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DMAA, DMHA und Co.: Die Wirkung, Nebenwirkungen, Rechtslage und Geschichte von Hardcore-Boostern!

Was ist der Unterschied zwischen einem Hardcore-Booster und einem EU-Booster? Die Stimulanzien! Die großen Stim-Booster der letzten Jahre beinhalten Stimulanzien, deren Wirkung mit Amphetaminen vergleichbar ist. Egal, ob Jack3d, White Heat oder Dedicated Untoppable: Wenn man sich als Laie informieren möchte, was diese Stimulanzien überhaupt in unserem Körper machen, dann sucht man oft vergebens. Meistens findet man nur Informationen zu den unerwünschten Nebenwirkungen, die viele Tester nach der Einnahme spüren. Doch was passiert im Körper wirklich? In diesem Artikel klären wir alle Fragen rund um das Thema Hardcore-Booster.

Die Rechtslage

Bevor wir uns eine Übersicht der Stimulanzien, ihrer Wirkung, Nebenwirkungen und Geschichte verschaffen, möchten wir zunächst die rechtlichen Aspekte ansprechen. In den USA kam es 1994 zu einer Gesetzesänderung, dem Dietary Supplement Health and Education Act (DSHEA). Seitdem müssen Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzenextrakten nicht mehr zugelassen werden, sondern es wird angenommen, dass sie sicher sind. Werden hingegen synthetische Substanzen einem Nahrungsergänzungsmittel hinzugesetzt, muss die Sicherheit erst in Studien belegt werden.

Die Substanzen können dann, ähnlich wie in Europa, als „neue Nahrungsergänzungsmittel“ oder als Novel Food genehmigt werden. Daher „verstecken“ die Hersteller gerne ihre synthetischen Stimulanzien hinter Pflanzenextrakten und umgehen so die Prüfung auf Sicherheit. Somit war es möglich, amphetaminähnliche Substanzen in Pre Workout Booster zu integrieren und diese zu verkaufen. Hersteller wie USPlabs begannen zunächst, den Stoff 1,3-Dimethylamylamin (DMAA) zu verwenden. Nach einigen Meldungen hinsichtlich der teilweise starken Nebenwirkungen und Sicherheitsbedenken entbrannten jedoch Gerichtsverfahren, die mittlerweile dafür gesorgt haben, dass die amerikanische Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) den Verkauf dieser Produkte verbietet [1, 2, 3].

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Hardcore-Booster in der EU

In der Europäischen Union hingegen müssen seit der europäischen Direktive für Traditionelle Pflanzliche Medizin-Produkte von 2004 alle pflanzlichen Extrakte erst genehmigt werden, bevor sie in den Verkauf gelangen dürfen. DMAA, DMHA und Co. waren in Deutschland also nie offiziell verkehrsfähig. Allerdings ist es in Zeiten der Online-Shops sehr schwer, dieses Gesetz wirklich durchzusetzen. Weiterhin bedeutet „nicht verkehrsfähig“, dass die Produkte innerhalb der Mitgliedsstaaten lediglich nicht verkauft werden dürfen. Die Einnahme ist nicht rechtswidrig. Aufgrund des Verbotes in den Vereinigten Staaten sind seit 2018 keine legalen Produkte mehr aus den USA verfügbar. Schärfere Kontrollen innerhalb der EU haben ebenfalls dafür gesorgt, dass viele Shops, die Hardcore-Booster verkaufen, vorsichtiger geworden sind und somit die Verfügbarkeit von Hardcore-Boostern deutlich gesunken ist.

Hardcore-Booster und Doping

Zwar ist dieser Aspekt losgelöst von der grundsätzlichen Rechtslage, doch ist weiterhin anzumerken, dass die Amphetaminderivate, um die es in diesem Artikel geht, auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Argentur (WADA) stehen [4]. Zwar sind sie ausschließlich als Stimulanzien im Wettkampf verboten, doch reichen kleine Mengen in der Probe, um einen positiven Dopingtest zu bewirken.

