Bei den einen dürfte diese Nachricht für Freude sorgen, bei den anderen eher für Ärger und Sorge. Während die Gegner von anabolen Steroiden die gute Arbeit des österreichischen Zolls wahrscheinlich zu schätzen wissen, müssen Steroidnutzer, die ihre Medikamente vom Schwarzmarkt beschaffen, nun um ihren Nachschub bangen. Aufmerksame Beamte am Flughafen in Wien fingen kürzlich 423 Kilogramm anabole Steroide im Wert von circa 500.000 Euro ab. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Wie örtliche Medien Ende der vergangenen Woche berichteten, habe ein Kurierdienst 16 Pakete aus Indien zur Verzollung angemeldet. Als die Beamten daraufhin misstrauisch eine Stichprobenuntersuchung durchführten, entdeckten sie eine ganze Palette Anabolika, die vorrangig für Dopingzwecke im Bodybuilding bestimmt war. Ohne genauere Bezeichnung haben sie jedoch auch Produkte für Athleten weiterer Sportarten gefunden.
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Wie die österreichische Kronen Zeitung berichtete, habe der Zoll aufgrund des immensen Fundes auch Europol und ein Labor eingeschaltet, das von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditiert ist. Nach intensiven Ermittlungen, die weiterhin andauern, konnte bereits ein Brite als Drahtzieher bestimmt werden. Mit Firmensitz auf den Seychellen und Produktionsstätte in Indien habe man versucht, die illegalen Produkte auf dem europäischen Markt in den Verkehr zu bringen.
https://www.gannikus.de/hot-stuff/so-funktioniert-das-geschaeft-mit-den-steroiden/
Doch dieser Fund war nur die Spitze des Eisbergs. Vorab soll der Mann bereits ganze 22 Mal Erfolg mit der Methode gehabt haben und so vermutlich 20 Tonnen Anabolika im Wert von 23 Millionen Euro importiert haben. Der österreichische Finanzsekretär Hubert Fuchs gratulierte den Behörden schon zu ihrer erfolgreichen Arbeit.
Zwei Dinge können wir aus diesem Fund lernen. Zum einen zeigt der Vorfall, wie sehr die Dopingkriminalität in Europa und der ganzen Welt blüht. Zu dieser Aussage kommt auch Hubert Fuchs von der FPÖ. Ein großes Netz mit eigener Produktion in Indien und Firmensitz auf den Seychellen deuten auf die professionelle Organisation dieser Machenschaften hin. Die Tatsache, dass es dem britischen Drahtzieher im Vorfeld bereits 22 Mal gelungen sein soll, ein derartiges Geschäft abzuwickeln, ist jedoch auch Indiz dafür, dass noch immer große Mengen illegaler Stoffe unbemerkt die Landesgrenzen passieren und zu uns nach Europa dringen können.
Primärquelle: krone.at/1893409