerdings nicht sofort zur Sache. Um sich die Startberechtigung fürs Finale zu verdienen, musste Ronny Rockel zunächst bei einer Art Vorwahl antreten. Der 46-Jährige meisterte diese Aufgabe aber souverän und gewann die Klasse über 212 Pfund Körpergewicht. Ähnlich vor den Kopf gestoßen dürfte auch Peter Molnar gewesen sein, der die Klasse unter 212 Pfund Körpergewicht für sich entschied und damit ebenfalls die Qualifikation holte. Preisgeld wurde für den Sieg im Vorentscheid keines vergeben.
Ein wenig entspannter ging es beispielsweise für Roman Gavryshchuck zu, der vor zwei Wochen noch die Columbu Championship gewann. Der gebürtige Ukrainer musste keine Qualifikation durchlaufen und war demnach erst im Finale gefordert. Ähnlich lief es für Lu Chen Hui. Der chinesische Lokalmatador, der seit geraumer Zeit von Milos Sarcev vorbereitet wird, bekam ebenfalls eine Wildcard und ging den Vorwahlen demnach aus dem Weg.
Obwohl Ronny Rockel sich in beachtlicher Verfassung präsentierte, konnte er sich den Jackpot auch dieses Mal nicht sichern. Gegen Lu Chen Hui war kein Vorbeikommen, was nicht etwa an dessen besserer Form, sondern eher am Heimvorteil lag. Bei der kompletten Inszenierung des Events wurde man nie wirklich das Gefühl los, dass die Kampfrichter den chinesischen Athleten bevorzugt behandelten. Der Sieg des 32-Jährigen, der speziell dem Drittplatzierten Roman Gavryshchuck ein wenig die Fassung raubte, war demzufolge keine Sensation.
Zum wiederholten Mal konnte Ronny Rockel also keinen Triumph im neuen Verband feiern. Immerhin fliegt der einstige IFBB Pro mit einem Preisgeld von umgerechnet circa 10.000 Euro zurück nach Deutschland. Noch immer gilt es aber, den Fokus aufrechtzuerhalten, denn bei den PCA World Championships am kommenden Wochenende geht es für den 46-Jährigen bereits weiter. Damit endet dann jedoch das Wettkampfjahr für „The Rock“.
Quellen:
team-andro.com/gallery/thumbnails.php?album=3907
team-andro.com/gallery/thumbnails.php?album=3908