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Gründe enthüllt: Deshalb mussten Supplement-Firmen den Eiweißgehalt ihrer Proteinpulver senken!

Die Bewegung rund um Fitness, Kraftsport und Bodybuilding hat in den vergangenen 20 bis 30 Jahren eine immense Entwicklung gemacht. Während man Ende der 90er Jahre noch in kleinen privaten Studios trainierte, regieren heute große Ketten, die man an jeder Ecke findet, das Business. Instagram und Co. tragen dazu bei, dass das Idealbild eines muskulösen Körpers immer mehr in den Mainstream etabliert wird und Firmen für Nahrungsergänzungsmittel schießen förmlich aus dem Boden. Nach wie vor steht dabei Proteinpulver im besonderen Fokus der breiten Masse. Allerdings ist dem langjährigen Eisensportler sicher nicht entgangen, dass es bei manchen Produkten über die Jahre hinweg zu gewissen Veränderungen kam. Wir möchten uns heute die Entwicklung einmal genauer ansehen und darüber spekulieren, welche Gründe es für die Korrekturen geben könnte!

Direkt vorab sei gesagt, dass die folgenden Werte mit Hilfe der Website Wayback Machine erhoben wurden. Hierbei handelt es sich um ein Tool, welches gespeicherte Screenshots von Websites wiedergibt und es so erlaubt, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Zum Zwecke dieses Artikels haben wir daher auf verschiedenen Shopseiten die dort angegebenen Proteinwerte unterschiedlicher Produkte nachverfolgt. Dies ist jedoch keine Garantie dafür, dass diese mit den zu dieser Zeit deklarierten Werten auf dem Produkt übereinstimmen. Die im folgenden diskutierten Aspekte sind daher rein spekulativ und stellen keine Tatsachenbehauptung dar. Die Gannikus GmbH übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der vorgestellten Werte und darauf basierenden Spekulationen.

Während die Geschichte der Nahrungsergänzungsmittel für den Muskelaufbau bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht, nahm ihr Absatz erst mit Aufkommen des Online-Marketings so richtig an Fahrt auf. Mittlerweile gibt es zahlreiche Shops und Hersteller, die Proteinpulver und Co. für jedermann zugänglich machen. Im Rahmen unserer Analyse gelang es uns jedoch, einige der genannten Produkte bis zum Anfang der 2000er Jahre zurückzuverfolgen und somit die Entwicklung des Proteingehaltes einzelner Eiweißpulver aufzuzeigen.

Abbildung 1: Der Proteingehalt einiger der in Deutschland bekanntesten Proteinpulver | *Wert basiert auf dem Proteingehalt in der Trockenmasse

Das wohl mit Abstand bekannteste und beliebteste Proteinpulver weltweit stellt das Gold Standard Whey von Optimum Nutrition dar. Es ist eines der ältesten Eiweißpulver auf dem Markt und überzeugte über die Jahre vor allem durch seinen Geschmack. Wie man in der oberen Grafik leicht erkennen kann, machte der Proteingehalt dieses Wheys in den Anfangsjahren gewisse Veränderungen durch, die durch Veränderungen im Anteil von Molkeprotein-Konzentrat und -Isolat sowie der stetigen Verbesserung des Aromastoffes zu erklären sind.

Besonders gut schmeckende Proteine enthalten in der Regel einen höheren Anteil an Molkeprotein-Konzentrat, da hier bei der Herstellung noch mehr natürliche Zucker und Fette aus der Milch enthalten sind. Um einen guten Geschmack bei gleichzeitig niedrigerem Zucker- und Fettanteil sicherzustellen, ist es meist notwendig, mehr Aroma- und Süßstoffe sowie Kakaopulver bei den Schokoladensorten hinzuzufügen, die wiederum den Proteingehalt ebenfalls leicht verdünnen. Im Fall des Gold Standard Wheys scheint man jedoch mit der Zeit einen geeigneten Kompromiss gefunden zu haben.

Zeitreise: Die Geschichte der Supplements… von Anfang an!

