Grüner Tee könnte als eine Art Cortisolhemmer fungieren und in dieser Funkton sogar sehr effektiv sein. Pharmakologen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein haben dies in einer in-vitro Studie herausgefunden. In Bezug auf die nötige Dosierug lässt sich jedoch zum derzeitigen Zeitpunkt bedauerlicherweise keine Aussage treffen!
11-Beta-HSD-1
Das Enzym 11-Beta-HSD-1 wandelt im Körper das inaktive Hormon Cortison in das Stresshormon Cortisol um. 11-Beta-HSD-2, ein weiteres Enzym, konvertiert Cortisol wieder zurück zu Cortison.
Reduziert man die Aktivität von 11-Beta-HSD-1 bei Labortieren, dann kommt es bei diesen zu einer Abnahme an Körperfett im Bauchbereich. Die Zellen der Tiere reagieren sensibler auf Insulin, die Cholesterinwerte verbessern sich und auch der Blutdruck wird gesenkt. Deshalb können Substanzen, die das Enzym 11-Beta-HSD-1 blockieren, interessant für die Behandlung von beispielsweise Diabetes Typ 2 sein. Diabetes Typ 2 ist eine Erkrankung, bei der die Körperzellen der Betroffenen resistent gegenüber Insulin sind.
Grüner, Schwarzer und Weißer Tee
In der traditionellen Chinesischen Medizin wird Tee sehr oft dafür benutzt, um Diabetes Typ 2 zu therapieren. Könnte es also sein, dass gewisse Teesorten als 11-Beta-HSD-1 Hemmer agieren?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, setzten die deutschen Wissenschaftler Leberzellen in einem Reagenzglas sowohl Grünem als auch Schwarzem und Weißem Tee aus. Sie fügten zusätzlich dazu Cortison zu den Leberzellen hinzu und ermittelten daraufhin, wie viel Cortisol produziert wurde. Alle drei Teesorten hemmten die Entstehung von Cortisol auf bedeutende Art und Weise, doch der Grüne Tee funktionierte am besten.
Grüner Tee enthält jedoch sehr viele, unterschiedliche Substanzen, weshalb die Forscher nicht auf Anhieb sagen konnte, welche davon für den Effekt verantwortlich war(en). Sie setzten die Leberzellen also den wichtigsten Stoffen aus, die im Grünen Tee vorhanden sind. Im Anschluss daran untersuchten sie, wie gut die einzelnen Substanzen die Umwandlung von Cortison zu Cortisol hemmten.
Es stellte sich heraus, dass (-)-Epigallocatechin Gallat (EGCG) und (-)-Gallocatechin (GC) die hauptsächlichen Cortisolhemmer waren.
Die Wissenschaftler sahen sich räumliche Modelle von 11-Beta-HSD-1 an, um herauszufinden, wie EGCG dieses Enzym deaktiviert. Sie stellten dabei fest, dass EGCG den Platz im Enzym übernimmt, der eigentlich für Cortison vorgesehen ist. Als Resultat daraus kann die Umwandlung von Cortison zu Cortisol nicht stattfinden.
Fazit
Laut Meinung der Forscher haben die Ergebnisse ihrer Studie den Mechanismus offenbart, durch den Catechine wie zum Beispiel EGCG, oder Grüner Tee im Allgemeinen, seit Jahrtausenden die Gesundheit positiv beeinflussen konnten.
Die polyphenolen Verbindungen könnten deshalb als Modellstrukturen dienen, um neue Mittel zur Behandlung vom metabolischen Syndrom oder verwandten Erkrankungen zu entwicken.
Beim metabolischen Syndrom handelt es sich um eine Kombination aus Insulinresistenz, Bluthochdruck, schlechter Cholesterinwerte und einem Übermaß an Fettgewebe im Bauchbereich.
Quelle: ergo-log.com/green-tea-inhibits-cortisol-synthesis.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24404164/