Supplements mit Ginkgo Biloba verringern die Produktion des testosteronhemmenden Hormons Prolaktin. Zu dieser Erkenntnis sind zumindest taiwanische Forscher gekommen, deren Studienergebnisse man im Magazin Hormones & Behavior findet. Ginkgo soll demnach die Dopaminwerte im Gehirn erhöhen, wodurch wiederum die Ausschüttung von Prolaktin gehemmt wird.
Die Taiwaner untersuchten männliche Ratten, denen sie für vier Wochen täglich Ginkgo verabreichten. Die Forscher teilten die Tiere in vier Gruppen ein, denen Dosierungen von 0, 10, 50 oder 100 Milligramm Ginkgo pro Kilo Körpergewicht verabreicht wurden
Während des Monats brachten die Wissenschaftler ihre männlichen mit weiblichen Ratten zusammen und zeichneten auf, wie oft die Tiere Sex miteinander hatten. Die folgende Grafik zeigt, wie oft die Ratten sich am letzten Tag des Experiments miteinander vergnügten.
Da die Wissenschaftler wissen wollten, wie genau Ginkgo das Sexualverhalten der Tiere beinflusst, ermittelten sie die Blutwerte für Testosteron und Prolaktin. Der Effekt war dabei am deutlichsten in der 50mg Gruppe zu erkennen.
In höheren Konzentrationen hemmt Prolaktin die Produktion von Testosteron, doch auch wenn der Prolaktinspiegel so niedrig ist, dass er zu einer Beinflussung der Testosteronwerte nicht in der Lage ist, kann er sich negativ auf die Libio beziehungsweise den Sex Drive auswirken. Als die Forscher die Gehirne der Ratten in der 50mg Gruppe untersuchten, fielen ihnen höhere Konzentrationen an Dopamin und dessen Metabolit 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure auf.
Die taiwanischen Forscher glauben, dass Ginkgo Biloba aus diesem Grund als Prolaktinhemmer agiert. Sie testeten auch, ob Ginkgo die Produktion von Testosteron in den Hoden beeinflusst, aber die Ergebnisse waren nicht überzeugend.
Quelle: http://ergo-log.com/ginkgo3.html
Referenzstudie: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?Db=pubmed&Cmd=ShowDetailView&TermToSearch=18001735