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Die Stimulanzien in Hardcore-Boostern

Die mit Abstand am weitesten verbreiteten Stimulanzien sind DMAA (für 1,3-Dimethylamylamin oder auch Methylhexanamin), DMBA (für 1,3-Dimethylbutylamin oder auch AMP-Citrat) und DHMA (1,5-Dimethylhexylamin). Außerdem fand man in einigen beliebten Hardcore-Boostern noch die Klassiker Ephedrin, das aus der Ephedra Pflanze gewonnen wird, sowie BMPEA (für β-Methylphenethylamine) oder N,α-DEPEA (für N,α-diethyl-phenylethylamine).

DMAA gilt als der Klassiker und wurde ursprünglich in den 1940er Jahren vom Pharmaunternehmen Lilly entwickelt. Es fand zunächst unter dem Namen „Forthane“ Einsatz als Nasenspray zum Lösen von Nasenverstopfungen. Der Stoff war ursprünglich also nie dazu gedacht, oral eingenommen zu werden, sondern sehr lokal für die Nasenschleimhäute bestimmt. Der amerikanische Chemiker und Amateur-Bodybuilder Patrick Arnold hat DMAA dann 2006 für sich wiederentdeckt und als „Geranamine“ auf den Markt gebracht. Richtig bekannt wurde DMAA dann durch den Booster Jack3d von USPlabs.

Nachdem Geranium 2012 von der Food and Drug Administration (FDA) aus dem Verkehr gezogen wurde und auch die Europäische Arzneimittelagentur nachzog, tauchte kurz darauf DMBA in Hardcore-Boostern wie Dedicated Unstoppable oder Cannibal Ferox auf. Die enorme Ähnlichkeit zwischen DMAA und DMBA liegt nicht nur im Namen, sondern wird einem sogar ohne jegliches chemisches Wissen auffallen, wenn man sich die Struktur ansieht.

Amphetaminähnliche Stimulanzien
DMAA, DMBA und Co. weisen strukturelle Ähnlichkeit mit Amphetamin auf.

Diese Strukturen weisen eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer der am besten untersuchten psychotropen Stimulanzien auf, dem Amphetamin. Somit erklärt sich auch die Tatsache, dass jede der oben dargestellten Vertreter eine ähnliche Wirkung aufweist wie Amphetamin. Dies wurde bis in die 1930er Jahre für zahlreiche Beschwerden verabreicht. Beispielsweise als Appetithemmer, bei Erkältungen, Narkolepsie, Depressionen und sogar bei Schwangerschaftserbrechen. Zudem wurde es im Zweiten Weltkrieg als Aufputschmittel an Soldaten verabreicht. Aufgrund der steigenden Missbrauchs- und Suchtfälle wurde es später jedoch stärker reglementiert. Bis heute wird es aber noch als Mittel gegen ADHS eingesetzt.

Amphetamin, BMPEA und N,α-DEPEA gehören zur Klasse der Phenylethylamine. Das alleine bedeutet aber noch nicht, dass es sich um starke psychotrope oder synthetische Substanzen handeln muss. Auch Dopamin und andere natürlich im Körper vorkommenden Moleküle gehören zu den Phenylethylaminen. In Lebensmitteln, wie zum Beispiel Schokolade, kommen ebenfalls Vertreter vor. Die Grundsubstanz, das Phenylethylamin (PEA) selbst, kommt beispielsweise auch im Gehirn vor. Einige Booster enthalten diese Reinform ebenfalls als Zutat, doch wahrscheinlich eher aus Marketinggründen. Die Halbwertszeit von PEA im Blut ist so kurz, dass es keine nennenswerte Wirkung entfalten kann.

Amphetamin Phenylethylamin
Amphetamine besitzen im Vergleich zum Phenylethylamin (PEA) eine Methlygruppe mehr, die ihren Abbau hemmt und so die Halbwertszeit verlängert.