Im März 2018 schätzte die New York Times, dass die Nahrungsergänzungsmittelindustrie in den Vereinigten Staaten allein einen Wert von etwa 133 Milliarden Dollar hat [1]. Während die Zeitung selbst recht schockiert über diese Zahl schien, macht die Summe für die meisten Studiogänger intuitiv Sinn. Wann war das letzte Mal, dass du jemanden gesehen hast, der […]

Dementsprechend leicht zu erklären ist auch der gleichbleibende Wert des MyProtein Impact Wheys. Die dargestellten Werte basieren auf einem reinen Molkeprotein-Konzentrat ohne Zusatz von Aromen und Süßstoffen. Die Gehalte der aromatisierten Varianten können dagegen um einige Prozent nach unten abweichen, je nachdem, wie viele Zusätze nötig sind, um ein schmackhaftes Endprodukt zu erreichen. Des Weiteren deklariert der britische Hersteller auf seiner Website stets den Proteingehalt in der Trockenmasse.

Da ein Whey, wie es bei euch zu Hause steht, jedoch immer einen gewissen Anteil an Restfeuchte enthält, ist mit einem leicht niedrigeren Wert in der so genannten „Ist-Substanz“ zu rechnen. Einige Hersteller bedienen sich dieser Praktik, um im Rahmen der rechtlich erlaubten Tricks einen höheren Wert deklarieren zu dürfen, als er im Endprodukt der Fall ist. In diesem Fall muss allerdings die Bezugsgröße, hier die Trockenmasse, kenntlich gemacht werden.

Abbildung 2: Der Proteingehalt weiterer beliebter Wheyproteine über die Zeit.

Damit haben wir bereits drei Gründe genannt, die zu einer Schwankung des deklarierten Proteingehaltes führen können und völlig plausibel und nachvollziehbar erscheinen:

  • Veränderung des Anteils an Konzentrat und Isolat
  • Veränderung der Menge an Aromastoffen
  • Bezug des Proteingehaltes auf Trocken- oder Ist-Substanz

Ein weiterer Punkt, der in Abbildung 1 sehr deutlich wird, ist die Tatsache, dass sich die gesetzlichen Richtlinien hinsichtlich der Deklaration von Proteinwerten geändert haben. Dazu müssen wir kurz klären, wie der Proteingehalt in einem Lebensmittel gemessen wird.

Bei der Analyse des Proteingehaltes nach Kjeldahl, die als Standardmethode gilt, wird immer erst der Stickstoffgehalt der Probe gemessen und dann mit einem Proteinfaktor multipliziert, um den tatsächlichen Proteingehalt zu ermitteln. Dieser Faktor ist davon abhängig, wie viel Stickstoff die Aminosäuren des Proteins im Schnitt enthalten. Bei Proteinen auf Milchbasis, wie zum Beispiel Whey, wird ein Faktor von 6,38 verwendet, den wir aber für andere Proteine nicht verwenden können. Für Teigwaren, Backwaren und Weizen generell wird beispielsweise der Faktor 5,7 eingesetzt. Bei den meisten anderen Lebensmitteln wird aber ein Wert von 6,25 herangezogen.

Mit dem Inkrafttreten der neuen Lebensmittelkennzeichnungsverordnung, die seit dem 13.12.2016 EU-weit gilt, werden die deklarierten Proteinmengen aller Lebensmittel mit dem Proteinfaktor 6,25 berechnet (Anhang I der VO (EU) Nr. 1169/2011). Dies ist allerdings aus oben genannten Gründen nicht zu 100 Prozent korrekt, da es nicht den tatsächlichen Gehalt widerspiegelt. Demnach könnte auf dem Etikett von Brot- und Backwaren nun mehr Eiweiß  angegeben sein, als tatsächlich enthalten ist, und auf Milchprodukten entsprechend weniger. Ausgenommen sind Produkte, die in der Milchverordnung separat davon befreit werden. Da es sich bei Whey Protein im Vergleich zu anderen Milchprodukten um einen sehr unbekannten Vertreter handelt, der fast nur im Fitnessbereich zur Anwendung kommt, gehört es nicht zu den besagten Ausnahmen. Damit waren die Hersteller, die in der EU ansässig sind, im Jahre 2016 rein rechtlich dazu verpflichtet, ihren Gehalt dahingehend anzupassen und zu senken. Allerdings sieht man dies nur bei manchen der dargestellten EU-Produkte.

