Die Verwendung von leistungssteigernden Substanzen im Spitzensport ist quasi an der Tagesordnung. Es gibt nahezu keine Sportart, in der noch nicht irgendein Athlet positiv auf einen verbotenen Stoff getestet wurde, selbst wenn Bodybuilding, Powerlifting und Co. gerne als „schwarze Schafe“ herangezogen werden. Meistens erfolgt der Konsum diverser Medikamente zwar bewusst, aber selbstverständlich im Verborgenen, schließlich steht die Karriere auf dem Spiel. Dass es aber auch noch Ausnahmen gibt, die keinerlei Ahnung von ihrem eigentlich moralisch verwerflichen Delikt haben, zeigt der nachfolgend thematisierte Fall eindrücklich!
Bei den japanischen Kanu Meisterschaften im vergangenen September wurde Seiji Komatsu positiv auf Doping getestet. Durch eine Blutanalyse konnte dem Kajakfahrer der Gebrauch von Metandienon nachgewiesen werden. Direkt nach Bekanntwerden des Ergebnisses bestritt der Japaner den Konsum der im Bodybuilding Kreisen als Dianabol bekannten Substanz. Bis hierhin unterscheidet sich die Situation noch nicht wirklich von anderen Fällen aus der Vergangenheit, doch scheinbar glasklare Angelegenheit sollte eine unvorhersehbare Wendung erfahren. Die vehemente Leugnung des Sportlers führte nämlich zu einer Untersuchung des Verbandes, mit der aufgedeckt werden konnte, dass der 25-Jährige nicht wissentlich betrogen hat.
Der japanische Kanu Verband fand heraus, dass Yasuhiro Suzuki, seines Zeichens ebenfalls aktiver Kanute, während des Wettkampfs im letzten Jahr das Getränk von Seiji Komatsu vorsätzlich mit Metandienon versetzte, um einen positiven Dopingtest zu provozieren und den Ausschluss seines Konkurrenten im Nationalteam zu erwirken. Ersteres konnte der 32-Jährige zwar bewerkstelligen, doch am Ende wurde ihm selbst eine saftige Sperre von acht Jahren aufgebrummt, nachdem er den Betrug zugegeben hatte. Das Motiv für seine Handlungen war wohl, dass sein jüngerer Mannschaftskollege größere Chancen auf eine Berufung zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo hatte.
Wie sich im Rahmen der Ermittlungen herausstellte, soll Yasuhiro Suzuki bereits in der Vergangenheit anderen Teammitgliedern ihr Equipment geklaut haben und nun sogar eine lebenslange Sperre befürchten müssen. Seiji Komatsu wiederum wurde freigesprochen. Der leistungssteigernde Effekte der ungewollten Dianabol Einnahme während dem Wettkampf selbst dürfte ohnehin wenn überhaupt nur äußerst gering ausgefallen sein!