Die Wirkung von Hardcore-Boostern

Die meisten von uns haben Hardcore-Booster sicherlich verwendet, um sich für das Training zu pushen. Obwohl viele wissen, wie andere Supplements funktionieren, weiß kaum jemand, was die Stimulanzien in Hardcore-Boostern eigentlich machen. Grundsätzlich haben Amphetamin und dessen Derivate eine direkte Wirkung im Gehirn und eine indirekte Wirkung auf das Herzkreislauf-System.

Die Wirkung von Amphetamin ist im Gegensatz zu den Stimulanzien aus Hardcore-Boostern gut untersucht. Deshalb müssen wir uns die Wirkung von diesen Stimulanzien von Amphetamin ableiten. Amphetamin wirkt vor allem in Bereichen des Belohnungszentrums sowie in Bereichen, die wichtig sind für Aufmerksamkeit, Planung von Handlungen und Emotionen. Bei gesunden Menschen bewirkt eine therapeutische Dosis eine erhöhte Aufmerksamkeit, erhöhte Wachheit, Alarmbereitschaft und größere Konzentrationsfähigkeit.

Je nach Dosis führt das über den bekannten Tunnelblick über Nervosität und Zittern bis hin zu Schlafstörungen. Außerdem kann der Konsum von Amphetaminen in erhöhtem Selbstbewusstsein, Euphorie und einer größeren Risikobereitschaft resultieren.

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Die Wirkungen auf das Herzkreislauf-System umfassen einen schnelleren und festerer Herzschlag bei gleichzeitiger Gefäßverengung, was insgesamt zu einem hören Blutdruck führt. Der Effekt auf die Blutgefäße ist demnach entgegengesetzt der durchblutungsfördernden Wirkung von Citrullin und Co. Darüber hinaus werden die Bronchien geweitet und die Schleimhäute schwellen ab. Durch Amphetamine sowie die Stimulanzien aus Hardcore-Boostern schwitzt man zudem stärker und verspürt ein geringeres Hunger- und Durstempfinden.

Der Wirkmechanismus hinter Amphetamin und dessen Derivaten

Wie wir bereits in unserem Artikel über Hardcore-Booster und Erektionsstörungen beschrieben haben, müssen wir zuerst einmal begreifen, was das vegetative Nervensystem ist. Es besteht aus Sympathikus und Parasympathikus. Es ist der Teil des Nervensystems, den wir nicht willentlich beeinflussen können und der die Grundfunktionen des Körpers, wie beispielsweise Herzschlag, Schweiß und Atmung, steuert. Wie Bizeps und Trizeps sind auch Sympathikus und Parasympathikus Gegenspieler. Der Sympathikus steuert alle Funktionen, die in Kampf- und Fluchtsituationen wichtig sind, während der Parasympathikus wichtig in entspannten Zuständen ist.

Ist der Parasympathikus aktiv, verspüren wir Hunger und der Magen-Darm-Trakt arbeitet. Unser Puls ist ruhig und die Atmung flach. Ist hingegen der Sympathikus aktiv, so schwitzen wir, haben einen schnelleren und stärkeren Herzschlag und eine tiefere Atmung. Dafür verspüren wir weniger Hunger, haben ein vermindertes Durstgefühl und die Verdauung ist weitestgehend lahmgelegt.

Das Vegetative Nervensystem
Sympathikus und Parasympathikus sind Gegenspieler.

Amphetamine wie auch DMAA, DMBA und Co. aktivieren nicht direkt die Rezeptoren an den Synapsen des Sympathikus, sondern sie erhöhen die freigesetzte Menge von Neurotransmittern in dem Spalt einer Synapse. Diese Neurotransmitter wiederum fördert unseren „Flucht- und Kampf“-Reflex.

Eine Synapse ist die Verbindung zwischen einer Nervenzelle und einer anderen (Nerven-)Zelle. Der synaptische Spalt stellt den Bereich zwischen ihnen dar. In der ersten Zelle, die wir auch als präsynaptische Zelle bezeichnen, sind Neurotransmitter in kleinen Bläschen oder Vesikeln gespeichert [4]. Sobald ein Signal an dieser Nervenzelle ankommt, gibt sie die Neurotransmitter aus den Vesikeln in den synaptischen Spalt ab. Diese bewegen sich dann durch den Spalt hin zur zweiten Zelle und binden dort an spezielle Rezeptoren in der Membran. Mit der Zeit werden die Neurotransmitter vom Rezeptor gelöst und von der präsynaptischen Membran wiederaufgenommen. Sie stehen dann zur nächsten Ausschüttung zur Verfügung oder werden in speziellen Vesikeln abgebaut.

