Es ist nicht das erste Mal, dass wir über ein eventuelles Comeback von Kai Greene berichten. Zweifelsohne geht eine gewisse Brisanz von diesem Thema aus, war der New Yorker doch über Jahre hinweg der Hauptkonkurrent von Phil Heath und sorgte fast im Alleingang dafür, dass der Mr. Olympia zumindest die maximal mögliche Spannung behält. Seit 2014 stand der amerikanische IFBB Pro inzwischen aber nicht mehr in Las Vegas auf der Bühne und ehrlich gesagt gab es bis auf gelegentliches Geplänkel auch keinen wirklichen Anhaltspunkt für eine Rückkehr des „Predators“. Neuste Entwicklungen deuten nun allerdings auf eine Kehrtwende hin!
Ein aktuelles Foto in den sozialen Medien zeigt nämlich Kai Greene neben Dan Solomon, einem der Hauptverantwortlichen bezüglich der Organisation des Mr. Olympia. Die beiden trafen sich am vergangenen Montag in den AMI Headquarters zu „produktiven Gesprächen“, was an sich noch nichts Besonderes wäre, hätte man zum Beitrag auf der Instagram Seite des weltweit angesagtesten Events im Bodybuilding nicht beispielsweise den Hashtag #Olympia2019 hinzugefügt. Mit dieser Information im Hinterkopf ergeben die mittlerweile erneut aufkommenden Gerüchte natürlich Sinn.
Ohnehin wäre es durchaus nachvollziehbar, wenn Kai Greene mit einem Comeback liebäugelt. Nicht etwa aus finanziellen Gründen, denn der US-Amerikaner hat sich in den letzten Jahren mehrere Standbeine neben dem aktiven Wettkampfsport aufgebaut. Vielmehr wird er wohl nach dem Sieg von Shawn Rhoden erkannt haben, dass es tatsächlich möglich ist, „The Gift“ zu schlagen und Mr. Olympia zu werden. In diesem Gedankenspiel kommt hinzu, dass der bislang für ihn unbezwingbare Phil Heath sich erst kürzlich einer erneuten Operation unterziehen musste und demnach im kommenden Jahr nicht teilnehmen wird.
Da er zudem Shawn Rhoden in der Vergangenheit schon des Öfteren bezwingen konnte, wird es im Kopf von Kai Greene definitiv zu rattern begonnen haben!
Gegen eine Rückkehr von Kai Greene spricht vor allem die Tatsache, dass seine letzten Wettkämpfe mehr als zweieinhalb Jahre zurückliegen. Der 43-Jährige gewann damals die zwei Ablegerevents der Arnold Classic in Brasilien und Australien, nachdem er sich kurz davor bereits den Sieg bei der Originalveranstaltung in den USA gesichert hatte. Im amerikanischen Columbus setzte sich der New Yorker aber nur aufgrund der besseren Posingkür gegen Cedric McMillan durch und dementsprechend ist fraglich, ob sein heutiges Paket überhaupt noch konkurrenzfähig wäre.
Ein weiteres Hindernis stellt die Qualifikation für den Mr. Olympia dar, die sich eigentlich auch Kai Greene durch einen Sieg bei einer Pro Show erst verdienen müsste. In einem Gespräch über das mögliche Comeback des mehrmaligen Arnold Classic Champions spekulieren jedoch Shawn Ray und Dave Palumbo darüber, dass die IFBB in diesem Fall voraussichtlich gnädig sein und eine Wildcard verteilen würde. Schließlich benötige man nach der Absage von Phil Heath auf der einen Seite einen passenden Aufhänger und andererseits würde man darüber hinaus nicht wollen, dass der „Predator“ sich bei einer zusätzlichen Wettkampfteilnahme quasi verheizt und deshalb womöglich außer Form beim Mr. Olympia antritt.
Keine Frage, zum jetzigen Zeitpunkt ist ein Comeback von Kai Greene reinste Spekulation. Auch der New Yorker weiß aber, dass Phil Heath beim Mr. Olympia 2019 nicht antreten wird und er Shawn Rhoden im Rahmen früherer Events mehrmals schlagen konnte. Insgesamt gibt es außer „The Gift“ offensichtlich keinen Athleten, den der US-Amerikaner nicht besiegen könnte. Die Tür für eine Bühnenrückkehr scheint also so offen wie nie zu stehen, doch ob der 43-Jährige letzten Endes hindurchläuft, ist derzeit nicht abzusehen.