DMAA, auch unter dem Namen 1,3-Dimethylamylamin geläufig, kennen viele Fans von Nahrungsergänzungsmitteln aus diversen Pre Workout Boostern. Vor allem der berühmt-berüchtigte Jack3d von USPlabs machte die brisante Substanz vor einigen Jahren unter Kraftsportlern bekannt. Doch auch im Mainstream Bereich sorgt die seit geraumer Zeit verbotene Hardcore Stimulans aktuell für einige Schlagzeilen – wenn auch unter anderer Bezeichnung!
Wie das Internationale Olympische Komitee am gestrigen Mittwoch unter anderem über die offizielle Homepage bekanntgab, habe man den Sprinter Nesta Carter im Rahmen von Nachtests zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking des Dopings überführt. Der besagte Athlet war Teil der jamaikanischen 4x100m Staffel der Männer, die sich damals den ersten Platz und damit die Goldmedaille sicherte. Ebenfalls Mitglied des Teams war Usain Bolt, der nun wohl eine seiner insgesamt neun Goldmedaillen zurückgeben muss, obwohl man ihm selbst nichts zur Last legen kann.
Mit einer Neuanalyse einer mittlerweile ungefähr acht Jahre alten Dopingprobe konnte man Nesta Carter den Konsum der Stimulans Methylhexanamin nachweisen, die strukturell eine große Ähnlichkeit zu Amphetamin aufweist und auf der Verbotsliste der WADA geführt wird. Ebenfalls bekannt ist die Substanz aus diversen Hardcore Boostern, in denen sie zumeist als DMAA oder 1,3-Dimethylamylamin deklariert wird. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi konnte man auch der deutschen Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle die Einnahme von Methylhexanamin nachweisen.
Durch den positiven Dopingbefund von Nesta Carter profitiert nun vor allem Trinidad und Tobago, der Sprintstaffel nun aller Voraussicht nach nachträglich die Goldmedaille erhält. Das letzte Wort scheint allerdings in diesem Fall noch nicht gesprochen zu sein, denn wie der Anwalt des angeklagten Athleten ankündigte, akzeptiere sein Klient die Ergebnisse nicht und werde Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einlegen!