Amphetaminderivate Symapthikus
Amphetamine und Amphetaminderivate steigern die körpereigene Freisetzung von Neurotransmittern aus den Synapsen und sorgen so für eine gesteigerte Wirkung an den Zielzellen.

Die beiden wichtigsten Neurotransmitter, deren Konzentration im synaptischen Spalt durch Amphetamine und amphetaminähnliche Stimulanzien im synaptischen Spalt erhöht werden, sind Dopamin und Noradrenalin. Sie bilden zusammen mit L-DOPA und Adrenalin die Gruppe der Katecholamine, die alle aus der Aminosäure L-Tyrosin gebildet werden. An der Nebenniere bewirken Amphetamin sowie amphetaminähnliche Stimulanzien die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin direkt ins Blut. Adrenalin und Noradrenalin wiederum sorgen für alle genannten Wirkungen auf die Aktivierung des Sympathikus.

Weiterhin können Amphetamin und dessen Derivate bewirken, dass das „Glückshormon“ Dopamin nicht mehr in die präsynaptischen Zellen aufgenommen werden kann, da die Rezeptoren dafür blockiert sind. Somit wirkt es länger auf die Zielzellen. Außerdem blockieren sie ein Enzym, das Monoaminooxidase genannt wird und für den Abbau von Dopamin und Noradrenalin verantwortlich ist. Dadurch wird also die Menge an Dopamin und Noradrenalin in der zweiten Zelle erhöht und der Effekt verstärkt beziehungsweise verlängert.

Die Nebenwirkungen von Hardcore-Boostern

Gängige Produkte enthielten laut Etikett zwischen 150 und 600 Milligramm der amphetaminähnlichen Substanzen, zuzüglich Koffein und oft auch weiteren Stimulanzien. Wie wir aus einigen Skandalen der Vergangenheit wissen, muss die Deklarationen jedoch nicht zwangsweise der Realität entsprochen haben. Werden diese Stimulanzien überdosiert, so kann es zu Nebenwirkungen kommen, die denen des Amphetamins ähnlich sind.

So können durch die Wirkung auf den Sympathikus unter anderem Zittern, Augenzittern und Zähneknirschen ausgelöst werden. Durch die psychotrope Wirkung kann es in hohen Dosen auch zu Panikattacken und Verwirrung kommen. Deutlich problematischer sind die Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. So können ein unregelmäßiger Puls, bis hin zum Herzstillstand die Folgen sein. Der hohe Blutdruck begünstigt im schlimmsten Fall einen Schlaganfall.

Jeder der die Szene noch vor dem Verbot dieser Substanzen kennengelernt hat weiß, dass die Konsumenten nicht reihenweise nach dem Konsum umgefallen sind. Allerdings kam es immer dann zu Problemen, wenn jemand eine bis dahin nicht erkannte strukturelle Veränderung im Herz-Kreislauf-System aufwies.

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Im Zusammenhang mit DMAA wurden so einige Todesfälle berichtet, deren Hauptursache ein Herzstillstand war. Zudem gibt es einige bekannte Fälle von Hirnblutungen. In einer Fallstudie aus dem Jahre 2015 wurde über eine 30-jährige Marathonläuferin berichtet, die während des Wettkampfes zwei Portionen Jack3d konsumiert hatte und daran starb [7]. In einem anderen Fall, der 2014 veröffentlicht wurde, hat ein junger Athlet aus Texas eine Kombination aus Jack3d und Phenorex (Gaspari Nutrition) als Pre-Workout eingenommen und vermutlich dadurch einen Herzinfarkt erlitten, diesen jedoch zum Glück überlebt [8]. Aus Florida wurde 2014 über einen ähnlichen Fall eines jungen Athleten berichtet, bei dem es nach Einnahme eines Pre-Workouts mit DMAA zu einem Herzstillstand kam [9].

