Woher kommen diese Stimulanzien?
In den USA kam es 1994 zu einer Gesetzesänderung, dem Dietary Supplement Health and Education Act (DSHEA). Seitdem müssen Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzenextrakten nicht mehr zugelassen werden, sondern es wird angenommen, dass sie sicher sind (siehe Marcus und Grollmann, 2012).
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Ärzte müssen der FDA zwar Komplikationen im Zusammenhang mit Nahrungsergänzungsmitteln melden, eine Umfrage hat aber ergeben, dass die meisten Ärzte das gar nicht wissen und es demnach auch nicht so handhaben. Werden hingegen synthetische Substanzen einem Nahrungsergänzungsmittel hinzugesetzt, muss die Sicherheit erst in Studien belegt werden. Die Substanzen können dann, ähnlich wie in Europa als „neue Nahrungsergänzungsmittel“ oder als Novel Food, genehmigt werden. Daher „verstecken“ die Hersteller gerne ihre synthetischen Stimulanzien hinter Pflanzenextrakten und umgehen so die Prüfung auf Sicherheit. In der EU hingegen müssen seit der europäischen Direktive für Traditionelle Pflanzliche Medizin Produkte (engl. Abkürzung THMPD) von 2004 alle pflanzlichen Extrakte erst genehmigt werden, bevor sie verkauft werden. Allerdings ist es in Zeiten der Online Shops sehr schwer, dieses Gesetz wirklich umzusetzen.
Ursprung von DMAA (1,3-Dimethylamylamine, Geranium Oil)
Den Anfang der Geschichte mit DMAA als Pflanzenextrakt machte eine chinesische Studie von 1996, in der die Bestandteile von Geranium Öl (isoliert aus frischen Blättern und Stängeln von Pelargonium graveolens) isoliert wurden und eine sehr kleine Menge an DMAA gefunden wurde (Ping et al, 1996). Es ist aber wahrscheinlich, dass es sich gar nicht um DMAA, sondern um ein Signal in der Analyse handelte, welches keinem Stoff zugeordnet werden konnte und nur dem Signal von DMAA ähnlich ist.
Zwischen 2009 und 2013 hat USP Labs, der Hersteller der beiden DMAA haltigen Produkte Jack3d und OxyELITE Pro, einiges an Geld in die Hand genommen und mehrere Studien zu DMAA finanziert. Zum einen haben sie zwei Studien (Li et al., 2012 und Fleming et al., 2012) und einen Übersichtsartikel (Gauthier, 2013) finanziert, die DMAA in Geranium Öl nachgewiesen haben. Beide Studien haben aber große Schwächen und stehen einigen anderen Studien gegenüber, die kein DMAA in Geranium Öl gefunden haben (Lisi et al., 2011; ElSohly et al., 2012; Zhang et al., 2012; Austin et al., 2014).
Außerdem, wurde DMAA in den beiden von USP Labs finanzierten Studien in so geringer Menge nachgewiesen, dass das DMAA in den Boostern, in denen es oft als Pflanzenextrakt deklariert wird, aus Tonnen von Blättern und Stängeln von Pelargonium graveolens isoliert werden müsste. Wenn man dann noch einen Überblick über den Markt hat und weiß, wieviele Booster mit DMAA verkauft werden, dann wird einem schnell klar, dass es synthetisch sein muss.
Der Ursprung von DMBA (4-Amino-2-Methylpentane Citrate, AMP Citrat)
Für DMBA haben sich einige Hersteller den Pouchong Tee als Quelle ausgesucht. Eine kürzlich erschienene Studie (Avula et al., 2015) konnte aber nicht belegen, dass dieser oder ein anderer Tee DMBA enthält. Also ist auch hier davon auszugehen, dass es sich um synthetisch hergestelltes DMBA handelt.