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Ein weiterer, deutlich kontroverser diskutierter Punkt ist allerdings die Abweichung zum tatsächlichen Analyseergebnis. Rein rechtlich gesehen darf der deklarierte Proteingehalt nicht mehr als sechs Prozent vom tatsächlichen Analyseergebnis eines unabhängigen Lebensmittellabors abweichen. Grund dafür ist, dass natürliche Lebensmittel wie Milchprodukte, zu denen auch Proteinpulver wie Whey gehören, gewissen Rohstoffschwankungen unterliegen. Auch die Analyse an sich ist ein Prozess bei dem eine gewisse Fehleranfälligkeit besteht und damit zu der erlaubten Schwankungsbreite beiträgt. Diese Tatsache gibt den Herstellern jedoch auch die Möglichkeit ihre Werte etwas höher anzusetzen als sie tatsächlich sind. Wenn eine unabhängige Instanz das Produkt testen lässt, ist rein rechtlich gesehen alles in Ordnung, solange der Gehalt nicht mehr als sechs Prozent von der Deklaration abweicht. 

Während in den Anfangsjahren kaum jemand auf die Idee gekommen ist, ein derartiges Produkt unabhängig untersuchen zu lassen, haben Produkttests wie beispielsweise unsere Reviews immer wieder Hersteller und Produkte entlarvt, bei denen die Abweichung weit höher war, als es der Gesetzgeber erlaubt. Da es sich hierbei um einen Betrugsfall handelt und auch andere Hersteller rechtliche Konsequenzen zu befürchten hatten, ist davon auszugehen, dass sie ihre Werte aus Angst nach unten korrigiert haben, um einer Anklage und Umsatzeinbußen aufgrund der Rufschädigung zu entkommen. Ebenfalls ist es denkbar, dass manche Hersteller die gesetzlichen Anpassungen 2016 zum Anlass genommen haben, um die Werte noch etwas weiter abzusenken, damit man vor den Ergebnissen etwaiger Analysen abgesichert ist. 

Abbildung 3: Der Proteingehalt weiterer national und international beliebter Wheyproteine über die Zeit.

Ein ähnlicher Trend ist bei den beiden Produkten ESN Designer Whey (Abb. 1) und ESN Iso Whey Hardcore (Abb. 2) zu beobachten. Beide Proteine wurden in den vergangenen Jahren hinsichtlich ihres Proteingehaltes nach unten korrigiert. Das Designer Whey stellt eine Mischung aus Molkeprotein-Isolat und -Konzentrat dar, wohingegen es sich beim Iso Whey Hardcore um ein reines Isolat handelt. Während für den rapiden Fall im Jahre 2016 die neuen Lebensmittelinformationsverordnung verantwortlich sein wird, sehen wir beim Iso Whey Hardcore auch 2010 und 2018 eine Anpassung um ein Prozent nach unten. Diese könnte mit einem der anderen genannten Gründe zusammenhängen, wobei wir an dieser Stelle keine Mutmaßungen anstellen möchten. 

Wir haben nun einige der möglichen Gründe genannt, weshalb es zu den dargestellten Anpassungen des Proteingehaltes verschiedener Produkte gekommen sein könnte. Es sei noch einmal erwähnt, dass der zugrundeliegende Beitrag rein spekulativ ist. Er veranschaulicht jedoch die Beobachtungen, die wir im Laufe der vergangenen knapp 20 Jahre auf dem Segment der Proteinpulver machen konnten und deutet auf die Vorgehensweise verschiedener Hersteller bei der Deklaration ihrer Produkte hin. Jeder von euch kann unsere Analyse mithilfe des angesprochenen Tools selbst nachverfolgen und sich so der Richtigkeit unserer Angaben überzeugen.

In diesem Zusammenhang sei ebenfalls angesprochen, dass unterschiedliche Shops zum gleichem Zeitpunkt unterschiedliche Werte angegebene haben. Aus diesem Grund haben wir versucht, als Quelle für die Entwicklung eines Produktes stets auch nur einen Shop zu verwenden. Die Quintessenz dieses Beitrages soll darin bestehen, dass die Aufklärung und unabhängige Laboranalysen der vergangenen Jahre dazu geführt haben, manche Hersteller zur Anpassung der Werte ihrer Produkte zu bringen. Allerdings stellt die Furcht vor einer Rufschädigung aufgrund falscher Werte nicht den einzigen möglichen Grund für den zu beobachtenden Trend dar.

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