Ein sehr häufig zitierter Fall handelt über zwei U.S. Soldaten im Alter von 22 und 32 Jahren, die 2012 während des Trainings an Herzinfarkt gestorben waren und in deren Blut DMAA nachgewiesen wurde [10]. Im selben Jahr wurde über den Fall eines 26-jährigen Soldaten berichtet, der nach drei Scoops Jack3d einen Schlaganfall durch Hirnblutung erlitt [11]. Die Dosierungen sind bei jedem Athleten und für jede Substanz individuell verschieden, deshalb kann keine Obergrenze für Nebenwirkungen abgeleitet werden. Frei von Gefahren sind Amphetamin und dessen Derivate zweifelsfrei nicht, weshalb ihr Verbot absolut berechtigt erscheint.

Können Hardcore-Booster süchtig machen?

Bei regelmäßigem Konsum können Amphetamin und aller Wahrscheinlichkeit nach auch dessen Derivate in Hardcore-Boostern körperlich abhängig machen. Wie schnell eine Stimulanz abhängig macht, ist von Substanz zu Substanz verschieden und für die Stimulanzien aus den Pre-Workout-Drinks praktisch nicht erforscht, weshalb wir uns hier wieder auf die Erkenntnisse vom Amphetamin stützen.

Für die Abhängigkeit ist vor allem die Wirkung auf das Belohnungszentrum wichtig. Durch regelmäßigen Konsum dieser Substanzen kommt es durch die hohe Freisetzung von Dopamin zu einer Desensibilisierung für „normale“ Belohnungsstimuli, wie zum Beispiel soziales Feedback oder auch Sex. Stattdessen wird ein ausreichender Stimulus nur noch durch die Stimulanzien erzeugt. Diese Veränderungen sind bei ausreichend langem und intensivem Konsum stabil, das bedeutet langanhaltend und vielleicht sogar nicht mehr rückgängig.

Die molekularen Mechanismen, die für die Abhängigkeit verantwortlich sind, wurden noch nicht sehr gut verstanden. Es ist jedoch klar, dass drei wichtige Vorgänge in den Zellen des Gehirns stattfinden, wenn sich eine Abhängigkeit bei regelmäßigem Konsum von Amphetamin beziehungsweise dessen Derivaten entwickelt.

Dazu zählen:

  • Transkriptionsfaktoren, die Gene auslesen und ihre Information abrufen
  • Epigenetische Veränderungen innerhalb der DNA
  • mRNA, die die Aktivität von Genen beeinflussen
Hardcore-Booster Sucht
Amphetamin und amphetaminähnliche Stimulanzien sorgen für eine Veränderung im Belohnungszentrum und können so eine Sucht oder Abhängigkeit auslösen.

Fazit und Zusammenfassung

Hardcore-Booster definieren sich durch ihren Gehalt amphetaminähnlicher Stimulanzien, die einen anderen Wirkmechanismus bedienen als andere Vertreter der Wachmacher. Sie steigern die Freisetzung von Neurotransmittern im Nervensystem und regen damit die Aktivität des sympathischen Nervensystems an. Der Körper wird quasi künstlich in eine Flucht- oder Kampfsituation versetzt. Dadurch steigt unsere Wachheit, Konzentration und körperliche Leistung.

Eine hohe Einnahme dieser Substanzen kann jedoch zu einer Überstimulierung führen, die mit Nebenwirkungen wie Zittrigkeit, Herzrasen und im Extremfall auch dem Tod einhergeht. Weiterhin können diese Substanzen und folglich auch Hardcore-Booster zu einer Abhängigkeit führen.

https://www.instagram.com/p/B7vv-5AolQJ/


Literaturquellen:

