Es ist inzwischen ungefähr ein Jahr her, dass wir zum letzten Mal etwas Dingfestes von Shawn Rhoden gehört haben. Der amerikanische IFBB Pro war im Sommer 2019 in sämtlichen Medien der Bodybuilding-Szene präsent, nachdem ihm Vergewaltigung und sexueller Missbrauch einer Frau zur Last gelegt worden waren. Mit seinen Wettkampfplänen war es daraufhin erst einmal vorüber und dementsprechend kam es auch überhaupt nicht zum Versuch, beim Mr. Olympia den 2018 erlangten Titel zu verteidigen. Unter anderem scheint jedoch nun ein Instagram-Kommentar plötzlich wieder etwas Wind in die eingeschlafene Geschichte zu bringen.
Auf die aufs Wesentliche reduzierte Aussage eines Followers, Shawn Rhoden solle entweder am „verdammten Olympia teilnehmen“ oder seine „Karriere beenden“, meldete sich quasi aus dem Nichts ein Mann namens Charles R. Johnson Jr. zu Wort, der sich als Anwalt des Bodybuilders zu erkennen gab und den Kommentator zunächst respektvoll darauf hinwies, dass dieser keine Ahnung habe, wovon er spreche und wie sich die Situation als Athlet gestalte. Deutlich interessanter war allerdings die Äußerung des Rechtsbeistands, Rhoden werde zurückkommen, und das schon sehr bald.
Im weiteren Verlauf reagierte der Anwalt erneut und ließ verlauten, dass er definitiv weiterhin und regelmäßig Updates geben wolle. Sein Mandant sei unschuldig und demnach kämpfe man dafür, den Namen Shawn Rhoden reinzuwaschen. Johnson wolle den Prozess zwar nicht in der Instagram-Kommentarsektion führen, nichtsdestotrotz aber festhalten, dass der Fall bislang sehr befangen gehandhabt worden sei und veraltete Stereotypen und Vorurteile auch heute noch Bestand hätten, was man Jury, Bodybuilding-Community und Welt vor Augen führen werde.
Wer jetzt glaubt, das seien bereits alle Neuigkeiten gewesen, irrt gewaltig, denn Charles R. Johnson schien nach der kleinen Debatte auf Instagram tatsächlich heiß gelaufen und nach all der Zeit des Schweigens gesprächig geworden zu sein. Nachdem Nick Miller vom Kanal Nick’s Strength and Power Kenntnis von den neusten Entwicklungen genommen hatte, folgte selbstverständlich prompt ein Video auf YouTube, in dem die Kommentare des Juristen zum Thema gemacht wurden. Unter dem besagten Clip gab Johnson dann wiederholt eine Stellungnahme, die sogar ausführlicher ausfiel als zuvor.
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Hier der YouTube-Kommentar des Anwalts im Wortlaut:
„Charles R. Johnson hier. Ja, ich bin ein echter Strafverteidiger. Ja, ich bin einer von Shawn Rhodens Verteidigern. Ja, ich weiß, wovon ich in seinem Fall spreche und ja, er wird sehr bald zurück sein. Das ist kein ‚me too‘-Fall, es ist ein Fall falscher Anschuldigungen, tiefer rassistischer Vorurteile und Ungerechtigkeiten seitens eines Ermittlungsbeamten. Wenn die Welt und insbesondere eine Jury die absolut fahrlässigen, bröckelnden und ehrlich gesagt lächerlichen Handlungen herausfinden, die unmittelbar nach der Untersuchung von Shawns Fall stattgefunden haben, wird seine Unschuld offensichtlich. Darüber hinaus glauben wir, dass es – sobald das Verhalten bei dieser Untersuchung ans Licht kommt – sehr schwierig zu erklären sein wird, dass es sich hier nicht um blanke, rassistische Vorurteile handelt. Das Vorverurteilen eines Mannes wegen seiner Statur und Hautfarbe unter grober Missachtung der Durchführung einer normalen, professionellen Untersuchung.“
Obwohl die Neuigkeiten überraschend kamen, so wäre es durchaus positiv, bei bewiesener Unschuld ein Comeback von Shawn Rhoden zu sehen. Was genau „sehr bald“ heißt, ist jedoch schwer zu sagen, zieht sich die Angelegenheit doch mittlerweile deutlich über ein Jahr. Mit einer Teilnahme beim diesjährigen Mr. Olympia sollte aber eher nicht gerechnet werden, außer der Titelträger von 2018 würde sich derzeit in geheimer Vorbereitungsmission befinden. Ganz egal, was sich aus den Vorwürfen entwickelt und wie sich die Erfolgsaussichten darstellen, am Ende läuft „Flexatron“ die Zeit davon. Im nächsten April wird der IFBB Pro 46 Jahre alt.