Weiterhin wurden mehrere Studien durchgeführt, die die Sicherheit von DMAA als Supplement, vor allem in Bezug auf Blutdruck und Herz-Kreislauf-System zeigen sollten (Bloomer et al., 2011; Farney et al., 2012; Whitehead et al., 2012; Bloomer et al., 2013; Schilling et al., 2013). Leider haben diese Studien bestimmte Mängel, wie z.B. die geringe Probandenzahl oder die geringe Studiendauer. Außerdem wurden zum Teil sehr geringe Dosen an DMAA (z.B. 25mg) benutzt. Übrigens wurden die gleichen Wissenschaflter um Richard Bloomer auch von Vital Pharmaceuticals (VPX) beauftragt, Studien zur Wirksamkeit der Fatburner Meltdown (Bloomer et al., 2009; Bloomer et al., 2009) und OxyELITE Pro (McCarthy et al., 2012) durchzuführen. Diese von USP Labs finanzierten Studien zur Sicherheit von DMAA stehen natürlich den Fallstudien von Herzinfarkten und Hirnblutungen nach Supplement Einnahme gegenüber und wegen der genannten Schwächen wurden sie in der wissenschaftlichen Community nicht akzeptiert.
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Im April 2012 hat die FDA sogenannte „Warning Letters“ an 11 Hersteller, unter anderem USP Labs (Jack3d und OxyELITE Pro) verschickt, in denen die Hersteller aufgefordert wurden, ihre Supplemente mit DMAA aus dem Verkehr zu ziehen. DMAA wurde also nie verboten, es war einfach, wie auch in Europa, nie erlaubt. Genau solche „Warning Letters“ wurden dann von der FDA bezüglich DMBA auch im April 2015 an 18 Hersteller, wie z.B. Vital Pharmaceuticals (White Heat) oder Genomyx (Evol) versendet, in denen diese wiederum aufgefordert wurden ihre Produkte aus dem Verkehr zu ziehen. Auch DMBA wurde nie als „neues Nahrungsergänzungsmittel“ zugelassen oder überhaupt nur angemeldet.
USP Labs hat den Warning Letter der FDA als einziger Hersteller beantwortet und dabei mit den selbst finanzierten Studien argumentiert, dass DMAA zum Einen als pflanzliches Extrakt natürlichen Ursprungs sei und zum Anderen sicher sei. Den ersten Teil hat die FDA nicht akzeptiert, weil es zu viele unabhängige Studien gab, die das Gegenteil zeigten und daher haben sie den zweiten Teil gar nicht erst kommentiert. Daher sind sowohl DMAA, als auch DMBA, bis heute nicht verkehrsfähig.
Noch eine Anmerkung:
Gäbe es irgendeinen Unterschied zwischen DMAA, das im Labor synthetisiert wurde und DMAA, das aus Pflanzen isoliert wurde? Wahrscheinlich ja! Und zwar nicht so spirituell, wie Energiestrahlen, sondern wirklich messbar. Organische Moleküle wie DMAA und DMBA haben häufig sogenannte chirale Zentren, das bedeutet, an manchen Stellen verhalten sich zwei Moleküle wie linke und rechte Hand. Sie sind Spiegelbilder, aber nicht wirklich gleich. Diese Moleküle werden Enantiomere genannt. DMAA hat gleich zwei dieser Zentren, das heißt, es ist eigentlich eine Mischung aus vier Molekülen. Die verschiedenen Enantiomere einer Substanz haben oft unterschiedliche Wirkungen.
Amphetamin zum Beispiel ist eine Mischung aus zwei Molekülen, die leicht unterschiedliche Wirkungen aufweisen. Das krasseste Beispiel ist sicherlich der Wirkstoff von Contergan, von dem ein Enantiomer eine sedierende Wirkung hatte und das andere Enantiomer für die Missbildung der ungeborenen Kinder von schwangeren Frauen verantwortlich war. Wenn Lebewesen wie Pflanzen Naturstoffe Bilden, dann liegen diese Enantiomere oft in einem bestimmten Verhältnis vor. Bei der chemischen Synthese entsteht oft ein 1:1 Gemisch (das Racemat genannt wird). Diese Information ist generell interessant, wenn es um Supplemente geht, die aus Pflanzen oder Tieren isoliert wurden.
Übrigens, eine der Studien, die von USP Labs finanziert wurde und DMAA in Geranium Öl gefunden hat, sowie eine unabhängige Studie, die DMAA in Supplementen nachgewiesen hat (Zhang et al., 2012), fanden ein 1:1:1:1 Gemisch der Enantiomere, gerade so, als würde man synthetisches DMAA analysieren ;-)