  1. Eliason, Michael J., et al. „death of active duty soldiers following ingestion of dietary supplements containing 1, 3-dimethylamylamine (DMAA).“ Military medicine 177.12 (2012): 1455-1459.
  2. Smith, Triston B., et al. „Acute myocardial infarction associated with dietary supplements containing 1, 3-dimethylamylamine and Citrus aurantium.“ Texas Heart Institute Journal 41.1 (2014): 70-72.
  3. Food and Drug Administration: „DMAA in Products Marketed as Dietary Supplements“, 7. August 2018
  4. Welt-Anti-Doping-Agentur: „Prohibited List 2020“.
  5. Sulzer, David, et al. „Mechanisms of neurotransmitter release by amphetamines: a review.“ Progress in neurobiology 75.6 (2005): 406-433.
  6. Liu, Christina H., Jiaqian Ren, and Philip K. Liu. „Amphetamine manipulates monoamine oxidase-A level and behavior using theranostic aptamers of transcription factors AP-1/NF-kB.“ Journal of biomedical science 23.1 (2016): 21.
  7. Archer, J. R., et al. „Running an unknown risk: a marathon death associated with the use of 1, 3-dimethylamylamine (DMAA).“ Drug testing and analysis 7.5 (2015): 433.
  8. Smith, Triston B., et al. „Acute myocardial infarction associated with dietary supplements containing 1, 3-dimethylamylamine and Citrus aurantium.“ Texas Heart Institute Journal 41.1 (2014): 70-72.
  9. Karnatovskaia, Lioudmila V., Juan C. Leoni, and Michelle L. Freeman. „Cardiac Arrest in a 21-Year-Old Man After Ingestion of 1, 3-DMAA–Containing Workout Supplement.“ Clinical journal of sport medicine 25.1 (2015): e23-e25.
  10. Eliason, Michael J., et al. „death of active duty soldiers following ingestion of dietary supplements containing 1, 3-dimethylamylamine (DMAA).“ Military medicine 177.12 (2012): 1455-1459.
  11. Young, Colin, et al. „Hemorrhagic stroke in young healthy male following use of sports supplement Jack3d.“ Military medicine 177.12 (2012): 1450-1454.
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4 Kommentare

  1. Moin,

    Was mir im Netz aufgefallen ist, das es noch eine Form von DMBA gibs, die Form (7,12-Dimethylbenzo[a]anthracen) ist ein polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoff
    Der Stark Krebseregend ist! Und in der Onkologie zum Auslösen von Tumoren in Modellorganismen verwendet!

    Was ich mich frag? Wenn das alles so verwandt miteinander ist, aber trotzdem auf eine Weise Unterschiedlichkeit gibs. . Es kann dann doch vlt „genetisch“ von der Stimulanz veranlagt ist das es doch Krebs erregend. .

    Liebe Grüße

    Kleine Studie:
    Das Auftreten von DMBA-induzierten Tumoren in pinealektomierten Ratten nach Reserpinbehandlung ist signiñkant höher als in intakten oder thymektomierten Tieren. Nach Reserpinbehandlung wurde eine sehr hohe Rate von DMBA-induzierten Leukämien in immundefizien-ten, pinealektomierten Ratten beobachtet. Es ist offensichtlich, daß neuroendokrine Störungen, die durch Entfernung der Pinealdrüse in neugeborenen Tieren verursacht wurden, latent vorhanden sind. Durch Injektion von Reserpin werden sie akut, was sich in verstärktem Tumorauftreten manifestiert.

    • Das DMBA, das du oben zitiert hast, ist ein komplett anderes, als jenes, welches in den boostern enthalten ist. Die beiden Stoffe haben absolut keine Ähnlichkeit miteinander.

      Greetz

  2. Mal ganz im Ernst, wer sich das Zeug jeden Tag reinknallt und dann noch 3 scoops ballert, hat jeden Bezug zur Realität verloren. Wer sich allerdings an die Einnahmeempfehlung hält und vielleicht 1-2 mal im Monat DMBA oder DMAA booster nimmt, wird so unnötig bevormundet.
    Wenn man 12 Gramm Koffein nimmt, wundert sich ja auch keiner wenn man dann einen Herzinfarkt erleidet, der zum Tod führt.

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